Die Wayfarer-Sonnenbrille von Ray-Ban

Geschichte und Geschichten über den Klassiker unter den Sonnebrillen. Hier lesen Sie, was das Sonnenbrillenmodel „Wayfarer“ von Ray-Ban so besonders, macht, wer sie alles gerne trägt und in welchen Filmen Sie sie bewundern können!

Wer kennt ihn nicht – den sehnsüchtigen Blick von Audrey Hepburn in der Rolle der Holly Golightly in Frühstück bei Tiffany’s (1961), wenn sie von außen mit Kaffee in der Hand und großer, schwarzer Sonnenbrille auf der Nase die Auslage des Nobeljuweliers Tiffany & Co. auf der Fifth Avenue in New York betrachtet.

Es ist genau diese Szene, die die Sonnenbrille, nämlich das Modell „Wayfarer“ der Marke Ray-Ban, zu einem modischen Siegeszug antreten lässt.

Design und besondere Merkmale der Wayfarer undberühmte Träger in den 1950er & 1960er Jahren

Die Sonnenbrille wurde schon 1952 von Robert Stegemann für die Firma Bausch & Lomb, einem Hersteller aller Art optischer Geräte, ansässig in New Jersey, entworfen, dessen Tochterfirma das Brillenlabel „Ray-Ban“ war. Die Wayfarer ist nicht nur durch ihr Design, sondern auch durch das in den fünfziger Jahren bisher nicht verwendete Plastik eine Innovation im Bereich des Brillendesigns gewesen. Zuvor war dieses vor allem von leichten, dünnen Metallfassungen dominiert – so zum Beispiel die ebenso berühmte „Aviator“ (auf Deutsch Pilotenbrille), die ebenfalls von Ray-Ban entwickelt wurde. Neue Möglichkeiten der Plastikverarbeitung bereiteten in den 1950er Jahren den Weg für die Ablösung von Metallgestellen durch Plastikrahmen. Ebenso wie die Aviator ist auch die Wayfarer als ein Männermodell speziell für Piloten entworfen worden.

Stars wie Marilyn Monroe fanden aber Gefallen an dem eckigen, schwarzen Gestell mit seiner maskulinen Wirkung und machten die Sonnenbrille schnell zu einem Kultobjekt. Der „Auftritt“ der Brille in Breakfast at Tiffany’s war dann schließlich der Durchbruch zum Massenerfolg.

Auch die Form war neu: Die Wayfarer zeichnet sich durch einen leicht trapezförmige Form aus, hat zwei kleine metallene Applikationen rechts und links am Rahmen und trägt den Schriftzug Ray-Ban – ebenfalls in Metall – auf den Bügeln. Die Sonnenbrille gab es zunächst nur in schwarz. Später dann auch in Havannabraun.

Neben den Stars aus Hollywood – James Dean ebenso wie Kim Novak – fanden auch viele Musiker und andere Künstler in den 50er und 60er Jahren Gefallen an der Wayfarer. John Lennon, Bob Dylan, Roy Orbison und Andy Warhol gehören zu den berühmten Trägern dieser Sonnenbrille. Sogar in die Politik fand die Brille ihren Weg: Auch John F. Kennedy trug dieses Modell gerne.

Trotz – oder vielleicht gerade – ihrer großen Beliebtheit gingen die Verkaufszahlen in den 70er Jahren stark zurück. Und obwohl die Blues Brothers 1981 auch mit der Wayfarer in den Kinos zu sehen waren, reichte dies nicht aus, um der Brille ein Comeback zu bescheren.

Comeback in den 1980er und erneute Bedeutungslosigkeit in den 1990er Jahren

1982 gelang Ray-Ban mit dem Abschluss eines Product-Placement-Vertrages für Serien und Kinofilme ein Marketingcoup. Tom Cruise trug die Brille 1983 in „Lockere Geschäfte“, 1986 in Top Gun und auch in „Miami Vice“ kam sie zum Einsatz. Daraufhin waren auch viele Stars und Musiker wieder mit der Brille zu sehen – unter anderem Jack Nicholson, Madonna, Elvis Costello und sogar Anna Wintour, die Chefredakteurin der amerikanischen Vogue.

Mit dem Aufkommen von Wrap-around-Sonnebrillen in den 1990er Jahren war die Wayfarer allerdings über Nacht out. Gebogene, große Gläser, hellere Gestelle und Farben dominierten das Sonnebrillendesign.

Erneutes Comeback und Re-Design Ende 2007

Chloe Sevigny, Kate Moss und Mary-Kate Olsen, alle erklärte Fans von Vintagemode, fingen an, ab 2004 alte Originale Wayfarer-Brillen zu tragen. Damit lösten sie einen erneuten Siegeszug der so klassischen und zeitlosen Sonnenbrille aus. Die Preise für alte Brillen stiegen enorm an und bei Ray-Ban (1999 von Bausch & Lomb an die italieniesche Luxottica Group verkauft) entschloss man sich 2007 zu einer Neuauflage des Accessoireklassikers, der in der Zwischenzeit sogar vom Markt genommen worden war.

Mittlerweile gibt es verschiedene Modelle: die Original Wayfarer, die New Wayfarer, deren Rahmen etwas anders geformt ist, und die es in wesentlich mehr Farbvarianten gibt, sowie seit 2008 eine Kollektion mit bunten Rahmen (Colorize-Linie). Auch andere Designer nahmen den erneuten Boom des klassischen Gestells wahr und so gibt es auch von verschiedenen anderen Herstellern Brillengestelle, die der Wayfarer von Ray-Ban durchaus ähneln.

Die Ray-Ban Wayfarer hat also extreme Auf- und Abschwünge erlebt. Dass sie mittlerweile zu den absoluten Modeklassikern zählt, wird auch dadurch deutlich, dass sie von anderen Designern „zitiert“ und von vielen Billigherstellern kopiert wird.

Das Original wird auch nach wie vor gerne von Stars und Berühmtheiten getragen: Es gibt sogar Bilder von Barack Obama mit dieser Sonnenbrille.

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