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Farbmeditation als Reise durch die Chakren

Wie funktioniert Chakra meditation. Diese Visualisierungsübungen dienen der Energiebalance. Nicht nur Musik und Klänge wirken auf die Chakren. Auch mit Licht- und Farbmeditationen lassen sich die sieben Hauptenergiezentren des Körpers stimulieren oder beruhigen.

Blockaden im sogenannten Energiekörper des Menschen können auf Dauer zu organischen Störungen und Erkrankungen führen. Energieblockaden lassen sich auf verschiedene Weise ausgleichen, etwa mit Akupunktur oder speziellen Techniken wie dem Kundalini-Yoga. Auch beim Tai Chi oder Qigong werden die Energiezentren des Körpers angeregt, selbst wenn hier die Arbeit mit den Meridianen im Vordergrund steht. Töne, Klänge und Musik sind ein Weg, um die Energiezentren in Schwingung zu versetzen, Licht und Farben der andere.

Was ist ein Chakra? Wie funktioniert chakra?

Nach tibetischer und indischer Überlieferung sind die Chakren die Energiezentren des Menschen. Kam dieser Vorstellung früher reiner Symbolcharakter zu, so finden sich heute selbst in der westlichen Medizin und Naturheilkunde zunehmend Hinweise auf das Vorhandensein solcher Energieräder, die in ihrer Form einem Mandala ähneln. Viele der unzähligen Chakren stimmen mit wichtigen Akupunkturpunkten überein. Ebenso augenfällig ist die Zuordnung zu bestimmten Organen und Drüsen. Die folgende Auflistung beschränkt sich auf die sieben wichtigsten Zentren des feinstofflichen Körpers. Beschrieben werden Lage im Körper, Organ- bzw. Drüsenfunktion, das zugeordnete Element und die Farbe, in deren Frequenz dieses Chakra im harmonischen Zustand schwingt. Abschließend folgt ein Leitsatz, der die entsprechende Energiequalität beschreibt als Vorschlag für die Meditation.

Überblick über die sieben Hauptenergiezentren

Wurzelchakra: am Steißbein, verbunden mit Nebennieren, After, Darm, Knochen, Zähnen und dem Geruchssinn. Es öffnet sich nach unten, ist Sitz des Lebenswillens und der Sexualität. Hier nehmen wir die Energie der Erde auf. Element Erde, Farbe feuerrot. „Ich stehe mit beiden Beinen mitten im Leben, bin verwurzelt mit der Erde und verbunden mit all‘ ihren Geschöpfen.“

Sakral- oder Sexualchakra: liegt oberhalb der Genitalien. Verbunden mit Keimdrüsen, Fortpflanzungsorganen, Nieren, Blase, Blut, Lymphe und dem Geschmackssinn öffnet es sich wie die folgenden vier Chakren nach vorn. Ursprung unserer Fruchtbarkeit, Kreativität und Sitz der Gefühle. Element Wasser, Symbol Mond; Farbe orange „Ich erfahre und genieße Sinnlichkeit und Erotik, meine Gefühle fließen frei.“

Nabelchakra oder Solarplexus (Sonnengeflecht): etwa zwei Finger breit oberhalb des Nabels, verbunden mit Bauchspeicheldrüse, Leber, Galle, Milz und Magen. Diese Ansammlung verschiedener Haupt- und Nebenchakren ist unser Kraftzentrum und Sitz der Persönlichkeit. Hier nehmen wir aber auch die Schwingungen anderer Menschen wahr und schützen uns bei Gefahr. Dann zieht sich das Chakra zusammen (das berühmte flaue Gefühl im Magen). Element Feuer, Symbol Sonne, Farbe gelb. „Ich ruhe in meiner eigenen Mitte und spüre die Kraft in mir.“

Herzchakra: Lage auf Herzhöhe in der Mitte der Brust, verbunden mit Herz, Blutkreislauf, Lunge, Haut und Thymusdrüse, aber auch den Händen (Tastsinn). Hier überwinden wir unser Ego, erfahren und spüren Gefühle der Großzügigkeit, Herzlichkeit, Liebe und Harmonie. Element ist die Luft, die Farben sind rosa oder grün – auch deshalb kann ein Spaziergang in der Natur so heilsam sein. „Ich öffne mein Herz, erfahre und gebe liebevolle Zuwendung.“

