Mineralwasser, Tafelwasser, Leitungswasser & Co.

Was unterscheidet die Wassersorten? Gibt es Qualitätsunterschiede? Um die Wasserqualität wird viel Wirbel gemacht. Wie ist die Qualität von Trinkwasser, Quellwasser und Co.? Sind Lifestyle-Wässer gar besser?

Fische finden mit Sauerstoff angereichertes Wasser praktisch, es ist nicht so stickig und passt prima zu ihrem Lifestyle. Wasser ist für Fische Leben, der Ursprung ihrer schuppigen Existenz. Auch wir können ohne Wasser nicht überleben. Der Körper von jungen Frauen besteht zum Beispiel etwa zu 55 Prozent aus Wasser – sie sind also etwas spröder als junge Männer, die zu 60 Prozent aus Wasser bestehen. Knapp 130 Liter Mineralwasser trinken junge Frauen und Männer durchschnittlich pro Jahr, um flüssig zu bleiben. Deswegen wird viel Wirbel um Mineralwasser & Co. gemacht: Doch welche Qualitätsunterschiede gibt es? Sind Lifestyle-Wässer besser?

Leitungswasser – strengstens kontrolliert

Kommt das Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung, ist es normalerweise einwandfrei, denn Trinkwasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Dies regelt die „Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch“, auch „Trinkwasserverordnung“ genannt. Die Wasserqualität wird von den örtlichen Gesundheitsämtern überwacht. Diese kontrollieren alle gesetzlich definierten mikrobiologischen und chemischen Parameter. Leitungswasser ist normalerweise auch für Säuglinge in Ordnung, muss aber abgekocht werden. Ihr zuständiges Wasserwerk informiert Sie über die Qualität ihres Trinkwassers.

Mineralwasser

Welches Wasser sich Mineralwasser nennen darf, regelt die „Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser“, auch „Mineral- und Tafelwasser-Verordnung“ genannt. Mineralwasser ist von „ursprünglicher Reinheit“ und „durch seinen Gehalt an Mineralien“ gekennzeichnet. Es stammt aus „unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen“, wobei die Quellen amtlich anerkannt sein müssen. Bei der Herstellung dürfen unbeständige Inhaltsstoffe, wie „Eisen- und Schwefelverbindungen, durch Filtration oder Dekantation“ abgetrennt werden. Ein Mineralwasser ist „enteisent“, wenn ein Übermaß an Eisen entfernt wurde – mit Luft-Sauerstoff würde Eisen ausflocken und das Wasser braun färben.

Quellwasser

Quellwasser hat seinen Ursprung in unterirdischen Wasservorkommen und darf nur am Quellort abgefüllt werden. Die Quellwasser-Quellen müssen aber weder amtlich anerkannt noch von ursprünglicher Reinheit sein. Quellwasser muss aber die chemischen Anforderungen von Trinkwasser erfüllen.

Tafelwasser – Mit allen Wassern gewaschen

Tafelwasser ist das Überraschungswasser unter den Wässern, es darf nämlich „eine oder mehrere“ erfasste Zutaten enthalten. Außer Trinkwasser und natürlichem Mineralwasser dürfen folgende Zutaten verwendet werden:

  1. Natursole oder mit Salzen angereichertes natürliches Mineralwasser,
  2. Meerwasser,
  3. Natriumchlorid,
  4. und als Überraschung: Zusatzstoffe nach Maßgabe der „Zusatzstoff-Zulassungsverordnung“, zum Beispiel Kohlensäure und anderes mehr.

Tafelwasser ist also ein mit allen Wassern gewaschenes Wasser, braucht keine amtliche Anerkennung, kann überall hergestellt und abgefüllt werden – und bereichert jede natürliche Festtafel.

Sauerstoff-Wasser & Co.

Auf eine Extraportion Sauerstoff im Lifestyle-Wasser schwören Aquarianer, wenn ihre Fische nach Luft schnappen – für nach Luft schnappende Menschen ist eine physiologische Wirkung wissenschaftlich nicht gesichert. Auch für verwirbeltes Wasser, oder zu bestimmten Mondphasen abgefülltes Wasser gilt das gleiche. Würden diese Wässer wirklich nachweisbar eine therapeutische Wirkung erzielen, fielen sie unter das Arzneimittel-Gesetz und müssten als Arzneimittel zugelassen werden. Als normale Lebensmittel dürfen sie keine auf die Gesundheit bezogenen Angaben tragen.

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