Kriterien für gute Bewerbungsfotos

Wieso Privataufnahmen bei Chefs selten gut ankommen. Ein gutes Bewerbungsfoto sollte die eigene Persönlichkeit unterstreichen und aus diesem Grunde von einem professionellen Fotografen stammen.

Ein guter Fotograf sollte normalerweise über die Fähigkeit verfügen, die Schokoladenseiten eines Bewerbers zu betonen und kleinere Schönheitsfehler zu kaschieren, beispielsweise mittels Perspektivenwahl, Hintergrund und/oder Ausleuchtung. Neben Aufnahmen im Halbprofil sind leicht angeschnittene Bewerbungsfotos im Kommen, wobei dann jedoch darauf zu achten ist, dass der Anschnitt nicht zu stark ist, weil der Bewerber sonst auf dem Foto „skalpiert“ und unnatürlich wirken könnte.

Frontalaufnahmen

Diese Form von Bewerbungsportraits ist eher selten, weil dies je nach Typ ein wenig zu präsent und dominant wirken könnte, wenn einen das Gesicht des Bewerbers schon geradezu anspringt. Bei Menschen mit rundlichen Gesichtern wirkt das Gesicht unter Umständen noch voller und runder als es ohnehin schon ist.

Natürlichkeit ist gefragt

Ein guter Fotograf erfasst die Persönlichkeit des Bewerbers und lässt ihn möglichst natürlich aussehen. Meist werden mehrere Aufnahmen gemacht, da es manchen Menschen schwer fällt, auf Kommando natürlich zu lächeln, so dass hinterher das gelungenste Bild ausgewählt werden kann.

Manche Bewerber glauben, es wirke besonders ansprechend, wenn sie während des Shootings Kontaktlinsen verwenden, die die eigene Augenfarbe verändern oder intensivieren. Auch wenn den Augen nicht nur bei der Beurteilung von Menschen von Angesicht zu Angesicht eine hohe Bedeutung zukommt, sollte es nicht in der Form übertrieben werden, dass aus hellblauen Augen plötzlich kobaltblaue werden oder eine braunäugige Bewerberin plötzlich strahlend blaue Augen hat. Dies hat etwas mit Authenzität zu tun, die nicht mehr gegeben ist, wenn der Bewerber sich zu stark verbiegt aufgrund der Bewerbungssituation. Der Personalchef möchte die Person einladen, die er auf dem Foto sieht und ist nachher unter Umständen enttäuscht, wenn die auf dem Foto abgebildete Person der Person im wahren Leben nicht besonders ähnelt oder wenn auch nur einige markante Attribute des Gesichts wie etwa die Augen verändert wurden.

Ähnliches gilt für Brillenträger. Trägt jemand ständig eine Sehhilfe, sollte er sich auch mit seiner Brille fotografieren lassen, anstatt seine Gesprächspartner im Vorstellungsgespräch damit zu überraschen. Anders verhält es sich bei Lesebrillen, die nur sporadisch getragen werden.

Fotos aus dem Automaten

Aufnahmen bei einem Fotografen bieten den Vorteil, dass er Beleuchtung und Hintergrund individuell auf die Person abstimmen kann, zugleich berät er auch nach dem Shooting, welches Foto am sympathischsten rüberkommt. Dies ist jedoch bei einem Passbildautomaten nicht gegeben, dort sind noch nicht einmal dezente Retuschen oder die sparsame Verwendung von Weichzeichner möglich. Im ungünstigsten Fall wirkt die Person auf Automatenfotos viel unvorteilhafter als im wahren Leben.

Fotos, die mit dem Handy geschossen wurden

Bewerbungsaufnahmen, die im Automaten gemacht wurden, sind schon keine gute Wahl, noch viel weniger gehen jedoch Fotos, die mit dem Handy, womöglich noch per Selbstauslöser, geschossen wurden. Abgesehen davon, dass auf solche Aufnahmen oft die gleichen Kriterien zutreffen wie auf Automatenfotos, wirken sie wenig professionell und drücken mangelndes Interesse an der ausgeschriebenen Stelle aus.

Privatfotos

Personalchefs möchten von Ihren zukünftigen Mitarbeitern einen professionellen Eindruck gewinnen, weil deren Ausstrahlung in beruflichen Belangen von Bedeutung ist. Es wirkt sehr unprofessionell, wenn sich jemand ein Privatfoto zurechtschneidet, auf dem er mit mehreren Freundinnen abgebildet ist oder auch wenn das Foto von Papa im heimischen Garten vor der großen Edeltanne gemacht wurde.

Ganz schlecht kommen Fotos vom letzten Strandurlaub an (womöglich noch in Badehose oder Bikini) oder auch Fotos, auf denen der Ausschnitt der Oberbekleidung extrem tief ist. Bei der Auswahl geeigneter Bewerber fallen jene gleich durch, die ihr Dekolleté oder ihre behaarte Männerbrust präsentieren. Bei der Mehrzahl der Personalverantwortlichen entsteht durch diese Art der Selbstpräsentation jedoch eher der Eindruck, dass der Bewerber fachlich nicht sehr viel zu bieten hat und die mangelnde Kompetenz durch Äußerlichkeiten und/oder aufreizendes Benehmen kaschieren will.

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