Wie gut ist Stevia – Wie gesund ist Stevia?

Stevia – süßer als Zucker und gesund. Seit Ende 2017 sind die süßen Steviolglycoside in Deutschland zugelassen. Stevia werden viele positive Eigenschaften zugesprochen, aber auch negative.

Stevia rebaudiana ist eine alte, in Südamerika beheimatete Pflanze, die von den dort lebenden Indianern schon vor vielen Jahrhunderten zum Süßen von Getränken und Speisen verwendet wurde. Auch in der traditionellen Heilkunde Paraguays hatte Caa-Hee, das Honigkraut, seinen Platz. Es wurde zur besseren Wundheilung und Stärkung des Herzens verwendet.

Die Pflanze gehört botanisch zur Familie der Korbblütler. Es gibt verschiedene Stevia-Arten. Nur Stevia rebaudiana hat die enorme Süßkraft, die beim 300 fachen von Zucker liegt. Verantwortlich für die Süße sind vor allem das hauptsächlich in den Blättern enthaltene Steviosid und Rebaudiosid. Abhäng vom Standort, der Jahreszeit und dem Alter der Pflanze sind diese Inhaltsstoffe unterschiedlich konzentriert vorhanden. Wer Stevia selbst anbauen und ernten möchte, sollte das sich darüber klar sein, daß er die Dosierung immer wieder anpassen muß.

Was spricht für das Süßkraut?

Neben seinen hautpflegenden Eigenschaften trumpft Stevia auch mit vielseitigen gesundheitsfördernden Wirkungen. Im Gegensatz zu Zucker hat es keine Kalorien und wirkt auf die Zähne nicht kariesfördernd. Indem es den ph-Wert im Mund verändert, kann Steviosid sogar dabei helfen, Karies zu vermeiden. Auch Diabetiker können vom Süßkraut profitieren, denn es hat keinen Einfluß auf den Blutzuckerspiegel. Sie können damit also bedenkenlos süßen. Stevia kann Übergewicht verhindern oder beim Abnehmen helfen, da es den Hunger auf süße, energiereiche Nahrungsmittel eindämmt. Süßt man während einer Candida-Infektion mit Stevia anstatt mit Zucker, wird dem Pilz die Nahrungsgrundlage entzogen, so daß er regelrecht verhungert.

Süßen mit Stevia – nicht unumstritten

Seit Ende 2017 sind Steviolglycoside, die aus den Blättern der Steviapflanze gewonnen wurden, laut Beschluß der EU-Kommission Nr. 1131/2011 in Deutschland als Lebensmittelzusatzstoff E 960 zugelassen. Bis zu dieser Zulassung hat es lange Zeit gedauert, in der Stevia-Befürworter und -gegner, vor allem Vertreter der Zucker- und Süßstoffindustrie, immer wieder Argumente für ihren eigenen Standpunkt gefunden haben. Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die die gesundheitliche Unbedenklichkeit bestätigen. In Japan wird Stevia bereits seit über 30 Jahren als Süßstoff verwendet, ohne daß es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen geführt hat. Auch in den USA, China, Indien, Thailand, in der Schweiz und in Frankreich wird Stevia als Süßungsmittel verwendet. Andererseits gibt es auch Untersuchungen, bei denen Ratten, an die Steviosid längere Zeit in extrem hoher Dosierung verfüttert wurde, zu Krebserkrankungen neigten.

Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, kann dies auf der sehr informativen Homepage des Förderkreises „Free Stevia“ tun. Barbara Simonsohn nennt in ihrem Buch „Stevia – sündhaft süß und urgesund“ eine lange Liste wissenschaftlicher Forschungsberichte dazu.

Wie kann man Stevia verwenden und wo bekommt man es her?

Das Süßkraut bekommt man als Pflanze oder Samen über das Internet oder in gut sortierten Gärtnereien. Die frischen oder getrockneten Blätter kann man wie Tee aufgießen und daraus eine süße Lösung herstellen, die im Kühlschrank mehrere Tage haltbar ist. Sie können Stevia-Blätter aber auch trocknen und zermahlen. Einfacher zu handhaben sind fertige Stevia-Extrakte, die es in flüssiger oder Pulverform zu kaufen gibt. Auch kleine Süßstoff-Tabs gibt es. Achten Sie beim Kauf von fertigen Steviaprodukten darauf, daß sie einen Steviosid-Anteil von mindestens 90 Prozent besitzen und nicht mit anderen Süßstoffen „gestreckt“ sind.

Um Stevia in der Küche zu verwenden, braucht es am Anfang etwas Übung. Wegen seiner enormen Süßkraft kann man es sehr schnell überdosieren. Auch beim Backen kann man den Zucker nicht einfach durch Stevia ersetzen, denn das Süßkraut hat ganz andere Backeigenschaften. Aber es gibt inzwischen in Büchern und im Internet eine Reihe von Rezepten mit Stevia, so daß es gar nicht so schwer ist, den Verbrauch von Zucker in der eigenen Küche immer mehr zu reduzieren.

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