Kopfläuse – Symptome, Ursachen und Behandlung

Kaum ein Kinderkopf blieb in den letzten Jahren von Kopfläusen verschont. Die Parasiten sind zu einer wahren Plage geworden. wie behandelt man läuse?

Kopfläuse verbreiten sich dort, wo Menschen auf engem Raum häufig die Köpfe zusammen stecken, also in Kindergärten oder Schulen. Weil aber die Parasiten weltweit Resistenzen gegen die traditionellen insektizidhaltigen Behandlungsmittel entwickelt haben, kommen Sie heutzutage häufiger vor als zur Grundschulzeit unserer Eltern.

Mütze, Bürste, Kopfkissen: Wo Läuse lauern

Kopfläuse ernähren sich ausschließlich von menschlichem Blut. Alle zwei bis drei Stunden stechen sie mit ihrem Stechsaugrüssel in die Kopfhaut. Ohne diese Blutmahlzeiten können die winzigen Insekten maximal ein bis zwei Tage überleben. Beim Blutsaugen hinterlässt die Laus Speichel in der Haut, der bei vielen Menschen starken Juckreiz auslöst. Das Gute: Kopfläuse können weder fliegen noch springen. Eine Ansteckung erfolgt also nur über direkten Haar-zu-Haar-Kontakt.

Doch kaum meldet die Kita oder Schule Kopfläuse, tauschen betroffene Eltern auch schon Insidertipps aus: Kuscheltiere mindestens eine Woche in den Gefrierschrank legen, Bettwäsche, Handtücher etc. kochen und Kämme am besten gleich neu kaufen. Doch diese Maßnahmen sind reine Zeitverschwendung. Zwar ist die zentrale Frage: „Können Kopfläuse über Gegenstände wie z. B. Mützen oder Kämme übertragen werden?“ auch unter Wissenschaftlern jahrelang kontrovers diskutiert wurden, aber jetzt gibt es abschließende Antworten. Wissenschaftler der James Cook Universität in Townsville (Australien) haben die wichtigsten weltweiten Studien zur Kopflausübertragung ausgewertet und kamen zu dem Ergebnis, dass eine Kopflaus-Übertragung durch Teddys, Mützen, Schals, Kopfkissen & Co. nahezu ausgeschlossen ist. Es genügt also, die Läuse auf den Köpfen der Kinder zuverlässig zu behandeln.

Keine Kopflaus in der Kopfbedeckung oder in den Teppichen

Zu oben genanntem Schluss kamen die Wissenschaftler, nachdem sie folgende Einzeluntersuchungen abgeschlossen hatten.

  • Kleidung: Um die Frage zu beantworten, ob Kleidung, insbesondere Kopfbedeckungen, Überträger von Kopfläusen sind, hatten Wissenschaftler 1.000 Mützen von Schulkindern untersucht. Das Ergebnis: Nicht eine einzige Kopflaus wurde gefunden. Eine Übertragung via Mütze bzw. Kleidung ist also sehr unwahrscheinlich.
  • Teppiche, Böden und Polstermöbel: Polstermöbel, Teppiche usw. sind ebenfalls keine Gefahrenquelle zur Ansteckung von Kopfläusen. Auch hierfür erbrachten die australischen Wissenschaftler einen Beweis: Forscher ließen die Fußböden von insgesamt 118 Klassenräumen einer Grundschule absaugen, in der sehr viele Schüler unter Kopfläusen litten. Bei der Analyse des Staubs fanden sie weder Läuse noch Eier. Fazit: Auch dieser Übertragungsweg ist ein Mythos. Kopfläuse lassen sich nicht auf Teppiche oder Polstermöbel fallen, um einen neuen Wirt zu suchen.
  • Bettwäsche: Immer wieder taucht das Gerücht auf, dass sich Kopfläuse über Kissen und Decken ausbreiten können. Um das zu überprüfen, untersuchten Wissenschaftler 48 Kopfkissen von betroffenen Menschen. Bei nur zwei Kissen entdeckten sie eine Larve und auf einem Weiteren eine bereits vertrocknete Larve. Im zweiten Teil dieser Untersuchung wurde getestet, ob und bei welchen Temperaturen Läuse beim Waschen abgetötet werden. Ergebnis: Die Parasiten starben bei einer 90 Grad Wäsche mit anschließender Trocknung im Wäschetrockner, während sie bei niedrigen Temperaturen überlebten. Es ist also äußerst unwahrscheinlich, sich über die Bettwäsche mit Läusen anzustecken. Experten empfehlen bei Kopflausbefall das Bettzeug zu wechseln. Das reicht aus.
  • Kämme, Bürsten und Co.: Eine Studie aus Kanada zeigte, dass Kopfläuse nicht auf Haarbürsten übergehen. Die Wissenschaftler untersuchten die Kämme von zehn Kindern mit aktiven Kopfläusen. Kein einziger Parasit wurde entdeckt.

Auf die Kopflausbehandlung konzentrieren

All diese Versuche zeigen deutlich, was viele Experten schon lange predigen: Übertriebene Hygienemaßnahmen bei Kopflausbefall sind oftmals unnötig. Betroffene sollten sich im Kampf gegen die Läuse auf den Kopf konzentrieren. Es ist wichtig die Parasiten so schnell wie möglich wieder loszuwerden und sich nicht unnötig lange mit dem Umfeld – Kämmen, Kuscheltieren, etc. – aufzuhalten. Das Risiko einer Ansteckung durch diese Gegenstände ist sehr gering. Hinzu kommt, dass Kopfläuse sowieso nur wenige Stunden überleben ohne regelmäßig Blut zu saugen. Denn nur auf dem Kopf findet die Laus ideale Temperaturverhältnisse und Nahrung, die sie zum Überleben braucht. Bei der Bekämpfung von Kopfläusen ist es vor allem wichtig die Übertragung auf andere Menschen zu verhindern – auch, um eine mögliche Wiederansteckung zu vermeiden.

Aus die Laus: So werden Sie die Läuse wieder los

Was ist zu tun bei Lausalarm? Treten in Kindergarten oder Schule Läuse auf oder kratzt sich das Kind ständig am Kopf, sollten Eltern Haare und Kopfhaut gründlich untersuchen. Wenn Läuse oder Nissen (Eier) gefunden werden, sollte das Kind sofort behandelt werden. Mittlerweile gibt es Präparate, die ungiftig sind und reine physikalisch wirken. Sie enthalten Dimeticon, eine Lösung, die in das Atemsystem der Läuse, Larven und Nissen eindringt und die Atemwege verschließt. Kopfläuse und Eier ersticken. Kopflauspräparate sind für Kinder bis 12 Jahre bei allen Krankenkassen erstattungsfähig, vorausgesetzt es handelt sich um ein behördlich anerkanntes Mittel bei Kopflausbefall. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.

Im übrigen wird man nicht alle Parasiten so leicht wieder los wie Kopfläuse. Bei Bettwanzen bespielsweise brauchen Sie einen Kammerjäger, bei Krätzmilben medizinische Cremes und einen ausgiebigen Waschtag.

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