Organische Chemie: Namen der Moleküle verschiedener Stoffklassen

Wie gewinnt man den Überblick über die Molekül- Namen in der organischen Chemie? Es gibt strikte, aber klare und logische Regeln, die dabei helfen.

Die Namen der Moleküle in der organischen Chemie werden nach bestimmten Kriterien aufgebaut.

  1. Grundlage ist die Anzahl der Kohlenstoffatome im Molekül
  2. Danach kommt das Kürzel für die jeweilige Stoffklasse
  3. Zahlenangaben im Namen des Moleküls zeigen, dass die Kohlenwasserstoffkette verzweigt ist und an welcher Position in der Kette.
  4. Die verzweigten Ketten erhalten eigene Bezeichnungen innerhalb des Molekülnamens und geben die Anzahl der Kohlenstoffatome dieses Zweiges an.

Stammnamen der Moleküle nach der Anzahl der Kohlenstoffatome

Kohlenstoff hat die Fähigkeit zur Kettenbildung. Die Anzahl der Kohlenstoffatome in diesen Ketten wird durch eine griechische Zahlenbezeichnung zum Ausdruck gebracht und ist sozusagen der Infinitiv in der organischen Chemie. Von ihr leitet sich alles weitere ab. Kohlenstoffketten mit einem bis vier Kohlenstoffatomen haben allerdings ihre Trivialnamen behalten. In der folgenden Liste sind die Stammnamen für Ketten mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen aufgeführt.

  • . 1 C-Atom ……. Meth-
  • . 2 C-Atome ….. Eth-
  • . 3 C-Atome ….. Prop-
  • . 4 C-Atome ….. But-
  • . 5 C-Atome ….. Pent-
  • . 6 C-Atome ….. Hex-
  • . 7 C-Atome ….. Hept-
  • . 8 C-Atome ….. Oct-
  • . 9 C-Atome ….. Non-
  • 10 C-Atome ….. Dec-

Typische Endung der wichtigsten Stoffklassen

Anhand der Endung, die an ein Stammwort angehängt wird, kann die Stoffklasse, zu der ein Molekül gehört, erkannt werden. Stoffklassen unterscheiden sich entweder durch die Art der Bindung oder nach bestimmten, typischen Atomgruppen an der Kohlenwasserstoffkette. Letztere werden „Funktionelle Gruppen“ genannt, da sie die Eigenschaften gegenüber der Grundstruktur verändern. Die Moleküle einer bestimmten Stoffklasse haben daher eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen. Ihre Namen werden mit der Bezeichnung der einfachen Kohlenwasserstoffkette und dem angehängten typischen Gruppenkürzel gebildet.

Einfache Kohlenwasserstoffe (siehe Photo)

  • –an ….. Alkane Ketten mit einfachen Bindungen
  • –en ….. Alkene mit Doppelbindung(en) innerhalb der Kette
  • –in …… Alkine mit Dreifachbindung(en) innerhalb der Kette

Stoffklassen mit funktionellen Gruppen, (siehe Photo)

  • –al …………… Aldehyde mit Aldehyd-Gruppe(n) …………………………. –COH
  • –on ………….. Ketone mit nicht endständiger Carbonyl-Gruppe .. >C=O
  • –ol …………… Alkohole mit Hydroxyl-Gruppe(n) …………………………. –OH
  • –ansäure … Carbonsäuren mit Carboxy-Gruppe(n) ……………….. –COOH
  • –ensäure … Carbonsäuren mit Doppelbindung(en) ………………. –COOH

Beispiele für die Namen von Molekülen verschiedener Stoffklassen

  • Methan ……….. Alkan mit 1 C-Atom und vier Wasserstoffatomen
  • Ethen ………….. Alken mit 2 C-Atomen und einer Doppelbindung
  • Butin …………… Alkin mit 4 C-Atomen und einer Dreifachbindung
  • Heptanal …….. Aldehyd mit 7 C-Atomen und einer Aldehyd-Gruppe
  • Pentanon ……. Keton mit 5 C-Atomen und einer Keto-Gruppe
  • Ethanol ……….. Alkohol mit 2 C-Atomen und einer Hyydroxylgruppe
  • Butansäure … Carbonsäure mit 3 C-Atomen und einer Carboxy-Gruppe

Strukturisomere durch Verzweigung der Moleküle

Je mehr Kohlenstoffatome eine Kette bilden, desto größer wird die Anzahl der Strukturisomere. Das sind verzweigte Varianten der linearen Grundstruktur. Für den Namen ist die längste zusammenhängende Kohlenstoffkette maßgebend, deren Kohlenstoffatome durchnummeriert werden. Die Seitenketten werden als „Alkylreste“ bezeichnet und erhalten die Endung –yl an den Stammnamen. Außerdem wird im Namen des Moleküls die Nummer des Kohlenstoffatoms, an dem diese Seitenkette hängt, angegeben.

Stellen Sie sich eine Kette mit 5 Kohlenstoffatomen vor. Am zweiten Kohlenstoffatom gibt es eine Abzweigung mit einer Kette von 2 Kohlenstoffatomen. Die Bezeichnung lautet dann:

  • 2-Ethyl-Pentan (siehe Photo)

Trivialnamen der organischen Chemie

In den Nomenklaturregeln der IUPAC (International Union of Pure and Applied Chemistry) ist genau festgelegt, wie die Namen der Moleküle in der Chemie aufgebaut werden müssen. Den ersten Überblick über diese Regeln haben Sie in diesem Artikel kennengelernt. Für viele Stoffe existieren jedoch auch Trivialnamen.

  • Methanon …………… Formaldehyd
  • Dimethylketon ……. Aceton
  • Phenylmethanal … Bittermandelöl
  • Methansäure ……… Ameisensäure
  • Ethansäure ………… Essigsäure
  • Butansäure ………… Buttersäure

Dieser Artikel gibt nur eine grobe Übersicht der Nomenklatur in der Organischen Chemie wieder und berücksichtigt nicht jede Stoffklasse und alle möglichen Varianten! Umfassende Informationen zu den Stoffklassen finden Sie in der Chemie- Ecke.

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