Mit Stress umgehen – Wege zurück zur Balance

Stress ist vielfältig und individuell. Die Wege zurück zur Balance ebenfalls. Hilfreich sind die drei Säulen: Entspannung, Bewegung und Ernährung.

Stress erlebt jeder individuell und genauso individuell sind die Möglichkeiten und Wege, ihn zu bewältigen. Zunächst gilt es, die Distress auslösenden Bedingungen, die Stressoren, zu erkennen und zu verändern. Dies kann geschehen, indem man zum Beispiel endlich aufgeschobene Probleme löst, ungerechtfertigte Kritik zurückweist, Gespräche mit Konfliktpartnern führt, Arbeiten delegiert.

Ganz wichtig: Nicht nur Bedingungen und Situationen kann man ändern, sondern auch sich selbst.

Anwendung spezieller Entspannungstechniken und anderer Wohltaten

Um sich für zukünftige Belastungen stressresistenter zu machen, gibt es eine große Auswahl an Stressbewältigung-Methoden. In Gruppen oder im Einzeltraining lernt man, wie man die Belastbarkeit durch aktive Entspannung erhöht, positives Verhalten beziehungsweise Fertigkeiten aufbaut, aber auch die Bewertung von Stresssituationen verändert.

Ein Stessbewältigungs-Programm sollte sich aber nicht allein auf die Vermeidung oder den Abbau von Distress (negativer Stress) beschränken, sondern es sollten bewusst Eustress-Momente (positiver Stress) gesucht werden. Diese erreicht man durch gute soziale Kontakte, durch Erfolgserlebnisse, durch Zärtlichkeiten und durch Tätigkeiten, die einem wirklich Spaß machen.

Eustress bewirkt, dass die Lustareale im so genannten limbischen System erregt werden. Eustress-Momente kosten zwar auch Energien, aber sie vermitteln uns dafür das Gefühl blühender Vitalität, ausgesprochenen Wohlbefindens, innerer Zufriedenheit und seelischer Ausgeglichenheit.

Kurse/Seminare werden sowohl von städtischen/kirchlichen Einrichtungen und Studios als auch von Krankenkassen und Therapeuten angeboten Hier eine kleine Auswahl:

  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelentspannung
  • Meditation
  • Feldenkrais
  • Yoga
  • Pilates
  • Atemübungen
  • Autosuggestion, Phantasiereisen, Affirmationen
  • Qi Gong

Auch Farbe ist gut geeignet, den Alltag zu beleben oder zu harmonisieren, sowohl in Räumen als auch bei der Kleidung. Farben können sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Man hat festgestellt, dass Violett die geistigen Kräfte stärkt, Grün die Nerven beruhigt, Rot gesprächig und Blau gelassen macht. Orange stimmt heiter, Gelb macht gute Laune und Türkis unterstützt das Selbstbewusstsein.

Zur Stress-Reduzierung haben sich auch naturheilkundliche Mittel und Methoden bewährt. Eine davon ist die Aromatherapie. Seit Jahrhunderten weiß man von der Wirkung der Düfte, die sehr stark das limbische System im Gehirn beeinflussen, das unsere Emotionen steuert. Klassische ätherische Düfte zur Beruhigung sind zum Beispiel Lavendel, Melisse, Baldrian, Kamille. Man kann einige Tropfen z.B. in eine Duftlampe oder zum Badewasser geben. Die Haut, unser größtes Sinnesorgan, nimmt die Duftimpulse auf, die sich dann im Körper entfalten.

Bach-Blütenessenzen sowie die Homöopathie werden von Heilpraktikern gerne bei depressiven Verstimmungen, Stress oder Nervosität empfohlen. Bewährt hat sich auch das Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung.

Sportliche Betätigung

Es ist seit langem wissenschaftlich erwiesen, dass sportliche Betätigung der beste Ausgleich bei Stress ist. Die durch Stress im Körper freigesetzten Hormone, wie Adrenalin und Cortisol, lassen sich durch körperliche Betätigung wieder abbauen.

Alles, was Spaß macht, ist erlaubt und richtig. Das kann schon ein langer Spaziergang im Wald oder am Meer sein. Sinnvoll zur Vorbeugung von Stress ist jedoch eine gewisse Regelmäßigkeit an Sport: Besser 3 x die Woche wenig, als 1 x zu viel.

Gesunde Ernährung

Unsere Zeit ist hektischer geworden, parallel dazu leider auch die Essenszubereitung und Essensaufnahme. Fast Food, Konserven, verkochte, aufgewärmte Kantinenkost, zucker-und fettreiche Ernährung und ein Übermaß an Fleisch sind einige der Übeltäter.

60% aller Krankheiten gelten inzwischen als ernährungsbedingt, jeder zweite Bundesbürger ist übergewichtig und trotz großer Vielfalt an Nahrungsmitteln sind viele Menschen mit Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen unterversorgt.

Wichtig für das reibungslose Funktionieren aller Körperzellen sind gute, frische und vollwertige Lebensmittel. Mit einer gesunden, vitalstoffreichen Ernährung ist man in der Lage, seinem Körper innerhalb kurzer Zeit wieder volle Energie und Leistungsfähigkeit zurück zu geben. Gerade in Stressphasen sind die B-Vitamine (zum Beispiel in Vollkornprodukten, Nüssen, Reis, Keimen und Kernen) und die Antioxidantien A,C,E und Selen (in Obst und Gemüse) sehr wichtig.

Bücher, Filme und Beratungen zum Thema Ernährung gibt es inzwischen überall und in großer Auswahl.

Harmonie mit sich und der Umwelt

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass jeder Mensch ständig mit mehreren Millionen Krebszellen lebt. Die körperliche Abwehr hält sie in Schach. Erst wenn die Abwehrzellen versagen, kann der Krebs zu wuchern beginnen. Diese Abwehr kann durch seelische Überbelastungen empfindlich gestört werden.

Es geht darum, dem Leben einen Sinn zu geben, nicht in der Vergangenheit zu leben, sondern im Hier und Jetzt und das so intensiv und konzentriert wie möglich. Vor allem aber gilt es, das Leben mehr zu genießen und sich an den täglichen kleinen Dingen zu erfreuen.

Wer mit sich selbst und mit der Umwelt in Harmonie lebt, kann damit den negativen Distress ausschließen. Alles, was Freude macht, wie Lachen, Singen, Lesen, schöpferisch Gestalten, Zeit für einander haben und anderes, beflügelt uns und erfüllt unser Leben. Jeder weiß, wie entspannend Gespräche in vertrauter Runde sind. Es wäre ganz falsch, mit Stress allein zu bleiben. Darüber reden ist der erste Schritt, ihn auch zu bewältigen.

Stress ist ein Thema, das die Menschen schon immer mehr oder weniger beschäftigt hat, nur nannte man es früher wohl eher Überforderung, Überanstrengung, Überlastung.

Die Auslöser (Stressoren) verändern sich mit dem Zeitgeist, nicht jedoch die Reaktionen des menschlichen Körpers darauf. Dies ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass der Mensch der Technik überlegen ist. Auch wenn diese Überlegenheit oft mit Krankheit oder anderen negativen Konsequenzen verbunden ist, so hat doch jeder Mensch die Möglichkeit, aus vergangenen Fehlern für die Zukunft zu lernen und somit weiteren Stress zu vermeiden oder zu reduzieren.

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