Das(s): Konjunktion oder Pronomen? Konjunktionale und relative Sätze – demonstrativ betrachtet

Wann schreibt man …, dass, wann …, das? Handelt es sich um die Konjunktion, um ein Relativ- oder gar um ein Demonstrativpronomen? Woran erkennt man den Unterschied?

Auch wenn im Deutschen der Unterschied zwischen gesprochener und geschriebener Sprache nicht sehr gravierend ist, so gibt es doch eine Reihe von Wörtern, die man zwar gleich ausspricht, die aber dennoch unterschiedlich geschrieben werden – und die natürlich auch eine unterschiedliche Bedeutung haben.

Oft kommen da Zweifel auf, vor allem wohl bei der korrekten Verwendung von dass bzw. das.

Das Dass: eine Konjunktion

Der Begriff Konjunktion leitet sich aus dem Lateinischen ab, von coniunctio = Verbindung. Das passende Verb dazu ist coniungare = aneinanderfügen, verbinden, zusammenhängen, vereinigen oder verknüpfen. Die deutsche Übersetzung für diese Wortart lautet entsprechend Verbindung, Verknüpfung oder schlicht Bindewort.

Wen oder was verbindet eine Konjunktion?

Die Wortart Konjunktion ist ein Bindeglied zwischen einzelnen Satzgliedern oder Sätzen. Sie sorgt also dafür, dass zwei Teile miteinander verbunden werden und fortan zusammengehören. Sie ist sozusagen der Klebstoff, der Zement oder auch die Liebe zwischen zwei Teilen, die ansonsten einsam und verlassen für sich allein stehen würden.

In welchem Verhältnis stehen die verbundenen Teile miteinander?

Das kommt ganz auf die Konjunktion an. Die Verbindung kann einen Grund haben, etwas anderes ausschließen, eine bestimmte Zeit umfassen, auf eine bestimmte Art und Weise geschehen, kopulativ (= anreihend) sein oder auch auf Gleichberechtigung bestehen …

Haben Konjunktionen eine eigene Bedeutung?

Ganz offensichtlich. Es ist schließlich ein Unterschied, ob ich aufstehe, weil der Wecker klingelt, ich liegenbleibe, obwohl er klingelt, ich, während er klingelt, davon träume, dass Brad Pitt an meiner Haustür klingelt oder ich aufstehe, wenn er (der Wecker natürlich!) klingelt, aber nicht immer …

Und dass …?

Das Dass hat keine eigene Bedeutung – es setzt meist einen Gedanken fort:

  • Ich glaube, dass …
  • Ich bezweifle, dass …
  • Ich bin der Meinung, dass …
  • Ich weiß, dass …
  • Ich habe gehört, das …
  • Achten Sie bitte darauf, dass …
  • Wir haben festgestellt, dass …
  • Wir teilen Ihnen mit, dass …

Der Nebensatz ist wesentlich für die Aussage als solche. Dabei kann es sich um eine Meinung, ein Wissen, eine Vermutung, eine Einschätzung oder eine Wahrnehmung handeln. Haupt- und Nebensatz bilden eine untrennbare Einheit, sind für immer zusammengeschweißt durch das Dass, das nicht austauschbar ist.

Anders das Das: Abgesehen davon, dass es als bestimmter Begleiter eines Substantives genauso wenig austauschbar ist, ist es das als frei schwebendes Pronomen nämlich schon.

Das Das: ein Pronomen

Der Begriff Pronomen leitet sich ebenfalls aus dem Lateinischen ab und bedeutet Fürwort. Diese Wortart weist jedoch mehrere Spielarten auf.

Welche Spielarten des Pronomens sind für das Das relevant?

Das Das kann einmal in Gestalt eines Demonstrativpronomens auftauchen, ein andermal in Gestalt eines Relativpronomens.

Was bedeutet es, wenn das Pronomen demonstrativ oder relativ für ein Substantiv da steht?

Demonstrativ bedeutet auffallend, herausfordernd, verdeutlichend, aufschlussreich oder auch – in der Sprache der Linguisten – hinweisend. Fachsprache ist halt immer ein wenig fad und phantasielos, daher wird das Demonstrativpronomen im Allgemeinen mit hinweisendes Fürwort übersetzt.

Dabei kann es durchaus aufschlussreiche oder sogar provozierende Hinweise geben. Es weist z.B. auf einen vorangegangenen Sachverhalt – in Form eines kompletten Satzes – hin und das kann eben diesen Sachverhalt nochmals verdeutlichen oder besonders betonen. Das ist doch wohl logisch!

Hingegen ist der Begriff „relativ“, relativ gesehen, an sich schon ein relativ langweiliger Begriff. Er bedeutet verhältnismäßig, vergleichsweise oder bezüglich. Aber, ein Relativpronomen nimmt in der Tat als bezügliches FürwortBezug auf ein Substantiv, das vorangeht.

Es hat jedoch manchmal auch die unangenehme Eigenschaft, einen Relativsatz einzuleiten und ist dann, rein akustisch, nicht mehr von einem „Dass-Nebensatz“ zu unterscheiden.

Wie kann man den „Dass-Nebensatz“ von dem „Das-Relativsatz“ unterscheiden?

Den „Das-Satz“ kann man getrost weglassen, ohne dass der eigentliche Hauptsatz völlig unverständlich wird. Und: Es gibt einen Trick, mit dem man seine (Ver-)Zweifel(-ung) austricksen kann. Statt das kann man nämlich immer auchdieses, jenes oder welches einsetzen (oder – demonstrativ – schlicht dies).

Drum merke: Dies und das, jenes oder welches sind austauschbar – und entbehrlich!(?)

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