Walking bietet Entspannung im Vorübergehen

Walking kann anregend und entspannend zugleich sein. Es lohnt sich also, das Gehen ohne Stöcke wiederzuentdecken.

Während Nordic Walking boomt, geriet das flotte Gehen etwas aus der Mode und fast schon in Vergessenheit. Eigentlich schade, denn Walking hat eine ganze Menge zu bieten. Es ist einfach zu erlernen, und man braucht eigentlich nur ein Paar geeignete Schuhe. Die Kleidung sollte natürlich bequem sein und dem Wetter angepasst. Doch spricht nichts dagegen, auch im Business-Outfit einen schnellen Spaziergang einzulegen, wenn man/frau die eleganten Schuhe gegen sportliche Treter tauscht. Anfänger erlernen die spezielle Art zu Gehen am besten unter Anleitung kennen. Kurse bieten Volkshochschulen, Physio- und Sporttherapeuten sowie Kurverwaltungen oder Reha-Zentren. Wer sich über die Lauftechnik informieren möchte, findet eine Fülle an Ratgebern in Buchform, als DVD oder CD. Und natürlich wird man im Internet fündig zum Thema. So bietet auch Artikel hilfreiche Tipps, welche Schuhe geeignet sind, ob funktionelle Kleidung notwendig ist, wie man sich vor dem Walking durch spezielle Übungen aufwärmt etc.. Daher soll es in diesem Beitrag weniger um die sportliche Seite der flotten Gangart gehen, sondern um ihre entspannende Wirkung.

Für Walking gibt es viele gute Gründe

Fragt man Menschen, warum sie laufen, joggen oder walken, erhält man ganz verschiedene Antworten. Einige möchten gezielt etwas gegen Verspannungen und/oder Rückenschmerzen tun, die ihre sitzende Tätigkeit mit sich bringt. Andere genießen die sportliche Betätigung im Freien als Ausgleich zur klimatisierten Büroluft. Walking bringt den Kreislauf in Schwung und harmonisiert den Blutdruck. Viele Frauen möchten mit Walking abnehmen oder zumindest die Figur straffen. Beim Walking verbrennt man so einiges an Kalorien. Die Muskulatur wird ebenso gestärkt, wie der gesamte Bewegungsapparat. Einige Jogger sind umgestiegen auf Walking, weil es schonender für die Gelenke ist. Aus diesem Grund wird das Walking mit und ohne Stöcke auch von älteren Personen gerne ausgeübt, die damit gezielt etwas gegen die Beschwerden bei Arthrose oder Osteoporose oder zur Vorbeugung tun möchten. Nicht von ungefähr wird Walking auch als „Seniorenjogging“ bezeichnet. Das klingt zu Unrecht etwas herablassend. Denn wer regelmäßig walkt betreibt aktive Gesundheitsvorsorge. Der Gleichgewichtssinn wird durch die gegengleichen Bewegungen von Armen und Beinen besonders gut trainiert. Zudem aktiviert das intensive Gehen „über Kreuz“ die Brücke zwischen rechter und linker Gehirnhälfte, was auch die geistige Beweglichkeit und Konzentrationsfähigkeit fördert sowie Stress abbaut.

Die Vorteile von Walking

Tatsächlich zählt Walking neben Schwimmen, sanfter Gymnastik und Radfahren für Menschen jenseits der Lebensmitte zu den besten Möglichkeiten, die Beweglichkeit bis ins hohe Alter zu erhalten. Denn nicht jeder wagt sich an die Geräte im Fitness-Studio oder mag sich auf dem Ergometer „abstrampeln“. Zumal in kleinen Wohnungen oft schlichtweg der Platz für einen Heimtrainer fehlt. Eine Runde flottes Gehen lässt sich dagegen jederzeit fast überall einschieben. Das Beste am Gesundheitstrend Walking ist die Unabhängigkeit von äußeren Gegebenheiten. Man braucht nicht mal unbedingt ein paar Stöcke dazu. Wer mag schon bei der Mittagspause im Stadtpark oder beim Wandern im Mittelgebirge extra die Nordic-Walking-Sticks einpacken? Zudem nervt viele Menschen das Geräusch, wenn die Stöcke auf dem Boden kratzen oder klicken. Gerade wer alleine in der Natur unterwegs ist, sucht ja zumeist ganz bewusst die Stille. Auf feuchter Erde sinken sie zudem oft ein, was das Fortkommen nicht gerade leichter macht. Dabei wären weiche Waldwege der ideale Untergrund beim Walking. Wer also gerade jetzt im Spätsommer mit dem Gehen (wieder) anfangen möchte, dem sei Walking pur – das heißt ohne Stöcke – empfohlen. Und solange die Temperaturen das noch ermöglichen, sollte man mal barfuß walken. Das ist nicht nur eine Wohltat für müde Füße. Es wirkt über die Anregung der Reflexzonen auch entspannend auf den ganzen Körper.

