Suchoj Su-22: Jagdbomber aus der Sowjetunion

Der Jagdbomber Suchoj Su-22 gehörte zu den Erfolgsmodellen der Flugzeugindustrie der Sowjetunion und wurde in viele Länder exportiert.

Die Suchoj Su-22 mit dem NATO-Codename Fitter ist ein sowjetischer Jagdbomber. Er ist eine Weiterentwicklung des Suchoj Su-17, die ihren Erstflug 1969 hatte.

Geschichte der Suchoj Su-22

Der Großvater der Su-22 war der Jagdbomber Su-7 mit gepfeilten Flügeln. 1969 flog die Weiterentwicklung Suchoj Su-17 zum ersten Mal. Dieses Flugzeug war eine Su-7 mit Schwenkflügeln. Wobei bei diesem Flugzeug nur die Außenflügel schwenkbar waren und die Waffenträger sich an den starren Flügelteilen befanden. So wurden die Flugeigenschaften bei niedrigen Geschwindigkeiten im Vergleich zur Su-7 deutlich verbessert.

Die Su-17 wurde fortlaufend verbessert. 1977 hatte die Su-22 ihren Erstflug. Im Vergleich zur Su-17 konnte sie die doppelte Nutzlast aufnehmen und hatte noch eine größere Reichweite. Über 1000 Exemplare der Su-22 wurden exportiert. Sie gingen u. a. nach Ägypten, Afghanistan, Algerien, Angola, DDR, Irak, Iran, Jemen, Libyen, Peru, Polen, Syrien, Tschechoslowakei und Vietnam.

Das Flugzeug Suchoj Su-22

Durch die begrenzt variable Geometrie des Su-22 wurden im Vergleich zum Vorgänger Su-17 die Manövrierfähigkeit verbessert sowie die Reichweite und die mögliche Zuladung erhöht. Dabei ist die Kontur der Su-22 gegenüber der Su-17 deutlich verändert. Die Kanzel ist wesentlich glatter.

Die Stärke der Su-22 ist der Flug mit hoher Geschwindigkeit in Bodennähe. Ihre Fähigkeiten im Luftkampf mit anderen Flugzeugen sind eher als bescheiden zu werten. Für die Bewaffnung gibt es an der Maschine acht Andockpunkte für eine sehr breite Palette der verschiedensten Waffensysteme. Zwei Maschinenkanonen NR 30 mit je 80 Schuss sind standardmäßig in den Tragflügelwurzeln eingebaut.

Die Suchoj Su-17 bei der Nationalen Volksarmee

Auch die Nationale Volksarmee der DDR hatte Flugzeuge des Typs Su-22M4 und der Trainerversion Su-22UM3K. Die beiden in Laage bei Rostock stationierten Geschwader, das Jagdbombenfliegergeschwader 77 „Gebhard Leberecht von Blücher“ und das Marinefliegergeschwader 28 „Paul Wieczorek“ wurden ab 1984 mit diesem Muster ausgerüstet. Jedes Geschwader verfügte über 24 Su-22M4 und vier Su-22UM3K. Sie wurden nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 recht schnell ausgemustert.

Die Suchoj Su-22 im Museum

Das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr zeigt auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow in Berlin zwei Su-22. Die Su-22 mit der Kennung 613 gehörte zum Jagdbombergeschwader 77 und trägt dessen Wappen am Heck. Die Maschine mit der Kennung 798 flog beim Marinefliegergeschwader 28. Sie erhielt für ihren letzten Flug eine Sonderlackierung in den Farben Blau, Gelb und Rot, den Farben des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Museen mit einer Suchoj Su-22:

  • Aeronauticum Nordholz
  • Flugausstellung L.+P. Junior Hermeskeil
  • Technik Museum Speyer
  • Auto und Technik Museum Sinsheim

Die Daten der Suchoj Su-22M-4

  • Hersteller: OKB Suchoj
  • Besatzung: 1 Pilot
  • Antrieb: Ein Ljulka AL-21F-3 Strahlturbinen mit 11.200 Kilopond Schub mit Nachbrenner
  • Höchstgeschwindigkeit: 1.850 km/h
  • Dienstgipfelhöhe: 15.200 Meter
  • Reichweite: bis 2.250 Kilometer
  • Länge: 19,26 Meter
  • Höhe: 5,10 Meter
  • Spannweite: 13,60 Meter
  • Flügelfläche: Quadratmeter
  • Leergewicht: 10.670 Kilogramm
  • Startgewicht: max. 19.430 Kilogramm
  • Bewaffnung: von der Ausführung abhängig, 8 Außenstationen für bis zu 4.000 Kilogramm Waffenlast sind unter Rumpf und Flügeln verteilt

Quellen:

  1. Luftwaffenmuseum der Bundeswehr
  2. Technik Museum Speyer: Suchoi Su-22
  3. Flugzeuginfo: Su-17 / Su-20 / Su-22
  4. Hunterteam: The Sukhoi SU 22M-4
  5. Luftfahrttechnischer Museumsverein Rothenburg e.V.: Der Jagdbomber Suchoi Su-22M4
  6. Manfred Bischof: Sukhoi SU-22M4
  7. Flugzeuglexikon von Wolfgang Bredow: Suchoj Su-22M4
  8. Auto und Technik Museum Sinsheim
  9. JBG-77 Gebhard Leberecht von Blücher
  10. MFG-28 Paul Wieczorek

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