Uni für Anfänger – „Das Uni-Einmaleins“ von Madlen Ottenschläger

„Studierende sind selbst für ihren Studienerfolg verantwortlich!“, meint die Autorin dieses hilfreichen und kompetenten Ratgebers für Abiturienten.

Es ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die sie in ihrem Leben treffen müssen. Und doch fühlen sich die meisten Abiturienten unvorbereitet und überfordert, wenn sie plötzlich vor der Wahl stehen: Studium oder Ausbildung? Und wenn studieren, dann was? Daheim bei Mama und Papa, in der Großstadt oder gleich im Ausland?

Von der Fachwahl bis zum Abschluss

Der Ratgeber „Das Uni-Einmaleins“ bietet Jugendlichen, die sich mit diesen und verwandten Fragenstellungen plagen, sachkundige und detaillierte Hilfe. Die Journalistin Madlen Ottenschläger schildert darin, welche Überlegungen und Einzelschritte nötig sind, damit das Studium zum Erfolg wird. Das beginnt mit der Erforschung der eigenen Stärken und Vorlieben, die (hoffentlich) zur Wahl des richtigen Fachs führt. Weiter geht es mit den Anforderungen des Studienalltags – vom ersten Stundenplan bis hin zum Thema Studienabbruch. Und bei der Frage: Studium – und nun? ist noch lange nicht Schluss.

Schutz vor bösen Überraschungen

Der große Verdienst dieses Buches ist es, dass es vor unangenehmen Überraschungen bewahren kann. Viel zu viele Studierende brechen enttäuscht ihr Studium der Medienwissenschaft ab, weil sie erwartet hatten, hier den Umgang mit Kamera und Mikrophon zu lernen, und dann über medientheoretischen Texten brüten. Andere kehren enttäuscht dem Biostudium den Rücken, weil plötzlich schon zu Schulzeiten verhasste Fächer wie Physik, Chemie und Mathe gepaukt werden müssen. Anhand von Kurzdarstellungen der wichtigsten Fächer und exemplarischen Stundenplänen erfahren zukünftige Studis, was sie in ihrem Wunschfach tatsächlich erwartet. Interviews mit Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Professoren lassen darüber hinaus konkrete Einblicke in den Unialltag zu.

Der große Frust und was man dagegen tut

Anhand der fiktiven Studentin Nina schildert die ehemalige Redakteurin des Studienführers der „ZEIT“ mit großem Einfühlungsvermögen typische Situationen, in denen man als „Ersti“ am liebsten alles wieder hinschmeißen möchte: Hilflosigkeit angesichts von undurchschaubaren bürokratischen Strukturen, Überforderung, weil auf einmal Stundenpläne selbst zusammengestellt, Aufnahmeprüfungen bewältigt werden müssen. Frust, weil Hörsäle überfüllt und geduldige Ansprechpartner Mangelware sind. Interviews mit Studierenden und „Biographien, die Mut machen“ helfen Verzagten, indem sie den Lebenslauf von Wissenschaftlern schildern, denen es gelungen ist, auch in Nischenfächern – und auf oft ungewöhnlichen Wegen – Karriere zu machen.

Statt „try and error“

Auch wenn der Titel es erwarten lässt: „Das Uni-Einmaleins“ ist kein knackiges Stichwortverzeichnis von „A wie Abitur“ bis „Z wie ZSV“. Wer wissen will, wo man angewandte Tanzwissenschaft auf Bachelor studieren kann oder ein Stipendium für katholische Ethik herbekommt, ist mit anderen Ratgebern oder einer der im Buch genannten Internetadressen besser bedient. Doch wer sich grundsätzliche Fragen zu Sinn, Inhalt und Ablauf eines Studiums stellt, bekommt hier die Infos, die man braucht, wenn man sich nicht nach dem Prinzip „try and error“ ins Unileben stürzen möchte.

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