Was ist besser: Festgeld oder Tagesgeld?

Wer Geld anlegen möchte, und vor der Entscheidung steht, ob Festgeldanlage oder doch lieber Tagesgeld, der sollte sich mit beidem ausführlich beschäftigen. Denn es gibt Vor- und Nachteile und beides ist für einen bestimmten Zweck die jeweils bessere Wahl.

Sowohl beim Tagesgeld als auch beim Festgeld handelt es sich um Geldanlagen, die eine hohe Sicherheit haben und in Deutschland durch den Einlagensicherungsfonds abgedeckt sind. Die Unterschiede liegen im Detail und sollten genau überdacht sein. Die Festgeldanlage bietet höhere Zinsen, während das Tagesgeld im Gegenzug die höhere Flexibilität besitzt. Beim Festgeld ist das Guthaben für den vereinbarten Zeitraum nicht verfügbar, das ist der wesentliche Unterschied zum Tagesgeld. Während der Zinssatz beim Festgeld für die Laufzeit unveränderbar ist, wird dieser beim Tagesgeld immer wieder angeglichen. Das kann zum Vor- aber auch zum Nachteil des Kunden sein. In Zeiten guter Zinszahlungen ist das Festgeld daher eine gute Wahl, aber in Niedrigzinszeiten eher nicht anzuraten.

Das Tagesgeld läuft im Prinzip unbefristet und kann jederzeit auch teilweise verfügt werden. Der Kunde kann das Guthaben teilweise abheben und auch auf das Konto einzahlen. Allerdings handelt es sich auch hier um ein reines Anlagekonto, welches keine Zahlungsfunktionen hat.

Beim Festgeld muss man sich je nach Angebot der Bank eine Laufzeit auswählen. Diese kann von einem Monat bis zu 10 Jahren reichen. Mit steigender Laufzeit klettern zwar auch die Zinssätze, aber sie steigen nicht linear, und im Bereich der langfristigen Anlagen ist die Steigerung des Zinssatzes kaum mehr attraktiv. Auch bringt die lange Laufzeit der Festgeldanlage noch mehr Nachteile mit sich. Da ist zum einen die schlechte Übersicht über einen so langen Zeitraum, und außerdem die Inflation, die für 10 Jahre kaum abgeschätzt werden kann. Auch die Zinsentwicklung ist nicht vorauszusagen und kann sich bei so langer Laufzeit durchaus zum Nachteil des Kunden wenden.

Eine mittlere Laufzeit ist daher eher anzuraten. Ist das Guthaben für einen bestimmten Zweck vorgesehen, so zum Beispiel für den Kauf von Haus oder Auto, dann kann man die Zeit bis dahin gut mit einer kurzen Festgeldanlage überbrücken und dabei noch Zinsen einnehmen. Bleibt dann immer noch Zeit bis übrig, sollte man auf ein Tagesgeldkonto umsteigen. Hier bekommt man immer noch Zinsen und ist damit besser als auf dem Girokonto bedient, kann aber jederzeit ohne Kündigungsfristen und ohne Probleme auf das Geld zugreifen.

Für solche Fälle ist also eine Kombination beider Anlagearten die optimale Lösung. Nur bei Geld, das mit Sicherheit in den nächsten Jahren nicht benötigt wird, ist eine mittlere Laufzeit eines Festgeldkontos eine gute Wahl.

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