Was ist Schmerz und welche Gefahren birgt er?

Definition von Schmerz, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Die Phytotherapie kann mit ihren Heilpflanzen als Schmerzmittel eingesetzt werden. Dennoch ist eine Diagnose wichtig, denn hinter manchem Schmerz steckt mehr.

Schmerzen können vielerlei Ursachen haben, die sich durch nicht minder vielfältige Symptome zeigen. Gerade ausstrahlender Schmerz bedarf einer schnellen und exakten Diagnose, denn oftmals stecken gefährliche Krankheiten und Schädigungen der Nerven dahinter, die nach ärztlicher Therapie verlangen. Ausstrahlende Schmerzen durch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises hingegen sind durchaus mit Phytopharmaka zu lindern.

Was ist Schmerz?

Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder drohender Gewebeschädigung einhergeht oder von betroffenen Personen so beschrieben wird, als wäre eine solche Gewebeschädigung die Ursache“, definiert die International Association for the Study of Pain. Demnach ist Schmerz das, was der Patient als solchen empfindet.

Dennoch sind Schmerzen wesentlich komplexer als es die Kurzdefinition vermuten ließe. Bei chronischen Schmerzen werden komplizierte Wechselwirkungen zwischen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren miteinbezogen; Filterprozesse unseres Zentralnervensystems sorgen dafür, dass körperliche Schädigungen nicht zwangsläufig zu Schmerzen führen müssen – Schmerzen jedoch auch ohne körperliche Schädigungen bestehen können. Eine Diagnose ist somit deutlich schwieriger zu treffen als es auf den ersten Blick scheint.

Ursachen für Schmerzen

Bandscheibenvorfälle, Abnutzungserscheinungen, Überlastungen oder falsche Belastungen sind häufig Anlass für Schmerzen, vornehmlich im Rückenbereich. Leider aber können auch Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen Schmerzen in den Rücken ausstrahlen. Lungenembolien, Aorta dissecans  oder ein Spontanpneumothorax, der gegebenenfalls akut lebensbedrohlich sein kann, vermögen ebenfalls derartige Symptome auszulösen. Bleibt ein Schmerz nicht lokal beschränkt, so kann dies zudem ein Zeichen für eine Beeinträchtigung der Nerven sein – ein Alarmsignal, welches bis hin zu Lähmungen führen kann. Bei Beeinträchtigungen von Nerven geben die Beschwerden oftmals Hinweise: Typisch sind neben Schmerzen, Kribbel- und Taubheitsgefühle, die in die Extremitäten ziehen.

Ausstrahlender Schmerz ist verwirrend

Aufgrund der vielfältigen Symptome kommt es bei ausstrahlenden Schmerzen oftmals zu Fehldiagnosen, wie beispielsweise einer Arthrose. Da ausstrahlende Schmerzen sich auch auf einzelne Gelenke projizieren können, ohne weitere Symptome hervorzurufen, gestaltet sich die Unterscheidung oftmals schwierig. Eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung ist zur Diagnosestellung daher besonders wichtig.

Gefährliche Erkrankungen mit ausstrahlendem Schmerz

Als Angina Pectoris bezeichnet man einen Schmerz in der Brust, der durch Durchblutungsstörungen des Herzes ausgelöst wird. Meist beruht diese auf einer Engstelle (Stenose) eines der Herzkranzgefäße. Die Symptome tauchen plötzlich auf und zeigen sich für Sekunden bis hin zu Minuten, werden oft als „Sodbrennen“, Reißen oder Krampf in der Herzgegend beschrieben. Häufig werden sie hinter dem Brustbein wahrgenommen, strahlen in beide Brustkorbseiten, auch bis in die Schultern und Oberarme, in den Oberbauch oder Rücken, den Hals bis hin zum Unterkiefer, sowie in den linken Arm bis in die Hand. Die Schmerzen können ebenfalls einzig zwischen den Schulterblättern, in der Magengegend oder in der rechten Hälfte des Brustkorbes wahrgenommen werden.

Auch ein Herzinfarkt zeigt sich zunächst durch einen plötzlich auftretenden, stechenden Schmerz, der bis in Rücken, Schulter, Arme, Unterkiefer und Oberbauch ausstrahlen kann. Er wird oft von Übelkeit und Schweißausbrüchen begleitet. Wenngleich der Herzinfarkt eine akute und lebensbedrohliche Erkrankung ist, treten bei etwa 25 Prozent aller Herzinfarkte keine oder nur geringe Beschwerden auf.

Eine Aortendissektion beinhaltet die Aufspaltung der Wandschichten der Hauptschlagader, zumeist durch einen Einriss mit nachfolgender Blutung innerhalb der einzelnen Schichten. Sie führt meist zu heftigsten, plötzlichen Schmerzen und ist unmittelbar lebensbedrohlich, da sie zu einem Aufplatzen der Hauptschlagader und zu akuten Durchblutungsstörungen verschiedener Organe führen kann.

Eine unverzügliche Diagnose mit umgehender Operation ist hier von entscheidender Bedeutung. Die meisten Betroffenen beschreiben einen stechenden Schmerz, der sofort als intensiv wahrgenommen wird, häufig zur Bewusstlosigkeit führt und vornehmlich im Brustbereich, aber auch zwischen den Schulterblättern auftritt. Er wird als wandernd dargestellt, führt seltener auch zu Durchblutungsstörungen in den Extremitäten, im Bauch oder in den Flanken.

Scheinbar „nur ein Schmerz“, der zur Abklärung jedoch unbedingt einer ärztlichen Untersuchung bedarf.

Riss im Lungengewebe, der zu ausströmender Luft in andere Bereiche führt, beim Spontanpneumothorax oft einhergehend mit Lungenerkrankungen, häufig im Alter über 55 Jahre.

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