Heizen mit Strom: Infrarotheizung

Verbraucherzentralen lehnen Heizen mit Strom vehement ab. Dabei gehen sie in ihren Argumenten und Vergleichen von falschen Voraussetzungen aus.

Viele Verbraucherzentralen stecken noch immer in dem überholten Paradigma fest, dass mit Strom heizen der schlimmste ökologische Fehler ist. Selbst wenn zum Heizen Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage kommt. Dann kommt noch dazu, dass nach Meinung der Verbraucherzentralen Strom eine Edelenergie ist, die auf keinen Fall zum Heizen verwendet werden darf.

Falsche Voraussetzungen bei den Ansichten der Verbraucherzentralen

Bis vor 10 Jahren war Heizen mit Strom wohl am teuersten. Ölradiatoren, elektrische Direktheizkörper, Badstrahler (mit rot strahlendem Heizelement), elektrische Speicherheizungen und ähnliche Geräte verbrauchen viel Strom. Das alles sind Geräte, die primär die Raumluft erwärmen.

Infrarotheizkörper heizen jedoch die Luft nur sekundär. Primär werden alle Gegenstände und Körper im Raum erwärmt. So kann ein Thermostat grundsätzlich drei Grad niedriger eingestellt werden. Jedes Grad weniger bringt eine Einsparung an Heizenergie von sechs Prozent. Durch die Erwärmung der Körper gibt es trotz der niedrigeren Lufttemperatur ein „Wohlfühlklima“.

Infrarotheizung wird verteufelt, Wärmepumpe wird trotz gleichem Stromverbrauch gefördert

Es ist schon erstaunlich, dass die Verbraucherzentralen mit zweierlei Maß messen. Wärmepumpen brauchen Strom. Der Strom wird gebraucht zur Förderung bzw. Umlauf des Heizmediums. Genau so wenig oder nur geringfügig mehr Strom braucht eine Infrarotheizung. Bei Temperaturen unter plus fünf Grad Celsius schafft eine Wärmepumpe den Heizbedarf nicht mehr. Dann muss, teilweise sogar erheblich, direkt mit einem elektrischen Heizstab nachgeheizt werden. Dann fällt der Vergleich deutlich zugunsten der Infrarotheizung aus.

Unwissenheit der etablierten Heizungsbauer

Die Vorteile des Infrarot-Systems werden dem Endverbraucher mit falschen Argumenten ausgeredet. Das geschieht offensichtlich durch die Unwissenheit der etablierten Heizungsbauer. Die Heizungsbauer rechnen mit den ihnen geläufigen Berechnungen den Heizbedarf aus. Mit diesen Berechnungen kommt eine Infrarotheizung deutlich schlechter weg. Für eine Infrarotheizung muss eine grundsätzlich andere Berechnungsart verwendet werden.

Infrarotheizungen haben sich in der Praxis bewährt

Das ist nicht nur Theorie. In der Praxis wurde inzwischen, trotz aller Warnungen der Verbraucherzentralen, die Wirtschaftlichkeit der Infrarotheizungen bewiesen. Es gibt aber auch andere Institutionen, die sachlich und neutral an die Untersuchungen der verschiedensten Heizsysteme herangegangen sind. Zum Beispiel das Münchener „IFO-Institut für Wirtschaftsforschung“ ist nach einem Kostenvergleich verschiedener Energieträger für die Wohnraum-Beheizung zu dem Ergebnis gekommen, dass Strom am besten abschneidet. Die Raumluft, erklärt das IFO-Institut, ist bei einer Wärmestrahlungsheizung kühler als die Wand, Decken und Bodenflächen, dadurch kann auf den Wänden keine Feuchtigkeit mehr kondensieren. Es wird eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit von ca. 55 Prozent erreicht. Soweit das Münchener IFO-Institut. Die TU-Kaiserslautern kommt in ihrem praktischen Test zu dem gleichen Ergebnis. In dem Bericht der TU steht auch, dass durch Konvektionswärme sich immer geringe Feuchtigkeitsmengen an den kalten Wänden niederschlagen. Es entsteht eine schwache Durchfeuchtung von zwei bis vier Prozent. Das klingt nicht schlimm. Hat aber dramatische Folgen. Eine Durchfeuchtung einer Wand mit zwei bis vier Prozent hat einem Dämmverlust von 50 Prozent zur Folge.

Verbraucherschützer agieren mit falschen „Beweisen“

Allerdings versuchen Verbraucherschützer und gewisse Kreise immer wieder das Heizen mit Strom zu verteufeln. So wurde letztens in der Fernsehsendung WISO gezeigt, wie Verbraucher mit einer elektrischen Heizung über den Tisch gezogen wurden. Im Laufe des Beitrags wurde eine elektrische Speicherheizung gezeigt, die vom Hersteller mit zu niedrigen Verbrauchswerten beworben wurde. In der Praxis waren dann die Verbrauchswerte enorm hoch. Kein Wunder. Die elektrische Speicherheizung arbeitet wie eine Konvektionsheizung. Heizt also primär die Luft. So ist der Heizbedarf natürlich deutlich höher als bei einer Strahlungsheizung. Es ist ja in Ordnung, dass vor diesem Hersteller gewarnt wurde. Doch als Fazit wurde generell das Heizen mit Strom als unökonomisch und schädlich abgelehnt.

Unsicherheit bei Gas- und Ölimporten

Die Preise für Strom steigen wohl. Doch die Preise für Öl und Gas steigen schneller als die Preise für Strom. Dann kommt noch die Unsicherheit der Importe. Wir sind bei Öl und Gas absolut auf Importe angewiesen. Es gibt bei den Importen für Öl und Gas viele Störfaktoren. Die Pipelines haben schon aufgrund der riesigen Entfernungen, großes Potential für Havarien. Die Gefahr von Anschlägen besteht allerdings auch. Eine weitere Gefahr ist ein Lieferstopp wegen Preisuneinigkeiten oder auch aus politischen Gründen.

Beste Lösung ist, Strom selbst zu erzeugen

Strom aus Photovoltaik-Anlagen ist die sofort zur Verfügung stehende Möglichkeit. Mit Miniwindkraft-Anlagen Strom zu erzeugen ist bislang sehr oft an den Wechselrichtern gescheitert. Doch die Entwicklung geht weiter. Der Durchbruch zu stabil arbeitenden Miniwindkraft-Anlagen scheint gelungen zu sein. Auch die Speicherung von Strom im „kleinen“ Bereich ist inzwischen möglich. Dann sind wir auch unabhängig von einem Stromausfall im Verbundnetz. So wird unser Haus zum Energielieferanten.

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