Zur Paarungszeit spielen Tiere den Versorger

Durch Fürsorge kriegen Männchen die Weibchen rum. Damit ein Weibchen sich mit ihnen paart, zeigen Männchen, dass sie in der Lage sind, Futter und ein Nest herbei zu schaffen.

Viele Tiere sind darauf angewiesen, während der Aufzucht der Jungen vom Männchen mit Futter versorgt zu werden. Deshalb wählen sie dasjenige Männchen aus, das ihnen beweist, dass es dazu in der Lage ist. Andere Weibchen brauchen das Brautgeschenk, um Energie für die Eierproduktion aufzunehmen.

Fledermaus-Männchen suchen nach besonders guten Höhlen und locken die Weibchen mit Balzrufen dorthin. Gefällt die Höhle, wird sie als Paarungsquartier genutzt. Danach wird die Höhle allerdings verlassen, weil die Fledermäuse sich dann in Winterquartieren zu großen Gruppen zusammen schließen.

Eisvogel-Männchen versorgen ihre Weibchen rundum

Eisvögel leben das Jahr über als Einzelgänger. Zur Paarungszeit kommen sich Männchen und Weibchen zunächst bei Jagdflügen näher und liefern sich Verfolgungsflüge. Das Männchen bietet dem Weibchen kleine Fische an und zeigt ihm somit, dass es in der Lage ist, das Weibchen und die Brut zu ernähren. Dann sucht das Männchen einen Brutplatz und bohrt die ersten Zentimeter in die steile Erdwand. Gefällt der Platz dem Weibchen, gräbt es den Brutplatz weiter; das Männchen besorgt Futter für das schuftende Weibchen. Beim Brüten wechseln sich die beiden ab. Sind die Jungen geschlüpft, werden sie gemeinsam gefüttert.

Mücken-Männchen überzeugen mit fetter Beute

Bei den Mückenhaften muss das Männchen ein möglichst großes Beuteinsekt bringen, damit die Angebetete es erhört. Während der Kopulation frisst das Weibchen das Beuteinsekt und verwendet die Energie für die Ei-Produktion. Das heißt für das Männchen: je größer das Beuteinsekt, desto länger dauert die Paarung und desto größer ist der Fortpflanzungserfolg.

Mücken-Männchen greifen auf unterschiedliche Strategien zurück, um an ein Beuteinsekt zu gelangen. Eine Möglichkeit ist es, das Beuteinsekt selbst zu fangen. Die Kosten hierfür sind für das Männchen sehr hoch: die Zeit, die es zum Jagen der Beute benötigt, und die Gefahr, dabei in ein Spinnennetz zu geraten. Andere Männchen klauen die Beute eines anderen Männchens, um sie einem Weibchen zu überreichen. Diese Methode kostet bei Erfolg zwar weniger Zeit, ist aber nur jedes sechste Mal erfolgreich. Manche Männchen besorgen einfach gar kein Beutetier und vergewaltigen das Weibchen. So sparen sie sich zwar die Zeit für das Besorgen des Brautgeschenkes, aber die Kopulationsdauer ist sehr kurz und somit der Fortpflanzungserfolg niedrig.

Manche Männchen locken mit leeren Versprechungen

Einige Männchen tun nur so, als hätten sie Futter für das Weibchen. Kommt dieses angerannt, ist der Tisch jedoch nicht gedeckt. Ein Beispiel ist der Glanzfasan. Er verbeugt sich in Richtung der Henne und hackt mit dem Schnabel auf den Boden. Kommt sie angerannt, sucht sie vergeblich nach Futter.

Im Tierreich gibt es verschiedene Strategien, mit denen die Männchen versuchen, eine oder mehrere Damen für sich zu gewinnen. Oft werden Weibchen umkämpft oder von den Männchen durch ein besonders prachtvolles Federkleid oder Lieder angelockt.

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