Welche Geldanlage ist für mich die richtige? – Allgemeine Regeln

Bei der Geldanlage werden immer wieder einige Grundregeln vergessen. Hier werden die wichtigsten Regeln für den Vermögensaufbau dargestellt.

Geld anlegen wollen viele. Doch gewisse Regeln sollte man beachten, damit es später kein böses Erwachen gibt. Vorweg sei noch angemerkt, dass diese Regeln nicht für jeden gleichermaßen gelten. Für Laien ist eine Anlageberatung sicher wesentlich wichtiger als für einen Experten. Im Folgenden werden einige dieser Regeln erläutert – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Wie viel kann ich anlegen?

Vor allen anderen Überlegungen muss diese Frage beantwortet sein. Wichtig ist, dass auch nach den Anlageinvestitionen genügend Geld übrig bleibt, um davon den laufenden Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Anlagevolumen darf also nur so hoch sein wie der Betrag, der mittel- und langfristig nicht benötigt wird.

Kaufe nur was Du verstehst

Man sollte nie in Anlagen investieren, von denen man nicht genau weiß, was sich dahinter verbirgt. Das gilt zum einen für die Anlageform: Wer nicht weiß, wie Optionsscheine, bestimmte Zertifikate oder ähnliche Papiere funktionieren, sollte auch nicht in solche Papiere investieren. Man sollte auch keine Aktien von Unternehmen kaufen, deren Geschäftsmodell man nicht kennt oder verstanden hat.

Welche Anlageformen sind für mich sinnvoll?

Die persönliche Lebenssituation sollte bei den Überlegungen über die Geldanlage nicht außer acht gelassen werden. So sollte beispielsweise ein junger Familienvater, der als Berufsanfänger seine Familie finanziell absichern möchte, gibt es Wichtigeres, als Investitionen an der Börse. Er soltle zunächst eine Risikolebensversicherung abschliessen. Mit einer Kapitallebensversicherung sind höhere Versicherungsbeiträge verbunden, daher kommt sie eher in Frage, wenn sich die berufliche Situation stabilisiert hat. Investitionen an der Börse sollten erst dann in Betracht gezogen werden, wenn die notwendige Absicherung der Familie gewährleistet ist.

Lege nie alle Eier in einen Korb

Man sollte in jedem Fall sein Vermögen in verschiedenen Anlagen unterbringen. Es ist zum Beispiel sehr riskant, nur in Rohstoffe zu investieren, aber alle anderen Branchen zu ignorieren. Außerdem sollte beispielsweise nicht alles gleichzeitig in Aktien oder Anleihen investiert werden; sonnvoller sind in diesem Fall Aktien und Anleihen (wobei es auch diese Aufteilung noch nicht weit genug geht). Zu einer langfristig anwendbaren Depotstruktur gehören unter anderem auch Lebensversicherungen; ab einer bestimmten Grössenordnung des anzulegenden Kapitals sollten auch Investitionen in Immobilien in Betracht gezogen werden.

Kaufe niemals Wertpapiere auf Kredit

Eine besondere Gefahr droht bei dem Kauf von Wertpapieren auf Kredit: Im Regelfall dienen dann die erworbenen Papiere als Sicherheit für den dafür aufgenommenen Kredit. Sollten einzelne Papiere später im Kurs fallen, kann möglicherweise der Gesamtwert der kreditfinanzierten Anlagen als Sicherheit nicht mehr ausreichen. Folge: Man muss insbesondere Papiere, die sich positiv entwickelt haben, um jeden Preis verkaufen, um den Kredit wenigstens soweit tilgen zu können, bis die übrigen Papiere als Sicherheit dienen können. Im Endergebnis bleibt man dann auf den unattraktiven Anlagen sitzen, während man sich zugleich von den renditeträchtigen Papieren trennen muss.

Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen – oder: Wie viel bin ich bereit zu verlieren?

Diese Regel betrifft vor allem Investitionen an der Börse; Anlagen in Immobilien oder Lebensversicherungen sind hiervon so gut wie nie betroffen. Aber bei Aktienkäufen machen sehr viele Anleger den Fehler, „Verlustbringer“ im Depot zu halten und darauf zu hoffen, dass diese irgendwann im Kurs wieder steigen. Dabei ist kaum jemandem klar, dass zum Ausgleich der erlittenen Verluste wesentlich deutlichere Kurssteigerungen nötig sind, um entsstandene Verluste auszugleichen. Wenn beispielsweise eine Aktie von 100 Euro auf 80 Euro gefallen ist, beträgt der Verlust 20 %. Aber wenn diese Aktie wieder von 80 Euro auf 100 Euro steigen soll, muss sie um 25 % steigen (80 Euro plus 20 Euro).

Wenn der Verlust ein Viertel des Ausgangswertes beträgt (von 100 auf 75 Euro), muss der erforderliche Gewinn schon ein Drittel betragen (75 plus 25 Euro). Wenn die gleiche Aktie 50 % verliert (von 100 auf 50 Euro), muss sie bei einem Kurs von 50 Euro um weitere 50 Euro steigen, sich also im Kurs verdoppeln.

Disziplin ist also gerade in Krisenzeiten erforderlich: Man sollte unbedingt darauf achten, so genannte „Stoppkurse“ zu setzen. Wenn diese unterschritten werden, wird sofort verkauft. Und wenn sich eine positive Entwicklung ergibt, kann man die Stoppkurse entsprechend erhöhen, um die entstandenen Gewinne abzusichern.

Abschließend ein Hinweis:

Der Inhalt dieses Textes stellt keinerlei Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Er kann und soll auch keine individuelle, qualifizierte Anlageberatung ersetzen.

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