Liebevoller Umgang mit sich selbst in den Wechseljahren

In den Wechseljahren verändert sich der weibliche Körper – innerlich und äußerlich. Es heißt, dass etwa ein Drittel der Frauen diese Phase als anstrengend empfindet, ein weiteres Drittel als erträglich und der Rest hat damit so gut wie keine Probleme. Genauso wie es verschiedene Frauen-Typen gibt, gibt es auch verschieden Möglichkeiten, diese Zeit der Veränderung gut zu durchschreiten.

Pflege – das A & O

In der Phase des Klimakteriums ist es besonders angebracht, dass Frauen sich liebevoll hegen und pflegen und dem Alter entsprechende Kosmetik verwenden, denn die Haut wird zunehmend trockener. Manche Frauen mögen diese spezielle Anti-Aging-Kosmetik nicht und entdecken Babypflege-Produkte für sich neu, die empfindliche, trockene Haut durch Ringelblumen-Extrakt, Vitamine und rein pflanzliche Öle möglicherweise besser pflegen als synthetische Produkte mit Paraffin-Ölen und anderen Stoffen aus dem Chemie-Labor.

Es gibt zwei Alterungsprozesse der Haut: den altersbedingten beziehungsweise den natürlichen und den „zusätzlichen“. Es liegt aber an den Frauen, ob sie aus Fältchen Falten oder Furchen werden lassen und mit 50 wie 60 oder lieber mit 50 wie 40 aussehen. Wichtig ist in diesen Jahren auch, dass man sich nicht mehr der Sonne aussetzt und brät, wie man es vielleicht in früheren Jahren getan hat. Die Sonne mit ihren freien Radikalen (Schadstoffe in der Luft) greift die Haut zu stark an und fördert Pigmentflecke. Unterm Sonnenschirm ist es auch schön und viel hautfreundlicher. Noch besser ist es, nur durch die Sonne spazieren zu gehen.

Vor allem aber sollte man als Frau in den mittleren Jahren nicht ständig der verlorenen Schönheit hinterher trauern. Jede Frau war einmal jung und hübsch und freute sich über die Bewunderung und manchmal auch über den Neid der Älteren. Gönnen Sie es nun den jüngeren Frauen, schön zu sein! Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie haben und die Jungen noch nicht: Lebenserfahrung, Klugheit, Gelassenheit, Souveränität. Finden Sie Ihren ganz persönlichen Stil. Frauen jenseits der 50 strahlen immer häufiger Vitalität aus und all‘ das zusammen macht Attraktivität aus. Alt machen kann auch die ständige Angst vor Krankheit oder davor, für den Mann nicht mehr attraktiv zu sein.

Sicher ist eins: Wenn man sich nicht selbst liebt und mag, wie können es dann andere? Charme und Schönheit kommen von innen, sind Spiegel der Seele. Gesunde Lebensweise und Ernährung, ein positives Selbstbild und gute Körperpflege tragen mit Gewissheit dazu bei, dass man als Frau anziehend bleibt. Die Frauen von heute sind selbstbewusster geworden, wissen, was sie wollen und was nicht – auch wenn es manchmal etwas dauert, dahin zu kommen.

Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass Sie für irgendetwas zu alt sind. Es gibt keine Altersbegrenzung für Sexualität, eine neue Liebe oder einen persönlichen Neuanfang.

Essgewohnheiten verändern

Passen Sie sich dem reduzierten Energiebedarf des Körpers an. Essen Sie nicht weiter so wie vorher. Der Stoffwechsel einer Frau ab Mitte 40 verlangsamt sich um 500 Kalorien pro Tag. Das sollte man

verinnerlichen beziehungsweise weniger essen oder mehr Sport betreiben. Eine vitalstoffreiche, vollwertige Ernährung hilft, die Figur zu halten.

Veränderungen im Außen

  • Suchen Sie sich neue Hobbys, knüpfen Sie neue Kontakte bei Vorträgen, Veranstaltungen, Entspannungskursen, seien Sie offen für die Welt.
  • Umgeben Sie sich zu Hause mit hellen Farben (Tapeten, Möbel, Blumen, Beleuchtung), die Ihre manchmal trübe Stimmung aufhellen können.
  • Lernen Sie ‚Nein‘ zu sagen, setzen Sie Grenzen und Prioritäten.

Vorsorge ja, aber in Maßen

Seien Sie besonders aufmerksam mit Ihrem Körper und nutzen Sie die Möglichkeiten der Vorsorge, aber übertreiben Sie nicht. Mammographien sollten bei Frauen unter 50 nur dann durchgeführt werden, wenn ein klinischer Verdachtsmoment, wie ein tastbarer Knoten, vorliegt. Es ist festgestellt worden, dass zum Beispiel zwei Mammographien die Krebsanfälligkeit um das Doppelte erhöhen. Andere Mediziner behaupten, dass Frauen bei der Mammographie ebenso viele Strahlen wie während eines eintägigen Aufenthaltes im Hochgebirge mitbekommen. Insgesamt sterben jährlich rund 260.000 Menschen an Krebs. Diese Zahl ließe sich um ein Zehntel reduzieren, wenn Ärzte wirklich nur dann röntgen würden, wenn es notwendig ist (so Facharzt Prof. Edmund Lengfelder vom Münchner Strahleninstitut).

Was können Männer für Frauen tun?

Männer können Rücksicht darauf nehmen, dass Frauen in den Wechseljahren empfindlicher sind und unter Umständen leichte Schmerzen beim Verkehr haben können. Das hat nichts mit sexueller Unlust zu tun, sondern mit dem Austrocknen der Scheide durch Östrogenmangel. Gleitcremes aus der Apotheke helfen. Bleiben Sie dennoch möglichst sexuell aktiv. Probieren Sie neue Wege der Sexualität, wenn die Lust nachlässt, zum Beispiel erotische Literatur, Filme, andere Liebestechniken, mehr Zärtlichkeit. Weiterhin können Männer

  • dazu beitragen, dass die Partnerschaft nicht im Trott erstickt
  • die Frau bei Änderungswünschen unterstützen
  • ihre Attraktivität bestätigen
  • Verständnis dafür zeigen, dass man in den Wechseljahren unter Umständen hormonell bedingt eine Zeit lang seelisch instabil ist
  • Rücksicht nehmen und nicht jede Gereiztheit persönlich nehmen

Wenn er sich unsicher ist, was Wechseljahre oder Älterwerden für Sie körperlich und seelisch bedeuten, informieren Sie ihn durch Gespräche oder entsprechende Literatur. Übrigens, auch Männer kommen in die Wechseljahre – meist 10 Jahre später als die Frauen und diese äußern sich bei ihnen in Potenz- und Libidostörung, nachlassender Leistungskraft, Depressionen.

Mit diesem Wissen und Vertrauen sollte es für beide Partner etwas einfacher sein, diese oft recht turbulenten Jahre zu meistern.

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