Spezialität aus Brandenburg – die Spreewaldgurke

In vielen Varianten erfreuen Spreewälder Gurken den Gaumen. Der Spreewald ist die Heimat einiger kulinarischer Spezialitäten. Leinöl, Meerrettich und vor allem die Spreewälder Gurke sind hier zu Hause.

Etliche Lebensmittelprodukte aus dem Osten Deutschlands sind – in den Jahren nach der Öffnung der Grenzen – in der Vielfalt der westdeutschen Produkte und der Enge der Listungen der wenigen Supermarktketten auf der Strecke geblieben. Doch zum Glück hat sie es geschafft: die Spreewaldgurke.

Mit Ostalgie hat der Ruhm der Spreewaldgurke nicht das Geringste zu tun. Feinschmecker und Gurkenliebhaber schwören auf sie. Unter ihnen herrscht weitgehend Einigkeit darin, dass an der Spree die knackigsten Gurken weit und breit gedeihen.

Die Spezialität Spreewaldgurke

Die Spreewaldgurke ist zu einer deutschen Spezialität geworden. Sie kommt zumeist als sauer eingelegt in einem würzigen Sud daher. Das Rezept dafür halten die Hersteller unter strengen Verschluss. Doch das Prinzip sei hier verraten: Den Geschmack der eingelegten Gurke kreieren die Spreewälder mit Zwiebeln, einer guten Portion Dill, weiteren Kräutern und Meerrettich. Doch frische Kräuter und Gewürze allein sind nicht alles, um aus einer Gurke eine Spreewaldgurke werden zu lassen. Das feuchtwarme Sommerklima, der humusreiche Boden und das eisenhaltige Wasser tragen ebenso zum Geschmack der leckeren Gurke aus dem Spreewald bei.

Verkauft wird die zwischen 6 und 15 cm lange Spreewaldgurke traditionell aus dem Fass. Das gibt es aber nur noch an ausgewählten Plätzen. Im Supermarkt dominiert das bauchige Glas oder auch hin und wieder die Konservendose.

Der Markenschutz der Spreewaldgurke

Die Spreewaldgurke ist so gut, dass sie immer wieder kopiert wurde. 1999 erteilte die Europäische Union einem Schutzsiegel für die Spreewälder Gurke ihren Segen. Damit wurden die Regeln für Anbau und Herstellung der Spreewaldgurke definiert. Die Gurken, die als Spreewaldgurken ins Fass oder ins Glas wandern, müssen strengsten Qualitätsanforderungen standhalten und zu mindestens 70 Prozent direkt aus dem Wirtschaftsraum Spreewald stammen. Das ist ein Gebiet rund um die Stadt Lübbenau, wo ein besonders humusreicher schwarzer Boden für den Anbau der wohlschmeckenden Gurken prädestiniert ist.

Die Spreewälder loben ihrer Gurke gern auf Latein: „cucumis sativus spreewaldis rex“ steht für die königliche Spreewaldgurke. Und dank des Markenschutzes ist nun im Glas auch Spreewald drin, wenn Spreewald drauf steht.

Die Verwendung der Spreewaldgurke

Sauer macht lustig. Die Spreewaldgurke kommt überwiegend in saurer und würziger Aufmachung daher. Sie sind so eine echte Bereicherung für eine deftige Brotzeit oder ein linderndes Katerfrühstück.

Ansonsten eignen sich die eingelegten Spreewaldgurken, möglichst fein gewürfelt, zum Verfeinern von deftigen Quarks und Salaten.

In der warmen Küche harmonieren die Spreewaldgurken mit einem feurigen Boef Stroganoff, als pikante Füllung für Rinderrouladen und zur Würzung der Soßen von Gulasch oder geschnetzelter Kalbsniere.

Interessant ist auch die Spreewaldgurke als Sudbasis für frischen Fisch. Der Fisch wird in den Sud aus fein gewürfelten Spreewaldgurken einige Stunden eingelegt und anschließend im Ofen überbacken.

Was der Spreewald noch zu bieten hat

Der Spreewald bietet etliche Möglichkeiten der Erholung. Das Gebiet steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und gehört zum Biosphärenreservat Spreewald.

Das Flusstal der hier langsam fließenden und sich vielfach verzweigenden Spree kann mit dem typischen Spreewaldkahn bereist werden. Wer es sportlicher mag, der paddelt selbst oder tritt auf dem 250 Kilometer messenden Gurkenradwanderweg in die Pedale. Das führt an allen schönen Orten im Spreewald vorbei und am Wege lassen sich die Spreewaldgurken auch direkt aus dem Fass verzehren.

Einen Blick in die Vergangenheit bietet die Slawenburg Raddusch. Hier wird gezeigt, was an Zeugen der Vorzeit vor den Schaufeln der Braunkohlenbagger geborgen werden konnte.

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