Netiquette im Internet

E-Mail, SMS, Facebook, Twitter – Leitlinien der Telekom sollen bei der Navigation der verschiedenen digitalen Medien helfen. Wer etwas unsicher ist, was die Etikette im Internet (oder kurz Netiquette) angeht, ist nicht allein. E-Mail, Handynutzung, Facebook, Twitter – der vernetzte Mensch muss wissen, wie er sich online zu benehmen hat und muss sich immer neuen Herausforderungen stellen.

Richtlinien für die digitale Welt

Zwar gibt es den einen oder anderen Internet-Knigge, ein übergreifendes Werk fehlte aber bis jetzt. Die Deutsche Telekom beziehungsweise deren Team des Creation Centers hat im letzten August in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knigge Gesellschaft und Studierenden des Royal College of Art in London nach “mehrmonatiger intensiver Recherchearbeit und zahlreichen Workshops mit Teilnehmern aus mehr als 12 Nationen” einen Internet-Leitfaden mit 101 Benimmregeln für den digitalen Alltag herausgebracht.

Treffend und auf den Punkt gebracht wird in rund 100 Zeichen pro Leitlinie das richtige Verhalten im Netz zusammengefasst. Ein paar Beispiele:

  • “Digitale Signaturen sind wie Krawatten. Unter Freunden kannst Du sie weglassen.”
  • [email protected] verschließt so manche Tür. Auch bei Deiner E-Mail-Adresse zählt der erste Eindruck.”

Netiquette-Regeln für E-Mail und andere digitale Medien

Auf der eEtiquette-Website finden sich diese “Leitlinien für die digitale Welt” zum digitalen Umgang im Büro, fürs Handy und in sozialen Netzwerken. Die beliebtesten werden rotierend auf der Homepage vorgestellt; durch den Rest muss man sich von 1 bis 101 etwas umständlich durchklicken.

Der große Nachteil aller elektronischen Kommunikation ist, dass Gestik und Mimik des Senders fehlen und kurze Nachrichten mehrere Interpretationsmöglichkeiten zulassen. Zudem wird alles Geschriebene automatisch aufgezeichnet und dem Online-Profil hinzugefügt. Die folgenden Richtlinien sollten daher unbedingt beherzigt werden:

  • “Schreibe nicht im Affekt – lieber erst mal tief durchatmen.”
  • “Vergiss nicht, das Netz vergisst nie!”
  • “Facebook ist wie Kaffee – ohne Filter kann es bitter enden. Teile Deine digitalen Inhalte gezielt.”
  • “Stelle nur Bilder ins Netz, die Deine Mutter freigeben würde.”

Umgangston und -sprache im Internet

Die gestickten Weisheiten beziehen sich auf die meisten digitalen Kontakte, die ein vernetzter Mensch heutzutage meistern muss: im Büro, privat und in öffentlichen Räumen und reichen von selbstverständlich und nützlich bis fast weise. Dabei ist natürlich genau so wichtig was man sagt, wie man es sagt. Hier ein paar Tipps:

  • “Ein ‘digitales Lächeln’ in Form von Smileys kann private Türen öffnen : ) aber auch professionelle schließen :- l”
  • “Vrgss ncht n Nchrchtn Stzzchn nd Vkl z vrwndn (In anderen Worten: Vergiss nicht, in Nachrichten Satzzeichen und Vokale zu verwenden.)”
  • “NDDEW – verwende keine umständlichen Abkürzungen. (Nur damit Du es weißt.)”

Digitale Kontaktaufnahme per E-Mail, SMS, Handy oder Video

Viele Nutzer digitaler Medien machen sich Gedanken darüber, wie sie unbekannte oder neue Kontakte im Netz anreden beziehungsweise bestehende Kontakte aufrecht erhalten. Generell gilt im Netz, was auch in der “richtigen” Welt gilt, nämlich grundlegende Umgangsformen nicht zu vergessen und andere so zu behandeln, wie man selbst gerne behandelt werden möchte. Hier ein paar Tipps zum Thema:

  • “Nutzt Du einen neuen Kommunikationskanal, beobachte zuerst und erkunde die grundlegenden Verhaltensregeln.”
  • “Beim ersten Kontakt sollte eine korrekte Anrede und Grußformel verwendet werden. Danach gerne lockerer formulieren.”
  • “Bestätige den Empfang wichtiger Nachrichten, wenn Du zur Beantwortung etwas mehr Zeit benötigen wirst.”
  • “Beantworte alle persönlichen SMS.”
  • “Rufe zurück, wenn Du den Anruf eines bekannten Kontakts verpasst oder nicht annehmen kannst. Falls Du die Nummer nicht kennst, lass es sein.”
  • “Platze nicht unhöflich mit einem Videoanruf bei jemandem herein. Klopfe besser vorher per Chat an.”

Machen Internet-Benimmregeln Sinn?

Auch wenn einige Richtlinien wie “Die Phrase ‘von meinem Mobiltelefon gesendet’ rechtfertigt keine unüberlegten Schnellschüsse, lässt aber eher über knappe Ausdrucksformen hinwegsehen” auf deutsch etwas hölzern klingen, da sie wohl von der englischen Version übersetzt wurden und Abkürzungen wie “Bist Du fünf Minuten mal nicht da, sag doch einfach: AFK (Away from Keyboard)” nicht unbedingt geläufig sind, stellen die Leitlinien der Telekom doch eine gute Basis für jeden dar, der Orientierung in der weiten Welt des Internets und der sozialen Medien sucht.

Die meisten Leitlinien sind verständlich und anwendbar und die Kommentare und Bewertungen unter ihnen hilfreich, wenn man sehen möchte, ob sie ins Schwarze treffen oder nicht.

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