Setzt sich das E-Book durch?

Auf den Buchmessen stiehlt es den gedruckten Büchern schon fast die Show: das E-Book.

Doch bietet es wirkliche Vorteile gegenüber den Printmedien oder setzt es sich nur aufgrund der Verkaufsstrategien der IT-Branche durch? Bisher konnte der E-Book-Reader hierzulande noch nicht überzeugen, anders als in den USA, wo dieses neue Medium schon mehr Anhänger gefunden hat. Doch der Buchhandel steht vor einem Wandel. Die elektronische Bücherindustrie stellt einen ganz neuen Industriezweig dar. E-Books werden mittelfristig einen signifikanten Marktanteil erobern, so dass große Buchhändler bedroht werden (computerbild.de ).

Die Nachteile des E-Books scheinen zu überwiegen

Vielen ist das E-Book zu kompliziert, das Wo und Wie des Downloads, das elektronische Setzen von Lesezeichen und Unterstreichungen, das ständige Aufladen des Akkus, Abo-Modelle und Buch-Flatrates. Überhaupt scheinen die Nachteile des E-Books zu überwiegen, der Stromverbrauch, das teure Endgerät, das wegen des Werts eher gestohlen wird als ein einfaches Buch. Es gibt eine ganze Reihe neuartiger Probleme, die der konventionelle Buchleser so nicht hat. Einige Geräte haben Schwächen bei der direkten Sonneneinstrahlung und bei Dunkelheit. Vielen ist das haptische Gefühl wichtig, ein richtiges Buch in den Händen zu haben. Es kann die Ästhetik der Bücher verloren gehen, es fehlt das schon im Regal aussagekräftige Buchcover. Der E-Reader kann kaputt gehen wenn er herunterfällt. Und was passiert, wenn das E-Book einen Virus hat? Die Technik kann plötzlich versagen, der Akku plötzlich leer sein. Letztendlich sind auch elektronische Medien vergänglich.

Können sich die Vorteile durchsetzen?

E-Books verbrauchen kein Papier, die elektronischen Bücher können massenhaft mittransportiert werden, es wird Platz in den Bücherregalen gespart und man kann im Dunkeln lesen. Abgesehen vom Endgerät sind die E-Books zumeist billiger als die Print-Ausgaben. E-Books besitzen eine andere Kohärenz als gedruckte Bücher, das Blättern geschieht anders, auch das Klicken auf Inhaltsverzeichnis und Verweise ist neu. Doch die E-Book-Lesegeräte werden immer besser und günstiger. Die günstigsten Geräte sind bereits für 99 Euro zu haben (frankfurter-rundschau.de). Die E-Books können reichlich Zusatzinformationen bieten, beispielsweise exklusives Zusatzmaterial über das Buch, den Autor und das Medienecho.

Der Buchhandel steht vor einem Umbruch

Durch den Verzicht auf Druck und Transport lassen sich zehn bis 20 Prozent der Produktionskosten sparen. Sollte sich das E-Book wirklich durchsetzen, entfällt auch der Gang zum Bücherladen. Stattdessen wird via Netzwerk eine Download-Station angewählt. Einige Experten behaupten, dass das gedruckte Buch vom E-Book verdrängt werden wird. Andere sagen, das gedruckte Buch wird nicht verschwinden. Andere sehen jetzt schon einen Boom des E-Books. Noch ist es ein Lifestyle Gerät, das für die breite Masse zu teuer ist (sueddeutsche.de). Der Erfolg des E-Books hängt jedoch davon ab, was an Inhalten verfügbar ist und wie bequem sich darauf zugreifen lässt. Derzeit gibt es erst 40000 E-Books in deutscher Sprache. Auf der anderen Seite gibt es 1,2 Millionen gedruckte Titel.

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