Warum entwickeln Menschen Zwangsstörungen?

Pseudosicherheit durch Zwangshandlungen. Das Erleben von Kontrollverlust, führt bei manchen Menschen zu Zwangsstörungen. Das Wiederholen von Handlungen wird mit dem Gefühl der Sicherheit verbunden.

Warum entwicklen Menschen Zwängsstörungen? Eine der Ursachen ist das Erleben von Kontrollverlust, von dem Verlust des „sich sicher Fühlens“, was in der Kindheit begründet liegen kann. Ausgelöst werden Zwangsstörungen durch sogenannte Trigger. Trigger sind Auslöser, die an das Geschehene in der Vergangenheit erinnern, und unbewusst mit dem Gefühl des Kontrollverlustes sowie „des sich nicht sicher Fühlens“ aus der Vergangenheit verbunden werden. Die Gefühle der Vergangenheit verselbständigen sich in die Gegenwart, so dass es zu Zwangshandlungen kommen kann, um eine „Pseudosicherheit“ zu erleben.

Lebensqualtität geht verloren

Das ständige Wiederholen von Handlungen, zieht fortwährend größere Kreise. Handlungen werden zu Ritualen und nehmen mehr und mehr Zeit in Anspruch. Lebensqualität geht verloren und die Betroffenen werden zum Sklaven ihrer Rituale.

Dennoch ist es nicht möglich, die Rituale zu unterbrechen, da mit der Durchführung der Rituale, das Gefühl von Sicherheit verbunden wird. Des weiteren wird durch das Durchführen der Rituale, das Gefühl vermittelt, Situationen und Geschehnisse beeinflussen und so kontrollieren zu können. Das Unterbrechen der Rituale versetzt die Betroffenen teilweise in Panik und gibt ihnen das Gefühl, den Ereignissen des Lebens ausgeliefert zu sein. Kontrollverlust und „sich nicht sicher fühlen“ ist das, was erlebt wird. Die innere Überzeugung ist, dass etwas teilweise Schlimmes passieren wird, wenn die Betroffenen die Rituale nicht durchführen.

Ein Teufelskreis beginnt

Den Betroffenen ist nicht bewusst, dass das Durchführen der Rituale keinerlei Einfluss auf Situationen und Geschehnisse in ihrem Leben hat. Sie sind davon überzeugt, dass das Durchführen der Rituale schlimmes verhindert. Wenn doch etwas geschieht, führt dies zur Verstärkung der Rituale.

Da das Leben aber nun einmal Situationen und Geschehnisse beinhaltet, die man weder beeinflussen noch kontrollieren kann, wird auch die Sinnlosigkeit der Durchführung der Rituale gespürt. Dennoch sind die Betroffenen unfähig die Rituale zu beenden, da die Überprüfbarkeit der Wirkung der Rituale fehlt. Ein Teufelskreis, der je nach Schweregrad ohne professionelle Hilfe nur schwer zu durchbrechen ist.

Der Wunsch das Leben zu beeinflussen

Das Gefühl, das Leben kontrollieren zu können und sich dadurch sicher zu fühlen, scheint für die Betroffenen von existentieller Bedeutung. Denn wie ist es sonst möglich, dass allein das Gefühl, das Leben mit all seinen Fassetten kontrollieren zu können, den klaren Menschenverstand völlig ausschaltet. Zwangsstörungen sind mit dem klaren Menschenverstand nicht zu begreifen, da der Verstand auch etwas mit Logik zu tun hat. Einer Zwangsstörung kann man nicht mit Logik begegnen, was schon aus dem Wort „Zwang“ hervorgeht. „Zwang“ bedeutet, etwas tun zu müssen, ob man es will oder nicht, ob es sinnvoll ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

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