Trauzeuge: Aufgaben, Pflichten – alles rund ums Heiraten

Was macht eigentlich ein Trauzeuge? Junggesellenabschied organisieren, Hochzeitsanzug (mit) auswählen, Rede halten: Drei der Pflichten bei einer Hochzeit.

Ihr bester Freund oder ihr Bruder hat Sie gefragt, ob Sie Trauzeuge werden wollen? Und Sie haben „ja“ gesagt – ohne einen blassen Schimmer davon zu haben, welche Aufgaben, Pflichten und Rechte Sie überhaupt haben? Herzlichen Glückwunsch, aus dieser Nummer kommen Sie nicht mehr raus. Doch die gute Nachricht ist: Ihnen kann geholfen werden.

Was macht eigentlich ein Trauzeuge?

Auf die Frage „Was macht eigentlich ein Trauzeuge“ gibt es an nur einem Ort eine klare und sehr kurze Antwort: auf dem Standesamt. Hier bezeugt und beglaubigt der Trauzeuge mit seiner Unterschrift die Heirat und sorgt mit dafür, dass die Hochzeit rechtskräftig ist. Seit 1998 ist es in Deutschland aber auch möglich, standesamtlich ohne Trauzeugen zu heiraten. Ähnlich sieht es bei einer kirchlichen Hochzeit in einer evangelischen Gemeinde aus, auch hier kann der Bund der Ehe ohne Trauzeugen geschlossen werden. Heiratet das Paar jedoch kirchlich, und zwar vor Gottes Augen und einer katholischen Gemeinde, so sind Trauzeugen Pflicht. Wo auch immer die Hochzeit über die Bühne geht, eines sollte der Trauzeuge niemals vergessen: die Ringe. Denn nur in drittklassigen Hollywoodkomödien lässt sich aus einem solchen Faupax noch ein Lacher rausschlagen.

Aufgaben eines Trauzeugen: Hochzeitsanzug aussuchen

Während die Braut meist mit „ihren Mädels“ oder zumindest der Trauzeugin über Stunden (manchmal auch Tage und Wochen) hinweg das Hochzeitskleid aussucht, liegt die Kleiderwahl bei Männern entsprechend in den Händen des Bräutigams und des Trauzeugen, der beratend zur Seite stehen sollte. Frauen sind beim Aussuchen des Hochzeitsanzugs in der Regel tabu (Verkäuferinnen ausgenommen). Sie sind ein Mann, also wissen Sie nicht erst seit Mario Barth: Shoppen ist nicht gerade der Lieblingssport der Männer. Helfen Sie Ihrem besten Freund oder Bruder, dass es stilvoll und schnell über die Bühne geht, er aber für den schönsten Tag seines Lebens – seine Hochzeit – gut angezogen ist. Informieren Sie sich in einschlägigen Zeitungen und Magazinen, was angesagt ist, ohne zu trendy zu sein. Denn gerade bei Hochzeiten gilt: Lieber etwas klassischer, es geht hier um Stil. Sollte Ihnen beim Durchblättern von klassischen Hochzeitsmagazinen ein kalter Schauer über den Rücken laufen – Publikationen wie GQ und InStyle Men, in denen unter anderem auch Modestrecken für Männer enthalten sind, tun es auch.

Aufgaben eines Trauzeugen: Junggesellenabschied planen

Als Trauzeuge sind Sie dafür zuständig, einen ordentlichen Junggesellenabschied zu planen und in die Tat umsetzen. Damit ist definitiv nicht gemeint, den angehenden Bräutigam in ein Hasenkostüm zu stecken und ihn allerlei Firlefanz wie kleine Schnapsfläschchen in der Fußgängerzone verkaufen zu lassen. Auch ein stumpfes Besäufnis nebst Stripperin oder ein Besuch einschlägiger Rotlichtetablissements sind Kleinjungenfantasien – und weder Sie noch der Ehemann in spe sind doch noch kleine Jungs, oder? Also ersparen Sie sich und den dazugehörigen Partygästen beim Junggesellenabschied diese Peinlichkeiten. Als grobe Richtlinie gilt: Wenn es zu Resultaten wie in Hangover und Hangover 2 führen könnte, ist es too much.

Aufgaben eines Trauzeugen: Rede halten

Als Trauzeuge müssen Sie beim Hochzeitsessen eine möglichst romantische und persönliche Rede halten. Noch einmal: Sie müssen. Egal ob sie schüchtern sind und gern mal rot anlaufen, kein rhetorisches Genie oder gerade frisch getrennt und überzeugter Single sind. Überlegen Sie sich, was den Bräutigam auszeichnet und warum er gerade diese eine Frau als seine Ehefrau auserkoren hat (er hat es Ihnen sicher erzählt). Gut jede dritte Ehe wird geschieden? Mag sein, aber das ist weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, um mit Statistiken um sich zu werfen oder Witze zu reißen. Denken Sie vielmehr über den Wert der wahren Liebe nach und kleiden Sie Ihre Gedanken in Worte. Ihr Ziel ist es, vor allem das frisch vermählte Ehepaar und ihre Eltern zu Tränen zu rühren. Wenn Sie denken, Ihre Worte seien etwas zu kitschig, sind diese meist gerade richtig gewählt.

Aufgaben eines Trauzeugen: Dumme Party-Spielchen verhindern

Die an Hochzeit und Essen anschließende Party ist nicht „Wetten dass…?“, also versuchen Sie möglichst nicht in Konkurrenz zu Thomas Gottschalk zu treten. Außer das frisch vermählte Ehepaar bittet ausdrücklich darum, möglichst viel an diesem Abend bespaßt zu werden, sorgen Sie als Trauzeuge dafür, dass es keine allzu dummen Spielchen, vermeintlich witzige Liedchen, Diashows und dergleichen gibt. Denn hier gilt wie schon beim Junggesellenabschied: Peinlichkeiten jedweder Art sind dem Ehepaar zu ersparen. Gut ist es vorab mit den Gästen oder dem Planer des Events (so vorhanden) Kontakt aufzunehmen, um die groben Eckdaten abzusprechen.

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