Wie funktioniert die Riester Rente?

Alle sprechen von Riester-Rente, doch die wenigsten kennen die Berechnung des Altersvorsorgesparens sowie die Grundprinzipien der Riester- Rente. Es vergeht kaum eine Woche in der es keine Kritiken an dem Riester-Sparen gibt. In Talkshows und in diversen anderen Medien wird das Riester-Sparen als zusätzliche Altersvorsorge negativ dargestellt. Diese Darstellung verunsichert die potentiellen Berechtigten; die Folge ist, dass viele sich dem Produkt „Riester-Rente“ verschliessen.

Hintergrund der Riester-Rente

In der demographischen Bevölkerungsentwicklung setzt ein dramatischer Wandel ein. Die Anzahl der älteren Menschen steigt, bedingt durch höhere Lebenserwartung und der sogenannten Baby-Boomer Jahrgänge. Gleichzeitig geht die Geburtenrate permanent zurück. Die Folge hiervon ist, dass die Beitragszahler weniger werden, die Rentenempfänger dagegen steigen. Da das Rentensystem als Umlageverfahren aufgebaut ist, können nur die eingehenden Rentenbeiträge als Rente ausgeschüttet werden. Die Folge ist, dass das Rentenniveau mit jeder Reform sinkt. Der Staat hat dies erkannt, und mit dem Altersvorsorgegesetz eine Möglichkeit geschaffen, die Rentenlücke durch private Vorsorge zu schliessen. Der damalige Bundesarbeitsminister hieß Walter Riester, daher der Begriff „Riester-Rente“.

Wer ist Förderungsberechtigt

Die Förderungsberechtigten wurden eingegrenzt auf die Gruppe der Beitragszahler in die gesetzliche Rentenversicherung, also Arbeitnehmer. Diesen gleichgestellt sind Beamte, Richter, Zeitsoldaten und Hartz IV-Empfänger, ebenso wie arbeitslose Menschen und Personen im Erziehungsurlaub. Diese Gruppe ist unmittelbar förderungsberechtigt, das bedeutet sie haben unmitelbar einen Anspruch auf die Zulage un den Steuervorteil.

Daneben gibt es die Gruppe der mittelbaren förderungsberechtigten Personen. Dies sind die Ehepartner der unmittelbar berechtigten Personen, sofern sie in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen. Die unmittelbar Berechtigten leisten keine direkten Zahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung.

Wie hoch ist der Förderbetrag

Im Gegensatz zu vielen anderen staatlichen Zulagen gibt es hier keine Einschränkung durch das zu versteuernde Einkommen. Ausgehend vom Bruttoeinkommen müssen vier Prozent davon in einen Riestervertrag eingezahlt werden. Dennoch hat der Staat den Sparbetrag gedeckelt, die Obergrenz beträgt 2.100,– Euro. Jeder kann seinen Sparbetrag berechnen, indem er von seinem Bruttoverdienst vier Prozent ermittelt.

Staatliche Zulagen

Damit möglichst viele die Altersvorsorge ausnutzen, hat der Staat das Sparen mit einer staatlichen Zulage gefördert. Die Zulage pro Vertragsinhaber beträgt 154,– Euro. Daneben gibt es noch Kinderzulagen. Wenn die Kinder vor 2008 geboren wurden, beträgt die Kinderzulage 185,– Euro; für Kinder die nach 2008 geboren sind, beträgt die Zulage 300,– Euro pro Kind. Die Kinder können einem Elternteil zugerechnet werden, beide Eltern müssen dem jedoch zustimmen.

Nettobeitrag

Hat man den Sparbeitrag vom Bruttoeinkommen ermittelt, werden die entsprechenden Zulagen von diesem Sparbeitrag ermittelt. Das Ergebnis davon ist der Nettobeitrag pro Jahr. Will man den Monatsanteil ermitteln, teilt man den Jahresbetrag durch 12. Diese Berechnung gilt für die unmittelbar berechtigten Personen.

Für die mittelbar berechtigten Personen hat der Staat den jährlichen Mindestbeitrag festgelegt. Dieser beträgt 60,– Euro im Jahr. Wird dieser Beitrag auf einen separaten Riestervertrag eingezahlt, erhält der Vertragsinhaber eine Zulage von 154,– Euro. Werden die Kinder diesem Elternteil zugeordnet, werden die Kinderzulagen dessem Vertrag zugerechnet.

Steuerliche Förderung

Damit alle förderungsberechtigt Personen gleichbehandelt werden, erfolgt die Ermittlung der Förderung über die Steuer. Ausgehend von der dem ermittelten Sparbeitrag ermittelt sich die staatliche Förderung insgesamt. Die Steuerersparnis ermittelt sich aus folgender Rechnung.

Sparbeitrag (max. 2.100,– Euro) x individueller Steuersatz = Gesamtförderung.

Wurden Zulagen gezahlt, sind diese von der Gesamtförderung abzuziehen. Der verbleibende Teil erfolgt als Steuererstatung und wird mit der Steuerbescheid gutgeschrieben.

Besonders interessant ist diese steuerliche Förderung für Kinderlose. Neben der Grundzulage von 154,– Ejuro besteht hier die Hauptförderung in der Steuerreduzierung.

Riestervertragsarten

Für einen Riestervertrag gibt es verschiedene Vertragsarten. Zum einen kann der Riestervertrag als nomaler Banksparvertrag abgeschlossen werden. Eine zweite Möglichkeit ist ein Riestervertrag bei einer Versicherung. Auch in Fondssparpläne können Riesterbeiträge eingezahlt werden.

Als vierte und letzte Vertragsform können Riesterbeiträge in Bausparverträge einfliessen. Bei allen Vertragsformen sind die Riesterregularien gleich. So können bei Eintrit ins Rentenalter 30 Prozent des Vertragsguthabens entnommen und individuell ausgegeben werden. Die restlichen 70 Prozent müssen verrentet werden. Riesterguthaben dürfen auch zum Bau oder Kauf von eigengenutzen Immobilien verwendet werden, ebenso zur Entschuldung von Immobilienkrediten.

Besteuerung

Steuerlich ist das Altersvorsorgesparen sehr interessant. Während der Besparungszeit werden die Erträge nicht besteuert. Erst in der Ausschüttungsphase findet eine nachgelagerte Besteuerung statt. In der Regel ist der persönliche Steuersatz dann jedoch niedriger als während der Phase der aktiven Arbeitszeit.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Altersvorsorgegesetz der richtige Weg zur Ergänzung der Altersvorsorge ist. Auch wenn die Riester-Rente in den Medien oftmals negativ dargestellt wird, so ist sie ein geeignetes Instrumentarium die Versorgungslücke im Alter zu reduzieren.

Dieser Artikel stellt keine Beratung dar. Er dient lediglich zur Übersicht über die Grundprinzipien des Altersvorsorgegesetzes. Eine individuelle Beratung kann nur im Rahmen einer Anlageberatung erfolgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.