Gesund durch chinesische Meditation: Qi Gong

In den vergangenen 2.000 Jahren hat sich Qi Gong auch in Europa als eine wirkungsvolle Atem- und Meditations-Therapie durchgesetzt.

Mit Hilfe von verschiedenen chinesischen Atem- und Meditationsübungen sollen beim Qi Gong Körper und Geist gestärkt und der Energiefluss angeregt werden. Wörtlich kann Qi mit Lebensenergie und Vitalität, die jeder Mensch von Geburt an im Körper hat, übersetzt werden. Gong bedeutet ständige Pflege und beharrliches Üben mit vollständiger Hingabe.

Die Ursprünge des Qi Gong

Der Ursprung der verschiedenen Qi-Gong-Übungen liegt in der Han-Dynastie etwa 200 Jahre vor Christus. Erstmals verwendet wurde der Name Qi Gong in der Jin-Zeit im dritten Jahrhundert. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde Qi Gong durch die Schulen des Buddhismus und des Daoismus geprägt und immer weiter verbreitet. Nach und nach entwickelten sich viele verschiedene Techniken. Zu diesen gehörten neben den Meditations- und Bewegungsübungen auch Kampftechniken einiger buddhistischer Shaolin-Mönche, die im 6. Jahrhundert entwickelt wurden. Bei dieser als „Yi Jin Jing“ bezeichneten Methode werden mit wechselndem Anspannen und Entspannen das „Qi“ und das Blut in der entsprechenden Körper-Region gesammelt und langsam verteilt. Bereits damals wurden diese zur Gesundheitspflege und zur Bildung der Persönlichkeit eingesetzt. Heute sind weltweit mehr als 1000 verschiedene Stile und Übungsarten bekannt. Alle Arten von Qigong haben ein gemeinsames Ziel: das Qi innerhalb des Körper ungehindert fließen zu lassen. Durch Schmerzen, Krankheiten aber auch durch Unausgeglichenheit oder Stress wird dieser ungehinderte Fluss verhindert. So kommt es zum sogenannten Qi-Stau, der durch die Qi-Qong-Übungen wieder gelöst werden kann.

Verschiedene Elemente des Qi Gong

Beim Qi Gong wirken drei Elemente gemeinsam: die Bewegung, die bewusste Atmung und das bewusste Lenken der eigenen Vorstellungskraft. Mit Hilfe von langsamen Meditations-Übungen wird die volle Konzentration auf vollständige innere und äußere Entspannung des Körpers gelenkt. Für die zahlreichen Qigong-Übungen, die meist nach Tieren bezeichnet sind, dienen verschiedene Vorstellungen aus der Natur als gedankliche Hilfen. Mit den langsam durchgeführten Bewegungsabläufen sollen unter anderem auch große Emotionen beruhigt werden. Aus der Sicht der chinesischen Medizin bedeutet das freie Fließen des Qi durch die Energiebahnen im Körper, dass der Mensch gesund ist und seine Organe ganz harmonisch zusammenarbeiten. Dieser Idealzustand soll durch Qi-Gong-Übungen hergestellt werden. Diese können sowohl im Stehen und Sitzen als auch im Liegen und im Gehen ausgeführt werden. Außerdem wird auch die Selbstwahrnehmung für den eigenen Körper und die Psyche verfeinert. Unterschieden wird beim Qi Gong zwischen äußeren Bewegungsübungen und den sogenannten „stillen“ Übungen.

Im Mittelpunkt des „stillen Qi Gong“, das vor allem Meditationsübungen umfasst, stehen Atmung und bewusste Aufmerksamkeit. Beim „bewegten Qi Gong“ wird der gesamte Körper mit gleichmäßigen Bewegungen in Form gebracht. Außerdem gehören auch verschiedene Massagebewegungen zum „bewegten Qi Gong“. Als älteste und ursprüngliche Form des Qi Gong gilt das Übungssystem Zhan Zhuang, was übersetzt „Stehende Säule“ bedeutet. Ab 1980 wurde diese Form durch einen chinesischen Qi-Gong-Meister in die westlichen Länder gebracht. Heute gibt es weltweit zahlreiche Qi-Gong-Schulen, die meisten davon in China. Ebenfalls weit verbreitet sind die „fünf Tiere“, die jeweils den fünf Elementen der traditionellen chinesischen Weltanschauung entsprechen: Tiger, Kranich, Hirsch, Affe und Bär. Dabei werden die Bewegungsabfolgen denen der Tiere nachempfunden.

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