Rezension: Das Klima Kochbuch

Klimafreundlich einkaufen, kochen und genießen. Der Klimawandel ist die große Herausforderung der heutigen Zeit. Was man am Herd und in der Küche dagegen unternehmen kann, wird in diesem Buch beschrieben.

Der Ansatz ist bestechend einfach. Im Kampf gegen den Klimawandel kann jeder von uns seinen Beitrag leisten. Und viele benutzen auch schon Energiesparlampen, fahren mehr mit dem Fahrrad oder haben ihr Haus mit einer Wärmedämmung ausgestattet. Aber auch mit dem Kochlöffel kann man dem Klima an den Kragen gehen. Das Klima Kochbuch hält Rezepte für leckere Gaumengenüsse und Hintergrundinformationen bereit, um die schlimmsten Klimasünden zu vermeiden.

Zusammenarbeit kompetenter Partner

Entstanden ist das Kochbuch in Zusammenarbeit der Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland mit einem Catering-Spezialisten und einer großen Zahl von engagierten Klimaschützern. Das Ergebnis gibt dem Ansatz recht. Die Mischung aus trockenen Fakten und geschmackvollen Rezepten stimmt einfach. Schon der Einstieg ist ein gelungener Aperitif. Er regt den Appetit auf mehr Wissenswertes in Sachen Klima- und Umweltschutz am eigenen Herd.

Wasserverbrauch und CO2-Ausstoß

Wasser brauchen Vieh und Pflanze. Das Klimakochbuch verrät, dass mehr als 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauches auf das Konto der Landwirtschaft gehen. Mit dem gezielten Konsum kann der Koch auch seinen Wasserverbrauch senken. Mit der Wahl von frischen und kaum veredelten Produkten aus der näheren Umgebung schmeckt das Essen nicht nur besser. Die Transportwege sind kurz und der Ausstoß des Klimakillers CO2 ist nicht so hoch.

Das Prinzip der Zwiebel

So vielschichtig wie eine Zwiebel sind auch die Einflüsse einer Mahlzeit auf das Klima. Und ähnlich schmerzhaft wird es für die Menschheit werden, wenn diese Schichten verletzt werden. Als zusätzlichen Nebeneffekt einer Klima freundlichen Ernährung verbuchen die Autoren auch die gesündere Lebensführung. Denn die Produktion von Bioprodukten folgt oft den Zielen der Klimaschützer. Die vorgestellten Rezepte zeigen auch, dass gesunde Ernährung nicht ohne Pfiff und Esprit sein muss. Und auf das eine oder andere Stück Fleisch zu verzichten kann einem andererseits neue Welten des Genießens erschließen.

Wegweiser zum klimafreundlichen Genuss

Es führen viele Wege zum Genuss. Und die sind schon lange bekannt. So hilft es, den Haushalt ein wenig wie die Oma zu führen. Und auch von den Südeuropäern lässt sich da noch einiges abgucken. Weniger Fleisch und mehr auf dem Balkon selbst gezogene Kräuter bringen schon ein wenig mediterranes Flair auf den Speiseplan. Und schonen neben dem Geldbeutel die Umwelt. Überhaupt sollte der Klimakoch wenig Berührungsängste vor fremden Kulturen und ihren kulinarischen Traditionen haben. Einen Wegweiser durch diesen Irrgarten hat man mit dem Klimakochbuch in der Hand.

Dieses Buch ist phänomenal in seiner Wirkung. Einerseits zieht es einen wegen der leckeren Rezepte direkt auf den Markt und in die Küche. Andererseits öffnet es einem die Augen über die globalen Mechanismen des Klimawandels. Es schafft in lockerer Weise den Spagat zwischen Sach- und Kochbuch ohne das der eine Teil den anderen zu stark dominieren würde. Das ist ein großer Verdienst der Autoren der Sachkapitel und ihrer lockeren Schreibe. Man sollte sich zwei dieser Klimakochbücher gönnen. Eines für die Küche und ein zweites, um es in der guten Stube vor dem Kamin zu lesen.

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