Die häufigsten Nahrungsmittelallergien

Allergische Reaktionen durch Nahrung sind heute weit verbreitet – die hier aufgeführten Allergien mit unterschiedlichen Ursachen zählen zu den bekanntesten.

Grundsätzlich gilt: Es gibt kein Lebensmittel, auf das der Mensch nicht allergisch reagieren kann. Existierten Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu allen Zeiten, scheinen allergische Reaktionen heute dennoch ständig im Ansteigen begriffen zu sein. Als Gründe hierfür können neben zahlreichen anderen Faktoren die ansteigende Umweltverschmutzung, der Einsatz chemischer Dünge-, Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel in der Landwirtschaft sowie die nicht-artgemäße Haltung und Fütterung von Schlacht- und Nutzvieh angeführt werden.

Neben einer erblich bedingten Veranlagung zu allergischen Reaktionen, die bei manchen Menschen vorliegt, gelangen zahlreiche allergieauslösende Stoffe heute oft während der Verarbeitung in die Nahrung. So tragen Konservierungsstoffe oder künstliche Aromen in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln zusätzlich zu einem stetig ansteigenden Risiko von Unverträglichkeiten beim Verbraucher bei.

Milchzucker- und Milcheiweißallergie

Bei Unverträglichkeiten gegen Milch und Milchprodukte unterscheidet man zwischen der Milchzucker- oder Laktoseintoleranz und der Milcheiweißallergie. Unverträglichkeitsreaktionen gegen Milchzucker machen sich zumeist durch Blähungen, Koliken oder Durchfall nach dem Genuss von Milch bemerkbar. Ursache ist ein Mangel des Laktase-Enzyms, das im Dünndarm zur Verarbeitung von Milchzucker benötigt wird. Tritt eine Milchzuckerunverträglichkeit bereits im Säuglingsalter auf, beruht sie für gewöhnlich auf einem angeborenen Enzymdefekt. Im häufigeren Fall entsteht die Intoleranz im Lauf des Lebens und gilt als sehr verbreitet unter Erwachsenen. Da sie oftmals erst nach dem Konsum von mehr als einem Viertel Liter Milch auftritt, bleibt sie jedoch vielfach unbemerkt oder kann durch eine reine Einschränkung übermäßigen Milchkonsums eingedämmt werden. In Fällen ausgeprägter Laktoseintoleranz, die allerdings heute bei immer mehr Menschen auftritt, sollte fortan auch konsequent auf den Konsum aller anderen milchzuckerhaltigen Lebensmittel wie Joghurt, Käse aber auch Vollmilchschokolade, Milcheis oder entsprechende Backwaren verzichtet werden.

Liegt hingegen eine Allergie gegen Milcheiweiß vor, wird das in Kuhmilch enthaltene Eiweiß vom Körper nicht vertragen. Auch hier empfiehlt sich eine entsprechende Diät, um langfristige Störungen des Verdauungsapparates zu vermeiden.

Glutenallergie – Überempfindlichkeit gegen Getreideeiweiß

Bei der sogenannten „Zöliakie“ handelt es sich um eine Unverträglichkeit gegen das pflanzliche Eiweiß Gliadin, das in den meisten Getreidesorten als Hauptbestandteil des Klebereiweißes Gluten enthalten ist. Blähungen, Koliken und Erbrechen nach dem Konsum von Getreideprodukten deuten in den meisten Fällen bereits bei Kindern auf eine entsprechende Überempfindlichkeit des Darms hin. Erfolgt hierauf keine rechtzeitige Diagnose in Verbindung mit einer gliadin- beziehungsweise glutenfreien Ernährung, können schwerwiegende gesundheitliche Schädigungen wie Blutarmut, Wasseransammlungen im Körper oder Rachitis die Folge sein. Die Behandlung erfolgt für gewöhnlich durch eine Diät auf der Basis glutenfreier Getreidesorten wie Mais oder Reis.

Fleisch, Fisch und Eier als Allergieauslöser

Antibiotika, Beta-Blocker oder Hormone, die bei der Aufzucht von Schlachtvieh verwendet werden, können trotz gegenteiliger Vorschriften als Rückstände im Fleisch enthalten sein und Allergien auslösen. Fleisch- und Wurstwaren aus biologischer Aufzucht oder eine komplett vegetarische Ernährung können das Risiko allergischer Reaktionen hierbei stark einschränken. Auch das Risiko von Allergien gegen Fisch oder sonstige Meerestiere wird durch die Belastung von Meeren und Gewässern mit Schwermetallen und anderen Schadstoffen zusätzlich verstärkt. Werden Legehennen mit Fischmehl gefüttert, kann dies daher die Gefahr von allergischen Reaktionen beim Verzehr von Hühnereiern ebenfalls erhöhen.

Obst und Gemüse als Risikofaktoren

Bestimmte Obstsorten wie Erdbeeren oder Himbeeren können bei Menschen mit einer angeborenen Veranlagung Nesselausschlag mit juckenden roten Flecken auf der Haut verursachen. Für Allergien gegen Obst und Gemüse können allerdings beispielsweise auch Rückstände von Düngemitteln oder Zusatzstoffe in Obst- und Gemüsesäften verantwortlich sein. In allen Fällen sollte jedoch ein fachmännischer Allergietest mit einer gründlichen Feststellung der jeweiligen Auslöser vorgenommen werden.

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