Leckere vegetarische Grillgerichte für den Sommer

Von Frühling bis Frühherbst herrscht Grillsaison in Deutschland. Vegetarier brauchen mit leckeren Grillrezepten nicht zurückzustehen. Einige Vorschläge.

Sommer, Sonne und ein Grillabend mit der Familie oder guten Freunden im Garten, auf der Terrasse, beim Camping oder in der Natur. Das heißt neben jeder Menge Bier meistens Steaks, Würstchen und Brot, vielleicht auch ein Kartoffel- oder Nudelsalat und etwas Fisch auf dem Grill.

Vegetarier schauten beim Grillen lange Zeit in die Röhre und mussten sich mit den Beilagen-Klassikern Salate, Ofenkartoffeln und gegrilltem Maiskolben mit Knoblauchbutter begnügen, während die Fleischesser-Fraktion sich an den frisch zubereiteten Hauptspeisen labte.

Diese Zeiten sind längst vorbei, denn vom Rost schmeckt viel mehr als nur Fleisch und Fisch! Vegetarische Hauptspeisen übernehmen zunehmend die Hauptrolle, denn aus Gemüse, Obst und Tofu lassen sich leckere und originelle Grillgerichte zubereiten.

Vegetarische Gerichte bereichern den Grill

Diese vegetarischen Grillgerichte sind häufig günstiger als teures Fleisch, gesundheitlich wertvoll, kalorienärmer und eine optische Bereicherung zur häufigen „Fleischwüste“ auf dem Gartengrill. Im Zentrum der vegetarischen Grillkünste steht dabei Gemüse in allen Formen und Farben. Am besten eignet sich dazu mediterranes Gemüse wie Fleischtomaten, grüne oder Paprikaschoten, Auberginen und Zucchini.

Aber auch Pilze, Zwiebeln und Fenchel eignen sich durch ihre weiche Konsistenz hervorragend dafür. Schwieriger wird es aber bei Hartgemüse wie Möhren oder Kohlrabi. Wer darauf Wert legt, sollte dieses Gemüse in Scheiben schneiden, blanchieren und lange auf dem Grill lassen.

Genau wie Fleisch lässt sich vegetarisches Grillgut mit einer Marinade verfeinern. Diese schmeckt gut, macht das Grillgut mürbe und schützt es vor schnellem Ankokeln bei hohen Temperaturen. Für mediterranes Gemüse eignet sich bestens eine klassische Olivenöl-Marinade mit einem Schuss Balsamico-Essig, Knoblauch und frischen Kräutern. Fenchel macht sich gut mit einer Senf-Honig-Marinade, die man mit feinem Sherry verfeinern kann.

Marinaden verfeinern gegrilltes Gemüse

Besonders erfrischend ist eine Zitronen- oder Limetten-Marinade, die man gut mit Zitronengras und Kräutern anreichern kann. Für Tofu lohnt es sich, diesen vorher in Scheiben zu schneiden und ihn mit einer Marinade aus Zitronensaft, Sojasoße, Olivenöl und deftigen Gewürzen wie Zwiebeln, Knoblauch und Pimentkörnern zu bestreichen.

Selbst wenn Sie sich die Mühe sparen wollen – eine saftige Fleischtomate oder grüne Schote macht sich auch pur gut auf dem Grill, so wie es unsere südeuropäischen Nachbarn in Griechenland und in der Türkei schätzen.

Arbeiten Sie dabei ruhig mit vielen scharfen Gewürzen wie Curry, rotem Pfeffer, Minze, Thymian, Koriander, Basilikum und Chili, um den Geschmack des Gemüses zu verfeinern. Wenn Sie ihn dazu mit etwas kaltem Joghurt als Soße oder Dip reichen, stellt sich das osmanische Grillgefühl auch ohne Köfte und Kebab ein.

Mit Ölen und Füllungen vegetarische Grillgerichte zaubern

Da beim Grillen sehr große Hitze entsteht, sind Öle gefragt, die erst bei hohen Temperaturen verbrennen. Dazu eigenen sich Oliven- und Nussöle bestens, Sonnenblumen- oder Maisöle dagegen weniger. Die Marinade sollte ungefähr vier Stunden einziehen. Bevor das Gemüse aber auf den Grill kommt, muss die überschüssige Marinade abgestrichen werden, damit nichts ins Feuer tropft.

Mehr Arbeit machen dagegen gefüllte Gemüsespezialitäten wie eine aufgeritzte kleine Spitzpaprika mit einer Ziegenfrischkäse-Füllung. Eine ungewöhnliche Füllungsalternative ist Polenta. Oder man kann auch Zucchiniröhren mit dem Apfelausstecher aushöhlen und mit gewürztem Schafskäse füllen.

