Codes – geheime Botschaften

Verschlüsselte Informationen, die nur Eingeweihte verstehen (sollen). Codes sind nicht nur verschlüsselte Nachrichten von Geheimagenten, streng gehütete Zahlenkombinationen von Banksafes oder geheime Passwörter. Codes begegnen uns überall.

Möglichkeiten, Botschaften zu verschlüsseln

Ein Code ist ein System von Regeln und Zeichen, das verschlüsselte Nachrichten oder Informationen entschlüsseln hilft. Ein paar Beispiele:

  • Kinder erfinden oft eine Geheimsprache, mit der sie kleine Botschaften austauschen, die von anderen (meist von Lehrern) nicht verstanden werden sollen. Buchstaben werden mit den Händen geformt, jedem Wort wird ein „-la“ angehängt, bei jedem Wort der gemeinte Buchstabe mit dem nachfolgenden Buchstaben des Alphabets ausgetauscht oder durch bestimmte Zahlen ersetzt. Die Varianten, Texte für andere unkenntlich zu machen, sind beinahe grenzenlos.
  • Auch Symbole sind Codes, die eine bestimmte Bedeutung haben: Verkehrszeichen, Wäschesymbole, die angeben, was man mit der Kleidung tun darf und was man tunlichst vermeiden sollte …

Selbst die Körpersprache unterliegt gewissen Regeln, die von Kultur zu Kultur unterschiedlich sein können.

Lernen muss man diese Codes alle erst, die Regeln und das System beherrschen, bevor man Nachrichten entschlüsseln bzw. verstehen kann. Das ist, als ob man eine Fremdsprache lernt. Oder auch die Sprache des eigenen Landes, der Welt, in der man lebt und zuhause ist – oder der man zugehören möchte.

Die verschiedenen Arten von Codes

Einheitlich geregelte, allgemein zugängliche Codes

Ein Code, der für jeden zugänglich ist, dem einheitliche, standardisierte Regeln zugrunde liegen, ist beispielsweise die Hochsprache, die durch den Duden nach vereinbarten, amtlichen Normen geregelt wird.

Andere Codes, die nur von Eingeweihten verstanden werden, aber ebenfalls einheitlich geregelt sind, sind z. B. die Deutsche Gebärdensprache, Verkehrszeichen oder das Morsealphabet. Sie sind für Interessierte jederzeit zugänglich – und jederzeit erlernbar.

Uneinheitliche, spontan-individuelle Codes

Codes, die variieren, sich häufig ändern, spontan auftreten oder individuell gestaltet werden, von anderen abgeguckt oder übernommen werden, sind z. B. die so genannten Babysprache, Abkürzungen bzw. Kürzel in E-Mails oder SMS, Redewendungen oder Körpersprache, Zeichensprache o. Ä.

Die Bedeutung lässt sich jedoch häufig aus dem Kontext heraus entschlüsseln.

Geheimcodes

Geheimcodes sind dagegen für Außenstehende bzw. Uneingeweihte nur sehr schwer nachzuvollziehen. Sie unterliegen z. T. sehr individuellen Regeln und können jederzeit abgewandelt werden.

Sie bleiben auserwählten Mitgliedern bestimmter Gruppen vorbehalten, die sich durch ihren Code von anderen abgrenzen, sich unterscheiden, unter sich bleiben oder schlicht von Außenstehenden nicht verstanden werden wollen.

Abgesehen von Geheimdiensten, die ihre Botschaften hochkompliziert verschlüsseln, um eine Entschlüsselung durch den Feind auszuschließen, gibt es auch noch eine Reihe anderer Geheimcodes, die nur Eingeweihte verstehen können – oder sollen.

Dazu zählen beispielsweise ein bestimmter Dialekt, Fachbegriffe oder die Jugendsprache.

Nur Eingeweihte oder Auserwählte, die die Regeln beherrschen, können sich mit Hilfe ihres Geheimcodes verständigen. Auf diese Weise werden alle „unliebsamen“ Mithörer oder mögliche Leser und Lauscher ausgeschlossen.

Irrungen und Wirrungen

Nicht alle Codes sind immer eindeutig einer Art zuzuordnen. Die Jugendsprache etwa ist sowohl ein uneinheitlich, spontan-individueller Code als auch eine Geheimsprache.

Codes können sich im Laufe der Zeit ändern – wie bei der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Andere bleiben lange bestehen. Jemandem die offene Hand zur Begrüßung hinzustrecken, bedeutete ursprünglich (in der guten alten Ritterzeit): Schau her, ich habe keine Waffen, ich bin dir freundlich gesonnen. Vom Prinzip her ist die Entschlüsselung dieser Geste bis heute gültig.

Aber es kommt auch zu Überschneidungen, Wandlungen oder unterschiedlichen Interpretationen von Codes: Ein mit Zeigefinger und Daumen geformtes „O“, die restlichen Finger nach oben abgestreckt, mit einer Seitwärtsbewegung vom Körper weg, bedeutet in der Deutschen Gebärdensprache gutsuperspitze, als allgemein eingesetztes körpersprachliches Zeichen im Grunde dasselbe. Mittlerweile wird dieses Hervorragend aber oft ersetzt durch den nach oben gestreckten Daumen, die restlichen Finger zur Faust geballt. Dieser Daumen entschied übrigens bei den alten Römern über Leben oder Tod eines Gladiatoren.

In einigen südlichen Ländern sollte man die O-Geste ( die in der Deutschen Gebärdensprache allgemein für ein F steht) allerdings nur dann einsetzen, wenn man sich Ärger einhandeln will …

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