Welche Fehler machen Frauen in Führungspositionen?

Wenn eine engagierte Führungskraft ihr Team trotz bester Absichten nicht motivieren kann, dann liegt das oft an typisch weiblichen Führungsfehlern.

Viele weibliche Führungskräfte haben eigentlich die besten Absichten, mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Atmosphäre zu schaffen. Trotzdem herrschen in ihren Teams oft eine unterschwellige Unzufriedenheit und schlechte Stimmung. Führung ist ein gutes Stück erlernbares Handwerk und große Teile davon kann muss man einfach trainieren. Auf diese Weise wird man dann zwar nicht unbedingt der charismatische Leader, aber den braucht man ja auch nicht überall.

Wenn Männer gefragt werden, ob sie eine Führungsrolle übernehmen wollen, dann sagen sie sich: Dann sind die Chefs ja wohl davon ausgegangen, dass ich es kann. Frauen haben schnell mal Selbstzweifel nach dem Motto „Die haben niemand anderen gefunden“ oder „Die wissen nicht, dass ich das eigentlich nicht kann“. Frauen sollten mehr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten haben.

Was Mitarbeiter unzufrieden macht

Viele Mitarbeiter/innen fühlen sich von ihren Vorgesetzten nicht als Mensch gesehen, sondern als seelenloses Rädchen im Getriebe, das funktionieren und nicht lange nachfragen soll. Oft wird von Mitarbeitern beklagt, dass niemand sie informiert oder erst zu spät oder dass sie bestimmte Aufgaben selbständig machen sollen – und dann auf einmal doch wieder nicht. Viele Führungskräfte vermeiden regelrecht den Kontakt zu ihren Mitarbeitern.

E-Mails und Blackberrys leisten einer solchen Vermeidungshaltung auch noch Vorschub. Manche Mitarbeiter sehen ihre Vorgesetzten wochenlang nicht. Es gibt Führungskräfte, die kennen nach zwei Jahren immer noch nicht die Namen ihrer gerade mal rund 40 Mitarbeiter. Auch eine Führungskraft darf Empathie zeigen. Wenn eine Mitarbeiterin verweint aussieht, sollte sie unbedingt behutsam und unaufdringlich gefragt werden, ob ihr Kummer etwas mit der Arbeit zu tun hat und ob man ihr irgendwie helfen kann.

Die typisch weiblichen Fehler in der Führungsetage

Noch immer gibt es viele Frauen, die es allen recht machen wollen und nur schwer damit leben können, dass Mitarbeiter/innen sie nicht mögen. Das Gefühl, sich unbeliebt zu machen, muss man aber als Führungskraft aushalten können. Auch wenn über die Chefin gelästert wird oder wenn es still wird, wenn sie in einen Raum kommt, so muss man das als Teil der Führungsrolle akzeptieren. Frauen reden auch häufig zu lange um den heißen Brei herum. Viel öfter sollten sie klare Ansagen nach dem Motto „Ich möchte es so“ machen. Es wird schnell als Zeichen von Entscheidungsschwäche gewertet, wenn die Chefin nicht Klartext redet. Also Klartext reden und nicht in die Sympathiefalle tappen!

Als Fehler entpuppt es sich meistens auch, wenn man erst die Mitarbeiter/innen fragt, wie sie es denn gern hätten und dann mit der eigenen Vorstellung herausrückt. Frauen machen dies häufig, weil sie denken, irgendeiner im Team wird schon mit dem Gedanken kommen, auf den sie eigentlich hinaus wollen. Wenn dem aber nicht so sind, haben sie ganz schön Mühe, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Daher sollten Vorgesetzte erst ihre eigene Meinung sagen und dann fragen, ob es Anmerkungen dazu gibt. Bei kleineren Angelegenheiten kann man die Mitarbeiter/innen mitreden lassen, es gibt immer mal Entscheidungen mit sehr viel Spielraum, da geht das.

Mitarbeiter sind kein Freundeskreis

Viele Frauen wollen ganz nah dran sein, wollen Teil des Teams sein, das geht als Führungskraft nicht. Gesundheitsthemen oder Intimes darf einfach nicht mit Mitarbeitern besprochen werden. Hier sollte man auf Distanz gehen und sich bewusst sein: Die Gesprächspartner/innen gehören nicht zum Freundeskreis, sondern zur Mitarbeiterschaft. Besonders wenn man erst kürzlich aus einem Team zur Chefin ernannt wurde, muss man jetzt klare Grenzen ziehen – so schwer das auch fallen mag.

Man sollte als Führungskraft immer Vorbild sein und bestimmte Verhaltensregeln sollten auch immer gelten. Echt-Sein hat im Führungsalltag seine Grenzen, ein wenig schauspielern muss man als Führungskraft immer. Ein Beispiel: Wenn man weiß, dass man im Laufe des Jahres sechs Leute entlassen muss, diejenigen es aber jetzt noch nicht erfahren dürfen, muss man schauspielern, auch um Sicherheit in unsicheren Zeiten auszustrahlen.

Eignung für die Führungsposition

Um die schlimmsten Führungsfehler zu vermeiden, sollte man sich selbst folgende Fragen ehrlich beantworten: Habe ich wirklich Spaß daran, mit Menschen umzugehen? Bin ich in der Lage, eine gute Informationskultur zu schaffen? Schaffe ich es, in meinem Team eine vertrauensvolle Atmosphäre entstehen zu lassen? Selbstreflexion ist ein wichtiger Faktor, um das eigene Führungsverhalten zu überprüfen und systematisch zu verbessern. Denn nur wer sich selbst kennt, kann mit Überzeugung führen.

Wann braucht eine Führungskraft ein spezielles Training oder Coaching? Bei welchen Problemen kann das helfen? Unterstützung ist immer ratsam bei einem Rollenwechsel von der Kollegin zur Chefin. Hierbei treten am Anfang oft Probleme auf. Gerade für Anfänger sind sicher auch Seminare zum Thema Führen an sich oder zur Frage, welche Instrumente man benötigt, sinnvoll. Hilfreich ist auch ein Training für spezielle Situationen im Führungsalltag wie Beurteilungen, Kündigungen oder generell für schwierige Gespräche mit Mitarbeitern.

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