Österreichischer Obstbauer wirkt Wunder mit Wild-Granatäpfeln

Erfolgreiche Wiederbelebung einer vom Krieg zerstörten und verminten Region durch ein weltweit einzigartiges Wild-Granatapfel-Projekt in Bosnien.

Seit Jahrhunderten werden in der Herzegowina, im Süden von Bosnien und Herzegowina, Granatäpfel angebaut. Doch der Bosnienkrieg 1992 zerstörte alles – Land und Leute, Vertrauen, Hoffnung und Perspektiven, von Granatäpfeln keine Spur mehr.

Besonderheiten der Region unterstreichen

Seit Jahren boomt der Granatapfel-Trend in Asien und Kalifornien und bringt Steigerungen von mehr als 30%. Die Granatäpfel werden dafür aus sehr weit entfernten Anbaugebieten importiert und verlieren dadurch an Geschmack und Vitamingehalt. Der steirische Obstbauer Werner Retter, ein herausragender Biopionier Österreichs, der sich bereits durch seine originelle Sortenauswahl und seinen erfolgreichen Einsatz für das Revival der aromatischen Hirschbirne einen Namen gemacht hat, griff zwar den Gesundheitstrend rund um den Granatapfel auf, begab sich jedoch auf die Suche nach dem besten und nächstgelegenen Anbaugebiet für Bio-Granatäpfel direkt bei uns in Europa.

Wild auf wild – wilde Granatäpfel geben mehr her

Dabei entdeckte er die hervorragend geeigneten klimatischen Bedingungen der Herzegowina wieder: „Das ganzjährig sehr milde Klima und viel Niederschlag bilden die besten Voraussetzungen und machen die Region zu einer Wachau des Granatapfels“, so Werner Retter. Vor allem der wilde Granatapfel („divlii nar“; von der Bevölkerung liebevoll „Šipak“ genannt, was „Hagebutte“ bedeutet), eine Besonderheit der Region, wächst überall: voll biologisch und mit einem wesentlich höheren Gehalt an Antioxidantien, Polyphenolen und Ellagsäuren als die Plantagenfrüchte, was bereits durch Studien belegt wurde.

Granatäpfel zur Minenentschärfung

Der Obsthof Retter hat als einziger Betrieb die Genehmigung des bosnischen Forstwirtschaftsministeriums erhalten, die wilden Früchte zu sammeln. Die Sammler der Wildfrüchte für den Obsthof Retter sind mit Ausweisen ausgestattet unterwegs und werden genauestens darüber unterrichtet, welche Gefahren das Sammeln birgt und worauf zu achten ist. Diese Granatapfel-Sammler sind auch die einzigen, die darin geschult sind, Landminen zu entschärfen. Dafür werden sie zusätzlich entlohnt und helfen mit, das Gebiet wieder zu einem guten und sicheren Boden zu machen.

Förderung ermöglicht unzählige Chancen im eigenen Land

Wichtigster Unterstützer und Partner ist für den Obsthof Retter die Austrian Development Agency (ADA), die im Rahmen des Programms „Wirtschaftspartnerschaften“ dieses Entwicklungsprojekt überhaupt erst ermöglicht und dabei unterstützt hat, die Bevölkerung in ihrem eigenen Land zu stärken und aufzubauen und an die Ressourcen zu erinnern, die bereits vorhanden sind. Und vom Granatapfel-Projekt profitiert die gesamte Region: Die Leute vor Ort werden intensiv in die Projekte eingebunden, sodass sie lernen und sehen, welche Chancen in ihrem eigenen Land stecken und dass sie sich hier etwas Eigenes aufbauen können, das Zukunft hat.

Eine Chance für die Region Bosnien-Herzegowina

Nach wenigen Monaten wurde das Projektziel bereits übertroffen, und das ganze Gebiet erhielt ein vollkommen neues Profil: der Granatapfelanbau wurde wiederbelebt, das Vertrauen der Bauern wird Schritt für Schritt gewonnen, indem sie auch sofort für abgelieferte Wildgranatäpfel bezahlt werden, sie fassen dadurch Mut und Hoffnung und erhalten neue Zukunftsperspektiven. Damit wurden attraktive Arbeitsplätze geschaffen, ebenso neue Strukturen, die Produktion wurde erhöht, der Verkauf angekurbelt, ein gemeinsamer Fuhrpark errichtet, und es gibt bereits Folgeprojekte.

Obsthof Retter zieht mit Granatäpfeln Kreise – touristischer Aufschwung

Auch die touristische Entwicklung der Region wird durch das Granatapfel-Projekt weiter unterstützt und gefördert. Städte wie der weltbekannte Marienwallfahrtsort Medjugorje oder die historische Hauptstadt Mostar blühen auf und beteiligen sich am Projekt. So bietet etwa ein Professor der Uni Mostar, Dekan Stanko Ivankovic von der Agronomischen Fakultät, den Bauern Schulungen zu den Granatäpfeln, um hier sein langjähriges Wissen weiterzugeben. „Granatapfel ist nicht gleich Granatapfel. Es ist sehr wichtig auf die Kultur der Wildbestände zu setzen, um auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig sein und mit unvergleichlich hoher Qualität punkten zu können“, so Stanko Ivankovic. Aber auch der Dekan der Lebensmitteltechnologie an der Uni Sarajevo und das Forstwirtschaftsministerium erleichtern den Menschen in der Region durch Fortbildungen den Zugang zu moderner Landwirtschaft.

Neue Ernte, neue Produkte, neue Märkte für Bio-Wild-Granatäpfel

Nach der erfolgreichen Markteinführung des „Bio Granatapfelsaft pur“ mit Wild-Granatäpfeln (in der 0,33 Liter-Glasflasche, PZN-Nr. 3394034, Preis 8-10 Euro) in den Apotheken, hergestellt nur aus den roten Fruchtperlen in einem einzigartigen Verfahren, der 100%igen Kernsaftung, sind die extrem hochwertigen Granatapfelprodukte vom Obsthof Retter heiß begehrt, und die neue Ernte wird in Österreich, in Deutschland, der Schweiz, in China, Taiwan und sogar in Saudi-Arabien bereits erwartet. Mit der neuen Ernte startet Retter nun erstmals auch mit dem Verkauf von frischen Bio-Wild-Granatäpfeln, und ihr hohes Vorkommen in Bosnien und Herzegowina wird somit sinnvoll und gewinnbringend für die Menschen in der Region genutzt. Rechtzeitig zur Adventzeit sind die wilden Vitaminbomben sowohl zum Verzehr, als auch zur Dekoration auf dem deutschen und österreichischen Markt. Hier ist Retter bei den führenden Bio-Anbietern gelistet, wie etwa bei dennree, Maran, Biotopic, Biogast, Biofit oder Füllhorn, die die Chance rund um dieses Projekt erkannt haben. Die einzigartigen Bio-Wildgranatäpfel sind ab sofort im Bio-Fachhandel – attraktiv, innovativ und ökologisch in Tragetaschen aus Karton verpackt – erhältlich.

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