Echter Kalmus – hilfreich, nicht nur bei Magen-Darm-Beschwerden

Die Wurzeln des Echten Kalmus enthalten Bitterstoffe, die appetitanregend wirken, Magen-Darm-Beschwerden lindern oder bei Zahnfleischbluten hilfreich sind.

Echter Kalmus, Acorus calamus, gehört zur Familie der Aronstabgewächse, Araceae und ist eine geschützte Wasserpflanze, die unter anderem auch Deutscher wilder Ingwer, Magenwurz, Ackerwurz, Sigge oder Schwanenbrot genannt wird. Ohne seinen kolbenförmigen Blütenstand ist Kalmus leicht mit Schwertlilien und Igelkolben zu verwechseln, die ebenfalls an gleichen Standorten wie Schilfgürteln von Seen und Teichen, an Bachufern oder auch in Gräben wachsen.

Echter Kalmus wird bis 1,50 Meter hoch

Kalmus kann eine Höhe bis 1,50 Meter erreichen. Die Pflanzen entwickeln parallelnervige, aufrechte schwertförmige Blätter, die circa 1 Meter lang werden und im unteren Abschnitt rötlich gefärbt sind. Der Blütenstand sitzt in der Mitte des Stängels, ist kolbenförmig und wird von einem einzelnen Hüllblatt überragt. Die kleinen einzelnen Blüten sind unscheinbar gelblich-grün und blühen von Mai bis August. Kalmus hat kräftige, verzweigte, ausdauernde kriechende Wurzelstöcke, die im Uferschlamm liegen und im März, April, September und Oktober gesammelt werden. Kalmus kommt verwildert und in Kulturen vor. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung des Wurzelstocks.

Kalmuswurzeln enthalten Bitterstoffe

Kalmuswurzeln enthalten ätherische Öle, Glykoside, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Schleim, Stärke, Zucker und Cholin. Die Wurzeln werden daumendick und bis zu 1 Meter lang. Sie schmecken frisch gesammelt würzig-bitter, im getrockneten Zustand sind sie milder im Geschmack.

Anwendung nicht nur bei Magen-Darm-Beschwerden

Kalmuswurzel wird wegen ihrer stärkenden Wirkung nicht nur bei allgemeiner Schwäche des Verdauungsapparates, bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen Durchfall, Magenschmerzen, Zwölffingerdarmgeschwüren oder Koliken angewendet, sondern ist auch hilfreich bei Gicht, rheumatischen Beschwerden und Appetitlosigkeit. Kalmuswurzel, getrocknet gekaut, kann Raucher zur Entwöhnung von ihrer Nikotinsucht bringen. Bei kalten Händen und Füßen helfen Bäder in heißem Kalmuswurzel-Absud. Für Frostbeulen oder sonstige Erfrierungen sind Bäder der betroffenen Stellen in etwas abgekühltem, nicht zu heißem Absud wohltuend. Getrocknete Kalmuswurzel wird auch bei Zahnfleischbluten empfohlen.

Vielseitige Verwendung der Kalmuswurzel

Kalmuswurzel wird verwendet als frische und getrocknete Wurzel, Tee, Pulver, Abkochung (Absud), Tinktur, Mundwasser und Badezusatz. Außerdem wird Kalmus bei der Getränkeherstellung verwendet, denn Kalmuswurzel aromatisiert Liköre, Bier und Branntwein, weiters als Ingwerersatz und als Insektenschutzmittel. Bei höherer Dosierung kann frische Kalmuswurzel Brechreiz auslösen.

Kalmustee hilfreich bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt

Diese Teebehandlung bezieht sich auf den gesamten Magen-Darm-Trakt, einschließlich Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Milz.

Zubereitung:

Kalmustee wird ausschließlich durch Kaltansatz hergestellt. Dazu wird ein gestrichener Teelöffel Kalmuswurzel in 1/4 Liter kaltes Wasser gegeben, das man über Nacht stehen lässt. Am Morgen erwärmt man den Tee nur leicht und seiht ihn dann ab. Man trinkt vor und nach jeder Mahlzeit nur einen Schluck. Das sind insgesamt sechs Schluck Kalmustee täglich, mehr darf nicht getrunken werden. Den Tee jeweils vorher im Wasserbad erwärmen.

Kalmus als Badezusatz

Zubereitung:

200 Gramm Kalmuswurzeln in 5 Liter kaltem Wasser ansetzen und über Nacht stehen lassen. Dann bis zum Kochen erhitzen, noch etwas ziehen lassen und den abgeseihten Auszug dem Badewasser zufügen. 20 Minuten baden. Nach dem Bad nicht abtrocknen, sondern mit Badetuch oder Bademantel im Bett, gut zugedeckt, noch eine Stunde ruhen.

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