Warum flirten wir?

Was bringt uns ein kleiner Flirt? Warum ist Flirten so wichtig? Und: Was versteht man eigentlich unter Flirten?

„Flirten“ hat sich mittlerweile fest im deutschen Sprachgebrauch verankert und scheint sogar eine eigene Disziplin zu werden. Nicht umsonst gibt es heutzutage Flirtratgeber und –schulen, um den Ottonormalbürger in die hohe Flirtkunst einzuweihen. Doch wozu? Und was versteht man eigentlich darunter?

Definition des Flirtens

In jedem Lexikon lassen sich Definitionen zum Thema Flirt finden, die sich alle sehr ähneln. Der Duden beschreibt das Flirten zum Beispiel folgendermaßen: „Jemandem durch ein bestimmtes Verhalten, durch Gesten, Blicke oder scherzhafte Worte seine Zuneigung bekunden und auf diese Weise eine erotische Beziehung anzubahnen suchen“. Dadurch wird deutlich, dass es sich hierbei um einen Kommunikationsstil handelt, der sowohl durch Worte als auch durch nonverbale Signale betrieben wird. Und auch die Ziele werden schon genannt: Zuneigung zeigen oder eine erotische Beziehung anbahnen. Diese erotische Beziehung ist aber nicht nur auf Sex an sich bezogen. Auch das Spielen mit der Möglichkeit, nach dem Motto „ich könnte, wenn ich wollte“, wird durch das Flirten ermöglicht.

Flirten als Kommunikation allgemein

Viele Menschen haben allerdings ein sehr weites Verständnis von dem Begriff. Sie melden sich auf Flirtplattformen an, chatten bei Facebook oder wkw und bezeichnen dies schon als Flirten. Doch damit liegen sie strenggenommen falsch. Nur weil man auf einer Flirtseite chattet ist dies noch nicht automatisch ein Flirt. Bei vielen Usern steckt hinter der Nutzung nämlich nur ein reines allgemeines Kommunikationsbedürfnis, das sich im Alltag zum Beispiel durch eine ganz normale Unterhaltung zeigen würde. Auch im Chat werden Informationen ausgetauscht und über verschiedene Themen geschrieben. Doch die Koketterie fehlt dabei völlig. Zum Flirt wird es erst, wenn es in eine erotische Richtung oder um Zuneigungsbekundungen geht.

Flirten zur eigenen Bestätigung

Flirten macht nicht nur Spaß, sondern streichelt auch das eigene Ego. Wem tut es nicht gut bewundert angesehen zu werden oder Komplimente zu bekommen? Dagegen ist kaum jemand immun. Man fühlt sich dann etwas beflügelter und wertvoller. Das innere Kind wird gestärkt und das Selbstvertrauen streckt sich gleich ein bisschen mehr gen Himmel. Ein schönes Gefühl. Und wenn man selbst noch der Initiator des Flirts ist, erhält man sogar eine doppelte Bestätigung, da man das Gegenüber dazu gebracht hat, sich auf das verbale Geschäker einzulassen. Man erhält ein Feedback zur eigenen Attraktivität und fühlt sich begehrenswert.

Flirten als Spiel

Ein weiteres Motiv für einen Flirt geht einen Schritt weiter. Der Flirter will mit dem Feuer spielen und testen, wie weit er gehen kann. „Schaffe ich es, die Frau richtig heiß auf mich zu machen?“, oder „wie weit darf ich gehen?“ sind Fragen, die sich der Flirter stellt. Er will seine Grenzen austesten und feststellen, wie viel er aus einem Flirt rausholen könnte, wenn er es nur richtig anstellt. Das erotische Knistern ist für ihn besonders belebend. Die Gefahr dabei besteht allerdings darin, dass er zu forsch vorgeht und dafür die Quittung vom Gegenüber serviert bekommt.

Flirten als Mittel zum Zweck

Manchmal ist der Flirter aber auch praktisch veranlagt. Er setzt den Flirt bewusst ein, um ein Ziel zu erreichen. Dieses kann möglicherweise ein One-Night-Stand sein. Wie bei Tieren hat der Flirt dann die Funktion eines Balzrituals, um das Gegenüber zu einer Paarung zu animieren. Aber ein Flirt kann auch der erste Schritt zu einer festen Beziehung sein. Gerade zu einer beginnenden Beziehung gehört Flirten absolut dazu. Nie wird so viel geschäkert wie in der Anbahnungsphase einer Beziehung. Das positive Gefühl, welches grundsätzlich mit einem Flirt verbunden ist, wirkt sich nämlich auch positiv auf eine beginnende Partnerschaft. Es kann sogar die rosarote Brille von Frischverliebten noch stärker eintönen.

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