Macht Walking glücklich?

Jogger und Marathon-Läufer berichten häufig von einem Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn sie den toten Punkt überwunden haben. Dieser Effekt mag beim Walking nicht so stark ausgeprägt sein, denn die Anstrengung ist weniger groß. Doch intensives Gehen über längere Zeit geschieht keineswegs mühelos. Wer das flotte Tempo durchhält und die ganze Zeit die Arme mit bewegt, spürt nach etwa zwanzig Minuten, wie die Kraft nachlässt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder macht man weiter, was den Körper ebenso intensiv trainiert, wie Nordic Walking oder Joggen. Oder man gönnt sich ganz bewusst eine Entspannungspause. Bei schönem Wetter kann man sich auf eine Wiese legen, um alle Viere von sich zu strecken. Auch wer einen Gang zurückschaltet und langsamer weiterläuft, wird die entspannende Wirkung spüren. Der sogenannte Flow ist ein Zustand der völligen Selbstvergessenheit. Dieses angenehme Gefühl stellt sich immer dann ein, wenn eine Tätigkeit, die man gerne ausübt, automatisch verrichtet wird. Die Voraussetzung ist also, dass sich schon eine gewisse Routine eingeschlichen hat. Das funktioniert nach einer Weile regelmäßigen Übens auch beim Walking unter der Bedingung, dass man alleine läuft. Ein weiterer Nebeneffekt ist der intensivere Bezug zur Natur. So ein „einsamer“ Waldspaziergang kann Balsam sein für Seele und Füße. Zudem kann man nur allein sein ganz eigenes Tempo und seinen speziellen Walking-Rhythmus finden, worauf besonders beim sogenannten Body-Walking geachtet wird.

So wirkt Walking entspannend

Natürlich ist es nett, in der Gruppe mit Gleichgesinnten zu üben. Man ist auch motivierter regelmäßig zu trainieren, wenn ein fester Termin wartet. Doch wer alleine unterwegs ist, wird sich dabei besser entspannen, als wer beim Laufen in geselliger Runde plaudert. Walking sollte man wie alle Ausdauersportarten regelmäßig betreiben. Ideal wäre tägliches Training, was aber die Wenigsten schaffen dürften. Manchmal macht einem das Wetter einen dicken Strich durch die guten Vorsätze. Ein andermal lässt der übervolle Terminkalender scheinbar keine Luft zum Üben. Dreimal die Woche sollte man sich schon Zeit nehmen für das flotte Gehen. Es bringt aber wenig, sich zwischen zwei Terminen auch noch beim Walking abzuhetzen. Zwar ist so ein kurzer Spaziergang besser als gar keine Bewegung. Doch um die entspannende Wirkung des schnellen Schlenderns zu genießen, muss man sich mindestens zwanzig besser dreißig Minuten Zeit nehmen, um dabei auch wirklich die Seele baumeln lassen zu können. Zwei Dinge sind entscheidend für die Entspannung: der richtige Atemrhythmus beim Gehen und das „Herunterfahren“ der Muskelanspannung nach dem Walking. Beim Body-Walking wird die Atmung aktiv mit einbezogen. Alle Bewegungen geschehen ohne Anstrengung. So schwingen die Arme dabei fast von selbst mit. Man beginnt langsam zu gehen und steigert das Tempo dann ganz allmählich. Wer außer Atem kommt, der läuft zu schnell. Gegen Ende verlangsamt man seine Schritte dann allmählich, bis man zum Stehen kommt. Danach spürt man noch einige Atemzüge in sich hinein. Eine andere Möglichkeit sich zu entspannen besteht darin, das Tempo vorher schon ganz extrem zu drosseln. Sofort nach dem Walking eine Runde Foxwalk einzulegen wäre dafür das geeignete Kontrastprogramm.

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