Welche Grundlage braucht die Hundeerziehung?

Das Fundament effektiven Hundetrainings bildet die authentische Autorität des Hundehalters. Durch Geduld, Konsequenz und Klarheit gibt man Hunden soziale Orientierung.

Wenn Menschen Hunde erziehen, ist Autorität der grundsätzlichste Aspekt. Die bekannte Verhaltensbiologin Dr. Feddersen-Petersen beschreibt diese gegenüber Hunden benötigte Beziehungsqualität als rechtmäßig ausgeübte Macht, ausgehend von der authentischen Persönlichkeit des Menschen.

Oft wird benötigte Autorität gegenüber Hunden mit einem Unterdrücken, Maßregeln oder aggressiver Dominanz fälschlicherweise verwechselt. Wer sich so verhält, fördert automatisch Fehlverhalten und Verhaltensstörungen bei Vierbeinern. Hunde verdienen menschlichen Respekt und Verständnis für ihre Bedürfnisse.

Grundbedürfnis der Hunde nach Klarheit

Hundeverhalten gilt zu einem Großteil den Menschen. Sie haben vielschichtige Aufgaben, vorrangig für die sozialen Bedürfnisse der Menschen, zu erfüllen. Hunde leben nicht mit Menschen in einem Familienverband, somit besteht zwischen ihnen nicht die gleiche Rangordnung wie unter Artgenossen (Dr. Feddersen-Petersen, S.27).

Sie leben mit Menschen in einer Art Sozialgefüge. Im Abhängigkeitsverhältnis vom Menschen bildet sich diese soziale Gruppe, in die Hunde biologisch verstanden eingegliedert werden müssen. Sie brauchen eine äußert klare und richtungsweisende Führung. Menschen müssen aktiv und selbstbewusst die Hunden zugedachte Rolle im Sozialgefüge verständlich machen. Klarheit schafft Gewissheit und somit einen sozial angepassten Hund.

Vom ersten Tag an benötigen Hunde Grenzen

Als soziale Lebewesen sind Hunde in besonderer Weise für das Zusammenleben mit Menschen geeignet, wenn sie ausreichende soziale Weisungen erhalten. Hundehalter müssen Grenzen setzen können, um ein reibungsloses Miteinander zu gewährleisten. Grenzziehung ist bei jedem Hund nötig, um Belästigungen und Gefährdungen zu vermeiden.

Grundlegend ist wichtig, das der Hundehalter selbst ein klares Konzept hat, welche Verhaltensweisen bei seinem Hund für ihn erwünscht oder unerwünscht sind. Von Anfang an muss die Regel gegenüber dem Hund gelten, das alles Erlaubte immer erlaubt ist und alles Verbotene immer verboten bleibt. Bleibt der Halter konsequent, begreift der Hund sehr schnell was er darf und was nicht.

Hundeerziehung braucht die richtige Reihenfolge

Bekannte Hundetrainer wie Cesar Millan betonen immer wieder die Notwendigkeit der richtigen Reihenfolge. Um Hunden Grenzen klar zu zeigen, kommt zuerst geduldiges Üben, dann die disziplinierte Unterordnung, dann Lob und Leckerei. Jede Form der Anerkennung darf immer erst im dritten Schritt erfolgen, wenn das erwünschte Verhalten erreicht ist.

Lobt man den Hund zu früh, schafft man Ungewissheit und zerstört die Orientierung. Will man Disziplin ohne Übung und Geduld, reagiert der Hund auf gewaltorientierten Zwang verängstigt und sein Verhalten wird problematisch. Je nach Hundetyp und charakterlicher Ausprägung braucht ein Hund mehr oder weniger oft Wiederholungen bis zum Lernerfolg. Spielerische Motivation kann hilfreich sein.

Menschenverhalten prägt Hundeverhalten

Das Gesicht und die Körperhaltung eines Menschen spiegelt seine Emotionen. Hunde sind aufmerksame Beobachter, stark auf Menschen fixiert und können anhand von Mimik und Gestik Befindlichkeiten gut erkennen. Nach einer aktuellen britischen Studie fixieren Hunde genau wie Menschen zuerst auf die rechte Gesichtshälfte, da dort Emotionen deutlicher erkennbar sind (Studienleiter Kun Guo, University of Lincoln).

Hunde können demnach problemlos die Stimmungslage von Menschen erfassen. Sie reagieren entsprechend, gleichen sich an, passen sich an und reagieren emotional darauf. Cesar Millan spricht von einem Energiefluss, der zwischen Mensch und Hund ausgetauscht wird. Nach seiner Meinung brauchen Menschen positive Energie, um Hunde zu führen. Strahlt der Mensch Selbstbewusstsein, Konsequenz und ruhige Gelassenheit aus, so beeinflusst diese Grundhaltung den Hund positiv und er nimmt aufgezeigte Regeln leichter an.

Hundeerziehung braucht Selbstbewusstsein

Erfahrene Hundehalter wissen, das man für effektive Hundeerziehung eine stabile, positive innere Einstellung braucht. Gefühlsschwankungen und Angst spürt und beobachtet der Hund sofort. Insofern erzieht der Mensch nicht nur den Hund, sondern in gewisser Weise erzieht auch der Hund durch seine Bedürfnisse den Menschen.

Geduld, Gelassenheit, Konsequenz, Klarheit, Selbstwertgefühl und Zielorientiertheit sind positive Eigenschaften, die effektive Hundeerziehung ermöglichen. Ungeduldige, unsichere und unentschlossene Menschen bekommen schnell eine unangenehme Quittung durch ihre Hunde, die sich auf dieser Basis nicht reglementieren lassen. Hier bietet sich für Menschen die Chance, motiviert durch ihre Tierliebe persönlich zu wachsen und über den eigenen Schatten zu springen.

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