Warenkunde: Kartoffel – Ausgewählte Kartoffeln, ein kurzer Überblick

Weit über 4.300 verschiedene Kartoffelsorten gibt es. Die bekannteste Unterteilung der Sorten ist jene in festkochende, vorwiegend festkochende und mehligkochende.

Durch die botanische Brille betrachtet, zählt die Kartoffel – neben Tomaten und Paprika – zur Familie der Nachtschattengewächse. Süsskartoffel wiederum gehören zur Familie der Windgewächse. Ursprünglich stammen die nahrhaften Erdäpfel, wie sie in Österreich auch bezeichnet werden, aus den südamerikanischen Anden. Europäische Seefahrer brachten im 16. Jahrhundert das Nahrungsmittel von dort nach Europa. Einige Quellen nennen den Engländer Sir Francis Drake als ersten Importeur der Knolle, andere wiederum spanische Konquistadoren.

Kartoffeln sind in zahlreichen verschiedenen Sorten erhältlich. Die bekannteste Unterteilung der schmackhaften Knolle ist jene in festkochende, vorwiegend festkochende und mehligkochende ist. Festkochende sind besonders für Salate und Bratkartoffeln geeignet, vorwiegend festkochende für Ofengerichte und mehligkochende für Gerichte wie Püree oder Klöße. Kartoffeln mögen es kühl, ­trocken und dunkel. Sie dürfen nicht in den Kühlschrank, denn dort wandelt sich die Stärke zum Teil in Zucker um.

Die Pommes-Kartoffel

Der niederländische Botaniker Kornelis Lieuwes de Vries kreuzte zwei unterschiedliche Sorten und taufte seine Kreation Bintje. Ihre Schale ist gelb. Ihre stärkste Verbreitung hat die Bintje in den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich. Sie wird meist, wenn wundert’s, zur Herstellung von Pommes frites und Chips verwendet.

Älteste zugelassene Sorte Deutschlands

Die älteste in Deutschland noch zugelassene Sorte heißt Sieglinde. Ihre Knollen werden klein bis mittelgroß. Die Sieglinde ist eine Frühkartoffel mit gelber Fleischfarbe. Sie gehört zu den festkochenden Kartoffeln und eignet sich daher gut für Salate, Röst- und Pellkartoffeln.

Fränkische Spezialität

Die Bamberger Hörnchen stehen mit ihren fingerförmigen Knollen für die Gruppe der ­Kipfler-, Hörnchen- und Zapfen­kar­toffeln. Die Knollen sind dünn, die ­Stauden blütenweiß. Ihre ­Besonderheit ist der leicht nussige Geschmack und die feste ­Konsistenz. Die Fleischfarbe ist hellgelb. ­Die ge­schmack­lichen Qualitäten der Sorte haben sich mittlerweile über die Region Franken hinaus herumgesprochen. Im letzten Jahr wählte sie eine Fach-Jury in Deutschland zur „Kartoffel des Jahres 2008″.

Die mehlige Süddeutsche

Die Kartoffelsorte Desirée ist holländischen Ursprungs und hauptsächlich von September bis April im Handel erhältlich. Ihr Anbaugebiet erstreckt sich vorwiegend über Süddeutschland. Die rotschalige Sorte hat ein hellgelbes, leicht mehliges Fleisch.

Ideal für Gnocchi

Die Sorte Primura hat eine langovale Knollenform. Die vorwiegend festkochende Sorte hat eine hellgelbe Fleischfarbe. Sie ­eignet sich zur Herstellung von Gnocchi.

Kräftig im Geschmack

Die Sorte Quarta, auch Rotäuglein genannt, ist eine gelbfleischige, eher mehligkochende ­Speise­kartoffel deutschen Ursprungs. Ihre Knollen sind rundoval bis oval. Sie gehört zur Kategorie der vorwiegend festkochenden Sorten und hat einen guten, kräftigen Geschmack.

Galizische Rarität

Die in der nordspanischen Region Galizien angebaute Patata de Galicia gehört eigentlich der Sorte Kennebec an. Sie ist durch eine regionale Ursprungsbezeichnung Patata geschützt. Ihre Form ist rund bis oval, das Fleisch weiß.

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