Wie funktioniert Software as a Service

Das Software-Konzept aus der Steckdose „Software as a Service“ (SaaS) ist dabei, sich erfolgreich am Software-Markt als Internetvariante und Mietmodell zu etablieren. Software as a Service (SaaS) in der Praxis. Internetbasierte Applikationen und Mietmodell bewähren sich. Nach den mehr oder weniger geglückt umgesetzten ASP- und On-Demand-Modellen der Vergangenheit, haben „Software as a Service“-Pioniere wie der US-amerikanische Anbieter salesforce.com oder das schwedische Unternehmen Projectplace in puncto Internet-basierter Software und Mietmodell vielversprechende Produkte auf den Markt gebracht. Auch die multinationalen Anbieter von Standardsoftware wie SAP oder Oracle ziehen mit eigenen Angeboten allmählich nach. Niemand will den Zug in Richtung Cloud Computing – wofür SaaS-Applikationen eine zentrale Voraussetzung sind – verpassen.

„SaaS wird sich dauerhaft am Software-Markt etablieren“

„Als Erstes werden die nicht-geschäftskritischen, horizontalen Geschäftsprozesse, die nicht mit sensiblen Daten umgehen, auf SaaS umgestellt werden“, erläutert Toennies von Donop, Leiter System Integration & Technology bei der Unternehmensberatung Accenture. Von den klassischen ERP-Applikationen sind das neben dem Einkauf und der Logistik vor allem Bereiche wie Personal- oder Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Außerdem eignen sich Konferenz-Tools, E-Commerce-Lösungen, Stores und Informations-Services besonders gut für SaaS. Von Donop: „Das SaaS-Konzept ist dabei, sich dauerhaft am Markt zu etablieren. Wir werden in den nächsten Jahren ein kontinuierliches Wachstum der Angebote und auch der Nutzung dieser Möglichkeiten erleben.“

Doppelte Unabhängigkeit mit SaaS und CRM im Werkzeugmaschinenbau

So setzt auch der mittelständische Werkzeugmaschinenhersteller Alfred H. Schütte Vertriebsgesellschaft mbH bei seiner CRM-Applikation auf das SaaS-Angebot von salesforce.com. „Wir wollten mit diesem Schritt sowohl eine Unabhängigkeit beim Customizing als auch von zusätzlichen Hardwareanschaffungen erreichen“, erläutert Matthias Bühner aus der direkt der Geschäftsleitung unterstellten Vertriebsorganisation. Hintergrund: Vorher verfügte das Kölner Unternehmen im Vertrieb über keine befriedigende CRM-Lösung. Auch das bereits eingeführte SAP-System R/3 befriedigte die Bedürfnisse in puncto CRM nur unzureichend. Bühner: „Jede kleine firmenspezifische Anpassung mussten wir zeitaufwendig mit der eigenen IT-Abteilung durchführen.“

Die CRM-Anwendung wurde komplett über das Internet implementiert

Nachdem die Entscheidung zwischen zwei separaten CRM-Anbietern zugunsten von salesforce.com gefallen war, wurde die SaaS-Software im Hause Alfred. H.Schütte in etwa drei Monaten komplett über das Internet implementiert und zwecks Datenaustausch mit dem SAP-System verknüpft. Die CRM-Software und die Daten liegen auf einem Server im Rechenzentrum des SaaS-Pioniers in den USA. Kommuniziert wird über einen herkömmlichen Internet-Anschluss. Bühner: „Damit kann ein Administrator für alle 45 Lizenzinhaber selbstständig kundenspezifische Anpassungen vornehmen.“ Darüber hinaus entfallen mit der Internet-Mietvariante auch alle Hardwareanschaffungen, die man üblicherweise für eine klassische Software-Installation benötigt. Betriebswirtschaftlich gesehen, liegen die Anschaffungs- und Implementierungskosten für die SaaS-Variante weitaus niedriger als für eine Server-gestützte CRM-Software. Bühner: „Bei einer Laufzeit von vier bis fünf Jahren halten sich jedoch die Kosten auf das Jahr berechnet in etwa die Waage.“

Bedenken in puncto der Datensicherheit, die bei einem SaaS- oder On-Demad-System eine gewichtige Rolle spielen, gab es beim Werkzeugmaschinenhersteller Alfred H. Schütte nicht. Eine beeindruckende Referenzliste hat das Kölner Unternehmen von Anfang an überzeugt. Bühner: „Darüber hinaus bekommen wir von salesforce.com per E-Mail regelmäßig eine komprimierte Datei mit allen unseren Daten.“

Erfolgreiches SaaS-Projektmanagement bei Fraport Cargo Services

Über einen erfolgreich durchgeführten Einsatz bei der Fraport Cargo Services GmbH in Frankfurt am Main mit der SaaS-Projektmanagement-Plattform Projectplace berichtet Projektmanager Christian Kalusche. Im Rahmen des Reengineering-Projekts „Smart Cargo“ galt es unter anderem. Organisationsveränderungen im Frachtbereich durchführen, Personalplanungsprozesse zu optimieren, ein Ideenmanagement einzuführen, Betriebsprozesse wie die Abfertigung zu optimieren und ein neues Frachtabfertigungssystem einführen.

„In der Organisation und Zusammenarbeit der Standort- und Abteilungsübergreifenden Projektteams leistete die Internet-basierte Projektmanagement-Plattform von Projectplace wertvolle Dienste“, so der Projektleiter. Die verschiedenen Smart-Cargo-Arbeitsgruppen haben auf der zentralen Plattform ihre Kommunikationsstruktur eingerichtet und alle Beteiligten aktiv eingebunden. Kalusche: „Um die Projektmanagement-Software zu nutzen waren lediglich Internetanschluss und Browser nötig, da sie auf einem zentralen Server des schwedischen Mutterunternehmens läuft.“ Last but not least hat Fraport Cargo Services auch nur so lange für die Nutzung bezahlt, bis das Projekt Smart Cargo erfolgreich abgeschlossen war.

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