Wenn Sie mit Käse Füllungen vornehmen, werden diese durch die Zugabe von Reis, Grünkern, Dinkel oder Hülsenfrüchten sättigender. Diese sollten aber auf jeden Fall vorgegart sein, denn auf dem Grill brauchen diese Füllmaterialien zu lange.

Zucchini-Feta-Fächer und gefüllte Tomaten als gegrillter Gaumenkitzel

Ein kleiner, moderner Klassiker ist der Zucchini-Feta-Fächer. Dazu schneiden Sie einfach eine Zucchini mehrfach längs ein, von einem Ende bis zum anderen. In die Schnitte legen Sie dünne Fetakäsescheiben. Dieses Duo dann mit Olivenöl, frischer Minze, Salz und Pfeffer würzen, gut in eine Alufolie einwickeln und circa 30-40 Minuten auf dem Grill garen.

Auch Tomaten lassen sich sehr gut füllen. Dazu einfach eine große Tomate oben aufschneiden und das Fruchtfleisch entfernen. Hinein geben sie frischen, gekochten Spinat, etwas Schafskäse, geröstete Sonnenblumenkerne, eine Knoblauchzehe und etwas Muskatnuss, Salz und Pfeffer. Alles abkühlen lassen, mit etwas Mozarellakäse als „Dach“ garnieren, die Tomaten einzeln in Alufolie einwickeln und auf dem Grill platzieren. Die Grillzeit beträgt 10 bis 15 Minuten.

Und wenn Sie Schafskäse ohne Gemüsehülle frisch vom Grill genießen wollen, hüllen Sie einfach ein Stück davon, mariniert oder nicht, aber mindestens gut gewürzt und eventuell mit etwas Zwiebeln oder Paprikastreifen bereichert, in etwas Alufolie ein und grillen es auf dem Rost, ähnlich wie eine Folienkartoffel.

Vegetarische Grillspieße als leckere Alternative

Eine weitere Variante ist Gemüse vom Spieß. Welches Gemüse Sie dazu nehmen, bleibt Ihnen überlassen; allerdings sollte die Garzeit der Spießzutaten ungefähr gleich lang sein. Ansonsten können Sie sich mit dem Trick behelfen, von festem Gemüse kleiner Scheiben abzuschneiden als von zartem, um die Garzeit ungefähr anzugleichen. Bei ganzen Früchten wie kleinen Cocktailtomaten hilft es, diese vorher einzuschneiden, da sie sonst leicht aufplatzen. Auch Champignons, Perlzwiebeln und Tofustückchen eignen sich gut für den vegetarischen Grillspieß.

Aber ob mariniert, gefüllt oder auf dem Spieß – auf einem normalen Kohlegrill, bei dem die Hitze von unten kommt, sollte man immer mit einer Unterlage grillen. Zum einen fallen schnell kleinere Stückchen durch den Rost, zum anderen tropft sonst Fleischsaft oder Marinade in die Glut. Dabei entstehen sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), die krebserregend sein können.

Zum Verfeinern nach dem Grillen können Sie die Gerichte auch nachwürzen und mit einer Pestosoße oder Basilikum-Vinaigrette reichen, und statt dem üblichen fetten Kartoffelsalat zum Beispiel einen kühlen Bohnensalat mit Tomaten, Radieschen, Zwiebeln und Fetakäse.

Knoblauchbaguette und Kartoffelscheiben sind gute Sättigungsbeilagen

Anstatt Pommes schneiden Sie einfach gekochte Kartoffeln in Scheiben, bestreichen sie mit etwas Butter oder Margarine und garen sie unter mehrfachem Wenden 10 Minuten auf einer Grillunterlage oder Alufolie auf dem Rost. Hinterher sollten sie diese fettarme Pommes-Frites-Version mit Salz und Pfeffer würzen.

Und der Klassiker zum Grillfleisch oder vegetarischen Grill-Hauptgericht ist das Knoblauchbaguette. Dazu einfach ein Baguette mehrfach der Länge nach oder schräg einschneiden, gut Knoblauchbutter in die Schnitte streichen und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Brot ebenfalls in Alufolie einschlagen und 10 bis 15 Minuten grillen, bis die Butter oder Margarine ganz geschmolzen und ins Baguette eingezogen ist.

Mit diesen Rezepten und Zubereitungsideen bringen Sie neue Farben und Vielfalt auf den heimischen Grill, verwöhnen vegetarische Genießer und vielleicht auch den einen oder anderen überzeugten Fleischliebhaber. Und mit den passenden Erfrischungsgetränken erhält man eine nahrhafte und gesunde Grillmahlzeit, die zudem häufig noch Kalorien einspart.

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