Sprache in den neuen Medien

Welche Merkmale haben neue Medien und was muss Sprache innerhalb dieser Medien leisten können?

Diese Phrase begegnet einen nun schon fast täglich im Zusammenhang mit Sprachverfall und Sprachverlust. Doch was steckt eigentlich dahinter und was bedeutet der Begriff neue Medien? Telefon, PC, Brief, Radio, Handy, Internet, Twitter, Facebook, Snap, Insta, Like, Stalk, Trend Topic – Was davon ist nun neu? Wenn man einen Blick in die Sachbücher wirft, wird sehr schnell deutlich, dass es für neue Medien keine einheitlich genaue Definition gibt. Vielmehr vage und nicht vollständige Erklärungen, die sich oftmals sogar widersprechen.

Wichtige Merkmale

Aber als wichtigstes Merkmal, das die neuen von den alten Medien trennt, ist die Digitalisierung. Sie macht es möglich, dass Informationen gespeichert, jederzeit abrufbar und weitergegeben werden können. Ein Radio oder ein Telefon ist dazu nicht in der Lage. Deshalb zählen Handy, PC und Internet zu den neuen Medien. Neben der Digitalisierung gibt es noch weitere Merkmale, die ein „neues Medium“ erfüllen muss: Multimedialität, Multimodalität, Multicodalität, Multilinearität, Interaktivität, Virtualität, Asynchronheit und Vernetztheit.

Veränderung der Sprache

Innerhalb des Mediums kommuniziert man durch Sprache – meist durch Geschriebene. Chat, E-Mail, Blogs und soziale Netzwerke sind einige Beispiele dafür, dass geschriebene Sprache im Internet fundamental wichtig ist. Doch innerhalb dieser Sprache passiert Einiges: Kürzungen, Akronyme, Emoticons und der Wegfall ganzer Satzteile bestimmen das Sprachbild. Besonders in Chats kann man diese Phänomene beobachten. Dies liegt meist daran, dass man recht zeitnah antworten muss und standardisierte Sätze einfach zu viel Zeit beanspruchen, weshalb Kürzungen und Symbole verwendet werden, die die Aussage bekräftigen bzw. Ausdrücken sollen.

Die Leistung von Sprache

Emoticons, die kleinen gelben Gesichter, unterstützen die Aussage dann auch noch emotional, damit Missverständnisse vermieden werden. Die Bandbreite emotionaler Visualisierung ist riesig und für jede Stimmung lässt sich das passende Gesicht finden.Der Grund für diese sprachliche Entwicklung ist die Distanz der Kommunikationspartner. Das Gespräch von Angesicht zu Angesicht und die dazugehörigen Gestik und Mimikspiele fallen in der digitalen Kommunikation weg. Die Sprache der neuen Medien muss deshalb nun nicht nur Inhalt, sondern auch emotionale Befindlichkeiten, Rollendefinitionen und Zwischenmenschliches transportieren können, damit Geschriebenes richtig eingeordnet und verarbeitet werden kann.

Definition der Merkmale von Neuen Medien

  • Multmedialität: Ein Medium enthält mehrere Medien. Durch den PC bespielsweise ist man in der Lage Filme abzuspielen, Radio zu hören, Texte zu verabeiten, zu telefonieren.
  • Multimodalität: Es werden mehrere Sinnesmodalitäten verlangt. Dies bedeutet, dass mehrere Sinnesorgane die Inhalte eines Mediums erfassen müssen. In der Regel Augen und Ohren.
  • Multicodalität: Ein Neues Medium kann mehrere Codes, in Form von Texten, Grafiken, Schaubilder, Filme, Animationen darstellen.
  • Multilinearität: Die lineare Verlinkung unzähliger Seiten.
  • Interaktivität: Der Nutzer ist in der Lage ein Neues Medium zu steuern (durch anklicken) und zu gestalten. Beispiele sind Lernsoftwares und das Internet.
  • Virtualität: Es können neue Welten entstehen, die parallel zu Realität existieren. Beispiel: World of Warcraft.
  • Asynchronheit: Zeitliche Versetzung von Antworten auf beispielsweise
  • E-Mails. Schnellere Antwortmöglichkeiten gibt es im Chat (quasi-synchron)
  • Vernetztheit: Neue Medien sind mit einander vernetzt. Man kann von überall Nachrichten versenden oder empfangen und jederzeit speichern. Beispiele hierfür: Handy und Internet.

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