ISOGAI Dynamic Therapy – Balance fürs Leben

Rückenschmerzen, Verspannungen, Knieprobleme und Beschwerden innerer Organe – Heilen und Vorbeugen mit der osteopatischen ISOGAI Dynamic Therapy.„Isogai Dynamic Therapy“ – ist in unseren Breitengraden nur sehr wenigen Menschen ein Begriff, in Japan jedoch lassen sich jedes Jahr bis zu 900.000 Menschen behandeln. Und lernen dabei auch, selbst Hand anzulegen und so vielen Beschwerden vorzubeugen. Kernpunkt der Behandlung ist der Beckenschiefstand, verursacht durch Beinlängenunterschiede.

Dr. Kimiyoshi Isogai entdeckte vor über 60 Jahren den Zusammenhang zwischen einem Beinlängenunterschied, dem daraus resultierenden Schiefstand der Wirbelsäule und diversen Beschwerden und Krankheitsbildern. Er entwickelte aus seinen Erkenntnissen eine Behandlungsform mit der Beinlängenunterschiede wieder ausgeglichen und die Wirbelsäule wieder ins rechte Lot gebracht wird.

Beinlängenunterschied

Diese haben selten etwas mit unterschiedlicher Knochenlänge zu tun, vielmehr entstehen diese durch Belastungen und angewöhnte Bewegungsmuster. Diese führen dazu, dass sich der Oberschenkelknochen eines Beines in der Hüftgelenkspfanne etwas aus seiner Position herausdreht. Dies kann durch alltägliche Bewegungen geschehen, aber auch durch einseitig belastende Sportarten wie Tennis, Kampfsport oder besonders Fußball (O-Beine).

Hat sich der Knochen nun ein wenig herausgedreht, wird durch diese Position das Bein verlängert und automatisch steht das Becken schief. Als würde man permanent mit einem Bein auf einem Randstein entlang laufen. Da der Gleichgewichtssinn des Körpers den Oberkörper aber automatisch aufrichtet (sonst würde man ja gekippt durch die Gegend laufen), wird die Wirbelsäule, die lotrecht auf dem Beckenknochen sitzt, gebogen. Von vorne betrachtet müsste die Wirbelsäule eine gerade Linie bilden, nun beschreibt sie eine Krümmung nach links oder rechts, je nachdem, welches Bein länger ist.

Auswirkungn auf die Körperstatik und innere Organe

Die Schulmedizin begegnet diesem Phänomen meistens mit orthopädischen Einlagen. Eine Maßnahme, die zwar den Längenunterschied ein wenig ausgleicht, aber nicht an die Ursachen herangeht. Zumal viele Beschwerden, vor allem auch die der inneren Organe kaum mit einem Beinlängenunterschied in Verbindung gebracht werden.

Von der Wirbelsäule und ihrem Nervenkanal gehen Nervenstränge zur Steuerung und Versorgung der inneren Organe ab, eine seitlich gekrümmte Wirbelsäule verengt aber die Zwischenwirbellöcher, durch welche die Nervenstränge zu den inneren Organen verlaufen. Abhängig davon, welches Bein länger ist und damit, in welche Richtung sich die Wirbelsäule neigt, werden entsprechende Stränge abgeklemmt.

Dr. Isogai untersuchte in seiner Forschungsarbeit viele Beschwerden in Bezug auf einen Beinlängenunterschied und konnte bestimmte Beschwerden innerer Organe entweder einem längeren linken oder rechten Bein zuordnen. So sind „Links-Füßler“ meist im Magen-Darm-Trakt empfindlicher, „Rechts-Füßler“ im Lungen- und Nieren-Bereich. Hinzu kommen dann natürlich auch Beschwerden im Bewegungsapparat:

Zum Beispiel werden Kniegelenke falsch belastet und verkannten sich, Schultern werden angehoben und fördern durch Muskelverkürzungen die Bildung von Nackenverspannungen, auch ein Bandscheibenvorfall kann begünstigt werden .

Der Körper gleicht die Schiefstellung aus und baut die Muskulatur über Jahre hinweg einseitig auf, so dass wir nicht merken oder spüren, dass etwas „schief“ läuft.

Basis-Therapie

Der Therapeut beginnt mit einem Gesamtblick auf den Bewegungsapparat und informiert sich über aktuelle Beschwerden. Der Patient liegt auf dem Rücken, die Beine gestreckt und der Therapeut ermittelt, welches Bein eventuell länger ist. Nun wird der Patient „gepusht“, der Therapeut hebt die Knie des Patienten an und beginnt, diese in Richtung Brustkorb zu bewegen und dabei sanft schwingen zu lassen. Dadurch werden die Hüftgelenke gelockert und der Therapeut sieht – und spürt – an der Schwingbewegung des Körpers, ob Blockaden entlang der Wirbelsäule vorhanden sind.

Nach der Lockerung dreht der Therapeut das längere Bein ein und bringt es wieder in die richtige Position im Beckenknochen. Um die Lage zu fixieren, werden die Beine mit 3 Textilbändern über und unter dem Knie und an den Knöcheln zusammengebunden. Der Patient streckt sich wieder aus und bleibt in dieser ausgewogenen Position etwa 15 Minuten liegen, damit sich das Gelenk in seiner neuen Position „setzen“ kann.

Danach legt der Therapeut dem Patienten einen „Stein“ unter die Lendenwirbelsäule. Dieser „Stein“ ist ein Keramikklotz, der beidseitig konisch geformt und mit Noppen versehen ist. Liegt der Patient auf dem Stein, befinden sich die Noppen dort, wo die Muskelstränge neben der Wirbelsäule verlaufen.

Das Liegen auf dem Stein bewirkt, dass die Noppen die Muskelstränge aktivieren und sich die Wirbel und gestauchten Bandscheiben im Rücken ein wenig aufspannen. Den Stein kann man auch im Brustbereich und im Nacken verwenden, je nachdem welche Beschwerden vorliegen. Nach einigen Minuten auf dem Stein steht der Patient auf und zum Abschluss gibt es noch Übungen, um die Muskulatur dort zu stärken, wo sie über Jahre hinweg unausgeglichen aufgebaut wurde.

Selbstbehandlung ist oberstes Gebot

Im Gegensatz zur klassischen Physiotherapie ist der Patient nach einigen Sitzungen in der Lage und auch unbedingt dazu angehalten, die oben beschriebene Grundbehandlung (vor allem die aufbauenden Muskelübungen) auch zu Hause anzuwenden. Besonders für Sportler ist nach der Anstrengung das Ausrichten der Hüftgelenke sinnvoll. Auch muss der Patient in seinem Alltag Bewegungsmuster überprüfen und eventuell korrigieren, z.B. das Übereinanderschlagen der Beine beim Sitzen auf einem Stuhl ist zu vermeiden, ebenso einseitiges Heben oder falsches Bücken.

Die ISOGAI Dynamic Therapy ist daher keine Therapie, die nach einer Sitzung mit dem Verlassen der Praxis endet. Ganz im Gegenteil, der Patient muss aktiv an seiner Gesundung mitarbeiten, damit die Therapie greift und auf Dauer Erfolg erzielt.

Leider ist diese Therapie bei uns nur wenigen Menschen bekannt, neben den Kliniken in Tokio und Los Angeles gibt es in Deutschland nur wenige Physiotherapeuten, die das Isogai anwenden. Mehr Informationen gibt es aber auf der Homepage von Sandra Sämmer, der 1. anerkannten Therapeutin in Europa, die vor einigen Jahren ihre Ausbildung in Tokio abgeschlossen hat und seitdem in München praktiziert.

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