Nichtraucher werden, Sucht und Gewohnheit erkennen und ablegen

Nichtraucher werden – letztlich muss jeder selbst die entscheidenden Schritte tun und sich seiner Sucht und Gewohnheit bewusst werden und sie dann ablegen.

Wer auch immer mit dem Rauchen aufhören will, muss sich zwei Dinge klar machen: 1. Rauchen ist eine Sucht, 2. der Drang zum Rauchen wird unbewusst gesteuert. Noch bevor sich der Raucher bewusst ist, dass er gerade wieder seiner Sucht frönt, ist die Zigarette auch schon an.

Wer ein rauchfreies Leben genießen möchte, muss also zwei Dinge tun: sich seiner Sucht und seiner unbewussten Gewohnheiten bewusst werden und dann, im zweiten Schritt, einen Entschluss fassen.

Nikotin macht süchtig

Nikotin macht süchtig: Nikotin ist ein schädlicher Stoff für den Körper, es ist Gift, das sogar in der Menge von nur 0,05g tödlich ist. Diese Dosis wird jedoch durch das Rauchen nicht erreicht. In kleinen Dosen wirkt das Gift anregend auf das vegetative Nervensystem. Über die Lungen gelangt das Nikotin ins Gehirn. Einmal dort angekommen, kommt es zu chemischen Verbindungen, die das Gehirn immer wieder haben will. Nikotin verflüchtigt sich im Körper sehr schnell, weshalb das Gehirn nach etwa 20 bis 30 Minuten nach neuem Nikotin verlangt. Rauchen wird hierdurch zur Nikotinsucht. Doch vor dem Zuführen von Nikotin, hat dem Gehirn nichts gefehlt – also kann es auch wieder ohne Nikotin zu funktionieren lernen.

Nikotin betrügt durch körperliche Veränderungen

Das Nikotin wirkt als Gift im Körper und erhöht für kurze Zeit Blutdruck und Puls, was als Belebung des Körpers wahrgenommen wird. Man fühlt sich fitter und denkt deshalb, dass die Zigarette einem „gut tut“.

  • In Situationen der Anspannung fühlt man sich für einen Moment entspannt.
  • In Situationen der Langeweile fühlt man sich für einen Moment aktiv.
  • In Situationen der Unruhe fühlt man sich für einen Moment beruhigt.
  • In Situationen der Unkonzentriertheit fühlt man sich für einen Moment konzentrierter.

Diese subjektiven Wahrnehmungen, diese Gefühle des „Guttuns“ sowie die Sucht des Gehirns mit dem damit verbundenen Gefühl der Erleichterung beim ersten Zug machen den Raucher zum abhängigen Raucher. Die Gedanken vor dem potentiellen Verlust dieser „angenehmen“ Begleiterscheinungen werden bei dem Gedanken ans Aufhören in den unbewussten Regionen des Denken und Fühlens so hochstilisiert, dass sich eine Angst entwickelt. Eine schier unüberwindliche Angst, weshalb man das Aufhören, als das Rauchen„aufgeben“ bezeichnet. Doch kein Raucher gibt etwas auf, sondern er gewinnt etwas – seine Freiheit zurück!

Zum Nichtraucher-Sein über die Beobachtung der Raucher-Gewohnheiten

Um das Gefühl des „Guttuns“ zu überwinden, muss jeder Nichtraucher sich Klarheit über seine Raucher-Gewohnheiten verschaffen. Hierzu sollten mehrere Tage die Zigaretten und die Gründe, weshalb geraucht wird, bewusst wahrgenommen werden. Das Unbewusste ist tief im Bewusstsein verborgen, deshalb ist es sinnvoll, die Wahrnehmungen aufzuschreiben. Dies in Sätzen wie: „Ich rauche in dieser Situation (Situation nennen), weil…“ Aus den gemachten Beobachtungen müssten mindestens zehn solcher Sätze resultieren.

Das Nichtraucher-Verhalten positiv formulieren

Diesen Sätzen sollten Alternativen gegenüber gestellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Wörter, „nicht“, „kein/e“ oder „ohne“ nicht verwendet werden. Das Gehirn kennt diese Wörter nicht. Jeder Raucher kennt das Phänomen, kaum beschäftigt man sich mit dem Nichtrauchen, schon raucht man einige Zigaretten mehr am Tag. Dies liegt an der Unkenntnis des Gehirns: aus dem Satz: „Ich will Nichtraucher sein“ wird „Ich will Raucher sein“ oder aus dem Wunsch: „Ich will nicht rauchen“ wird im unbewussten Denken: „Ich will rauchen“. Wenn das unbewusste Denken immer nur ums Rauchen kreist, wird der bewusste Wunsch, nicht zu rauchen, zum Willenskonflikt, dem man allzu oft erliegt.

Deshalb sind die Sätze positiv zu formulieren. Nicht: „Wenn ich mich gelangweilt fühle, werde ich keine Zigarette rauchen“, denn daraus folgt: „Wenn ich mich gelangweilt fühle, werde ich eine Zigarette rauchen“, sondern zum Beispiel: „Wenn ich mich unkonzentriert fühle, werde ich ein Glas Wasser trinken und mich fünf Minuten entspannen.“ Jedem Satz zu den Gewohnheiten sollte ein Alternativsatz gegenüber gestellt werden.

Um den Entschluss, rauchfrei zu werden, fassen zu können, sollte sich ein Raucher mehrere Tage mit seinen Gewohnheiten auseinander setzen und dann seine neuen Vorsätze immer wieder, vor allem abends, nachlesen oder gar auswendig lernen. Nur wenn das neue Gedankengut bis ins unbewusste Denken und fühlen vordringt, kann der zweite Schritt erfolgen.

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