Die Partnersuche im Internet ist schwierig 

Auch wenn die vielen Single- und Partnerbörsen im Internet etwas anderes suggerieren: Die Online-Partnersuche ist oft schwierig, zeitaufwändig und nervig.

Millionen von Menschen sind auf unzähligen Single- und Partnerbörsen angemeldet und hoffen, dort die große Liebe oder zumindest einen passenden Partner für eine bestimmte Zeit zu finden. Obwohl das Angebot auf diesen Internetseiten unüberschaubar und in quantitativer Hinsicht geradezu überwältigend ist, lässt der Erfolg bei der Partnersuche rein qualitativ häufig zu wünschen übrig. Oft dauert es viele Monate oder sogar Jahre, bis man einen halbwegs passablen Partner – von der Traumfrau oder dem Traummann ganz zu schweigen – gefunden hat. Warum ist das so?

Vorteil und Nachteil zugleich: das riesige Angebot

Was auf den ersten Blick als klarer Vorteil erscheinen mag, nämlich die sehr große Auswahl an anderen Suchenden und damit potentiellen Partnern, ist zugleich einer der größten Nachteile bei der Partnersuche im Internet. Denn gerade weil das Angebot an potentiell passenden Menschen so groß ist, fällt die Auswahl schwer. Wieso sollte man sich festlegen, wenn ein noch „besserer“, attraktiverer und interessanterer Partner nur einen Klick weit entfernt ist und man auf diesen Kontakt verzichtet, weil man bereits einen anderen ausgewählt hat? So entwickelt sich schnell das Gefühl, etwas zu versäumen, wenn man sich auf eine bestimmte Person festlegt.

Das riesige Angebot verleitet zudem dazu, eine ausgesprochene Warenmentalität zu entwickeln. Die Partnersuche im Internet gleicht dem Online-Einkauf auf einer Shoppingseite. Hat man ein attraktives Angebot entdeckt, klickt man auf „bestellen“ und schon wenige Tage später hält man das begehrte Objekt in den Händen. Wenn es nicht passt oder nicht den Erwartungen entspricht, wird es kurzerhand zurück an den Absender geschickt. Während dieses Prinzip bei Waren in der Regel reibungslos funktioniert, lässt es sich auf Menschen leider nicht anwenden. Am „anderen Ende der Leitung“ sitzt immer ein lebendiger Mensch mit einer ganz individuellen Geschichte und mit Emotionen, der auf die „Rückgabe bei Nichtgefallen“ sehr wahrscheinlich sensibel reagiert. Menschen sind eben keine Waren, auch wenn die leichte „Bestellbarkeit“ bei den Partnerbörsen im Internet dies fälschlicherweise suggeriert.

Eine Tatsache: Nirgends wird so viel gelogen wie im Internet

Früher galt die Regel, dass nirgends so viel gelogen wird wie vor Gericht. Diesen Spruch kann man inzwischen dahingehend modifizieren, dass nirgends so viel gelogen wird wie im Internet und dort speziell auf Single- und Partnerbörsen. Der Kontakt per Mausklick ist anonym. Jeder kann sich selbst nach eigenem Belieben präsentieren und ist naturgemäß bestrebt, seine guten Eigenschaften besonders hervorzuheben und seine persönlichen Defizite und Schwachstellen zu verbergen. Das ist durchaus legitim und funktioniert bei der Partnersuche im echten Leben kaum anders. Allerdings verleitet der anonyme Kontakt im Internet geradezu zu kleinen und größeren Mogeleien. Das fängt bei falschen Alters-, Berufs-, Familienstands- und Gewichtsangaben an und hört beim Einstellen von zehn Jahre alten Fotos noch lange nicht auf. Auf den Partnerbörsen kann sich jeder eine eigene Identität verpassen, die mit den realen Gegebenheiten nicht übereinstimmen muss. Auf diese Weise verlieben sich jährlich Hunderttausende in eine fiktive Person, die sie nie zuvor gesehen haben und ausschließlich über den Onlinekontakt kennen beziehungsweise zu kennen glauben. Natürlich ist der Enttäuschungsfaktor sehr hoch, da der idealisierte virtuelle Mensch dem realen Menschen in den seltensten Fällen entspricht.

Fakt ist: Im Internet lernt man niemanden kennen

Jedem sollte klar sein: Im Internet lernt man niemanden kennen, im Internet wird lediglich der Kontakt geknüpft. Ob man sich zu einem Menschen auch im realen Leben hingezogen fühlt, hängt von vielen Faktoren und nicht nur von einem netten Mailkontakt ab. So spielt bekanntlich der Geruchssinn bei der Partnersuche eine ganz entscheidende Rolle. Was die eigene Nase zu einem potentiellen Partner sagt, kann man aber nicht über das Internet, sondern nur bei einem realen Treffen herausfinden. Und da ist eine herbe Enttäuschung oft vorprogrammiert, weil man sich partout „nicht riechen kann“. Die Partnersuche im Internet ist sicher nicht hoffnungslos, aber oft schwierig, zeitaufwändig und nervig. Dort seinen Traumpartner zu treffen, ist ein sehr großer und nur vereinzelt vorkommender Glücksfall, ähnlich einem Sechser im Lotto. Deshalb sollte jeder, der sich hoffnungsfroh auf einer Single- oder Partnerbörse anmeldet, mit realistischen Erwartungen und sehr viel Geduld an die Suche herangehen.

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