Hals- oder Kehlchakra: Schilddrüse, Speiseröhre, Luftröhre, Bronchien, Ohren und Stimme. Hier ist unser Kommunikationszentrum. Dort findet der Austausch mit anderen statt oder nicht. Das fünfte Chakra ist eng mit dem zweiten verbunden – ist Brücke zwischen Fühlen und Denken. Element Äther als Medium für Töne und Klänge, Gehörsinn, Farbe klares, helles Blau wie das des Himmels oder Wassers „Ich äußere meine Gefühle und gebe meiner Kreativität Ausdruck.“

Stirnchakra oder Drittes Auge: in der Mitte der Stirn, über der Nasenwurzel. Verbunden mit Nase, Nebenhöhlen, Augen, Kleinhirn und Hypophyse. Sitz des ganzheitlichen Denkens – sowohl des rationales Verstandes, als auch der Intuition – und Zugang zu „übersinnlicher“ Wahrnehmung. Farbe indigo. Stirnchakra und Kronenchakra wird kein Element mehr zugeordnet. „Ich nehme die Wirklichkeit mit allen Sinnen wahr und lasse los“.

Scheitel- oder Kronenchakra: am höchsten Punkt des Kopfes öffnet es sich nach oben, verbindet uns mit dem Universum und unserem höheren Selbst. Hier nehmen wir kosmische Energien auf, was am besten in der Stille gelingt. Zugeordnet sind Großhirn und Epiphyse, die Farben violett, gold und weiß. Wichtig ist in der Meditation die Brücke zum Wurzelchakra zu schlagen, um nicht abzuheben: „Ich fühle mich eins mit dem All und tief verbunden mit allem, was lebt“.

Meditationsvorschlag für eine Reise durch die Chakren

Da viele Menschen Schwierigkeiten haben, sich abstrakte Farben vorzustellen, hier eine Übung, um die Chakren mit allen Sinnen zu erfahren. Am besten übt man im Schneider- oder Lotussitz und berührt mit der Hand die entsprechende Körperpartie. Wer damit Probleme hat, kniet sich auf ein bequemes Kissen oder eine zusammengerollte Decke. Im Liegen ist es zwar leichter sich zu entspannen, doch lässt meist nach einer Weile die Konzentration nach und man wird schläfrig. Möchte man ein Chakra besonders betonen, verweilt man länger bei dem entsprechenden Bild und/oder formuliert in Gedanken den passenden Leitsatz. Die folgende, etwa 15 minütige Meditation ist – wie auch im Autogenen Training üblich – in der Ich-Form gehalten und wird wie dessen Übungen durch kräftiges Recken und Strecken beendet:

„Ich konzentriere mich auf meine Füße und spüre, wie Wärme von den Zehenspitzen bis in die Oberschenkel strömt. Dabei denke ich an die Farbe Rot, nehme den Geruch von Holz wahr und visualisiere ein knisterndes Kaminfeuer. Dessen Wärme strömt über mein Wurzelchakra bis in den Beckenbereich und wandelt sich zu Orange. Ich stelle mir vor, wie ich mit großem Appetit in eine saftige Orange hinein beiße und spüre den süßsauren Geschmack auf der Zunge. Dann wandern meine Gedanken weiter zum Sonnengeflecht. Ich denke an einen warmen Sommertag – vielleicht am Strand – erinnere mich daran, wie angenehm mir die wärmende Sonne auf den Bauch schien und visualisiere die Farbe gelb. Diese verwandelt sich allmählich in grün, während ich mich auf mein Herzchakra konzentriere. Ich stelle mir vor, wie ich bei einem Waldspaziergang einen Baum ertaste und nehme das Grün der Natur wahr. Dann spaziere ich weiter zu einer Quelle am Waldrand. Ich höre das Plätschern des klaren Wassers und trinke aus der hohlen Hand davon. Das kühle Nass rinnt meine Kehle hinab, während ich mich auf mein Halschakra und auf Blau konzentriere. Die Farbe wird dunkler, ich sehe einen tiefblauen Nachthimmel und wende mich nun meinem Stirnchakra zu. Dann schaue ich auf einen der unzähligen Sterne am Firmament und bekomme eine Ahnung von Weite und Unendlichkeit. Ich stelle mir vor, wie mein Kronenchakra weiß-goldenes Licht aufnimmt, das meine Energiezentren durchströmt bis hinab zum Wurzelchakra und zu den Füßen. Von dort fließt es um meinen Körper wieder nach oben zum Kronenchakra. Auf diese Weise bin ich eingehüllt in einen Kokon aus Licht und Energie.“