Unklare Gefühlssituation zwischen zwei Menschen

Was tun, wenn aus Freundschaft Liebe geworden ist.

Oft entsteht aus Freundschaft Liebe. Wie geht man mit der Situation um, insbesondere wenn der Andere nicht weiß, wie man zu ihm steht?

Vielfach stellen Männer und Frauen fest, die ursprünglich „nur“ gut befreundet sind, dass sie sich in den anderen verliebt haben. Es stellt sich die Frage, wie man mit der Situation am besten umgeht und ob man seine Gefühle dem Anderen offenbaren sollte.

Mit offenen Karten spielen

Viele Menschen haben Angst, dem Anderen ihre Gefühle zu offenbaren aus Furcht, dass derjenige die Gefühle nicht erwidert und mit dem Liebesgeständnis auch gleichzeitig die Freundschaft in die Binsen geht. Natürlich kann diese Gefahr bestehen, es wirkt sich jedoch negativ auf das eigene Seelenheil aus, wenn man seine Gefühle wochen- oder gar monatelang mit sich herumträgt und nicht weiß, wie der Andere zu einem steht, insbesondere wenn mögliche Anzeichen da sind, dass der Andere dasselbe fühlen könnte wie man selbst.

Das offene Ansprechen der eigenen Gefühle ist natürlich nicht ganz einfach und kostet Überwindung, im Endeffekt wird sich derjenige, der seine eigenen Gefühle endlich offen gelegt hat, jedoch erleichtert fühlen, auch wenn der Andere nicht wie gewünscht reagiert.

Interpretationen von Gesten

Solange man mit dem Anderen nicht offen über seine Gefühle gesprochen hat, besteht die Gefahr, dass eventuelle Gesten, Blicke und Äußerungen fehlinterpretiert werden. Kaum ein Verliebter kann sich davon freisprechen, das Verhalten des geliebten Menschen schon einmal falsch interpretiert zu haben. Es wird jedoch quälend, wenn man dies nicht offen klärt, sondern sich immer fragt, ob ein tiefer Blick, eine zarte Berührung oder Ähnliches eventuell ein Zeichen für die Erwiderung der eigenen Liebe ist. Um dies eindeutig zu klären, ist ein offenes Gespräch umso wichtiger.

Wie sagt man dem Anderen, dass man sich in ihn verliebt hat?

Darauf gibt es keine eindeutige Antwort, da dies sicherlich typabhängig ist. Wichtig ist allerdings, nicht stundenlang um den heißen Brei herum zu reden, sondern nach einer kurzen Einleitung möglichst schnell zum Punkt zu kommen. Wortwahl und Situation hängen nicht nur von demjenigen ab, dem man seine Gefühle gestehen möchte, sondern auch vom eigenen Typ. Derjenige, dem die Liebe des Anderen offenbart wird, würde sich unter Umständen wundern, wenn seine ansonsten sehr direkte, offene gute Freundin plötzlich anfängt, zart und vornehm in tausend wohlgewählten Worten ihre Gefühle zu beschreiben.

Wichtig ist auch die Situation. Es macht wenig Sinn, dem Anderen seine Gefühle zu gestehen, wenn dieser gerade im Stress ist und eh nur mit halbem Ohr zuhört oder wenn er sich gerade geärgert hat. Dann geht der Schuss oft ins Leere oder provoziert unschöne Reaktionen, die unter anderen Umständen sicherlich nicht in der Form erfolgt wären.

Was tun, wenn man eine Abfuhr kassiert?

Eine Garantie dafür, dass der Andere dasselbe fühlt wie man selbst, gibt es leider nicht. Im Falle einer Abfuhr sollte man jedenfalls nach Möglichkeit bei dem Anderen nicht in Tränen ausbrechen, sondern ihm für seine Offenheit danken, denn auch dem Anderen fällt es sicherlich nicht leicht, die Erwartung seines Gegenübers zu enttäuschen. Weinen sollte man nach Möglichkeit später, um den Anderen nicht unter Druck zu setzen oder den Eindruck zu erwecken, dass man auf die Tränendrüse drückt, um seine Reaktion im gewünschten Sinn zu manipulieren.

Im ungünstigsten Fall kann durch ein Liebesgeständnis eine bis dato gute Freundschaft in die Brüche gehen. Zu dem Schmerz über die Abfuhr kommt dann noch der Schmerz über den Verlust der Freundschaft hinzu, aber normalerweise sollte eine Freundschaft auch ein Liebesgeständnis aushalten können. Wenn dem nicht so ist, kann man sicherlich im Nachhinein mit einer gewissen emotionalen Distanz sagen, dass es der Andere auch nicht wert gewesen ist. Gefühle für einen Menschen sind an sich etwas sehr Positives und sollten schon allein deshalb kein Grund sein, die Freundschaft zu beenden. Wenn jemand auf die starken Gefühle des Freundes oder der Freundin ablehnend, verächtlich oder diffamierend reagiert, zeigt dies eher, dass der Andere auch nicht sehr viel von sich selbst hält, da er sich ansonsten – egal, wie er nun zu dem- oder derjenigen steht, von dem das Liebesgeständnis gekommen ist – zumindest darüber freuen würde.

„Schockzustände“ beim Anderen einkalkulieren

Es kann durchaus vorkommen, dass der Andere im ersten Moment auf das Liebesgeständnis überrascht bis geschockt reagiert, deshalb ist es wichtig, dem Anderen unter Umständen ein bisschen Zeit zu geben, sich mit der neuen Situation auseinander zu setzen. Deshalb sollte man den Anderen gegebenenfalls erst mal in Ruhe lassen und abwarten, wie er sich weiter verhält.

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