Musik gegen Stress und Infektanfälligkeit

Die positiven Auswirkungen des Singens auf Körper und Psyche

Singen hat therapeutischen Wert. Studien belegen: Singen senkt den Stresshormonspiegel Cortisol und erhöht die Antikörperproduktion im Speichel.

Wer hört nicht gerne Musik, singt im Auto oder unter der Dusche? Jeder kennt das Gefühl, Singen entspannt und macht frei. Wissenschaftliche Studien belegen die positive Wirkung auf Körper, Seele und Geist. Singen stärkt das Herz-Kreislaufsystem, die Lungen und das Immunsystem. Singen ist ein wahrhaftiges Lebenselixier. Es müssen nicht immer die teuren Yoga oder Thai-Chi-Kurse sein, auch eine volkstümliche Entspannungsmethode wie Singen kann den Menschen wieder ins Gleichgewicht bringen. Einst sagte Johann Gottfried Seume: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, denn böse Menschen haben keine Lieder“. Leider singen die meisten Deutschen nur heimlich, denn oft wurde ihnen in der Kindheit beigebracht: „Das mit dem Singen, das lass mal lieber.“ Nur drei Millionen Chorsänger gibt es in Deutschland. Schade eigentlich, denn jeder kann singen. Egal, wie es sich anhört. Singen fördert Ausgeglichenheit, Selbstvertrauen und den Lebensmut. Die Stimme ist trainierbar und der vermeintlich schlechteste Sänger wird durch Übung immer besser.

Singen senkt Stresshormone und stärkt das Immunsystem

Musikpädagogen der Uni Frankfurt gingen der Fragestellung nach: Welchen Effekt hat eine 60-minütige Chorprobe auf Körper und Psyche? Ausgewählt wurde ein Laienchor aus Frankfurt, der in der Chorprobe das „Requiem“ von Mozart einstudierte. Es wurden Speichelproben genommen und die psychische Befindlichkeit vor und nach der Chorprobe ermittelt. Die Wissenschaftler ermittelten nach der Chorprobe einen erniedrigten Spiegel des Stresshormons Cortisol sowie eine Erhöhung des Immungloblulins IgA. Das Immunglobulin A ist ein Antikörper, der die Schleimhaut der Atemwege vor gefährlichen Eindringlingen wie Bakterien und Viren schützt. Singen reduziert somit die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten. Außerdem war die psychische Befindlichkeit nach der Chorprobe deutlich besser. Die Sänger fühlten sich wesentlich entspannter als vor der Chorprobe. Wichtig ist es, selbst musikalisch aktiv zu werden, denn nur das alleinige passive Zuhören des Mozartstückes brachte nicht den gewünschten Effekt. Nicht zu unterschätzen ist auch das Gemeinschaftsgefühl im Chor, welches sich beruhigend auf den Einzelnen auswirkt.

Singen fördert das Selbstbewusstsein

Nicht zu vergessen, wer viel und regelmäßig singt, steigert nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern auch die sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Die Gehirnzentren für das Sprechen und Singen überlappen sich und haben somit gemeinsame Wurzeln. Außerdem ist das Singen eine der besten Fördermaßnahmen für Kinder und deren Persönlichkeitsentwicklung. Zu diesem Ergebnis kamen in einer Studie Wissenschaftler des Instituts für Psychologie der Technischen Universität Braunschweig. Wer regelmäßig als Kind singt, zeigt sich später selbstbewusster und traut sich mehr zu.

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