Spezifische Verletzungen und deren Spätfolgen bei Fußballspielern

Sportärzte weisen auf körperliche Spätschäden bei Fußballspielern hin: Verletzungen von Sprung- und Kniegelenken sowie Hüftarthrosen sind keine Seltenheit.

Dass Fußballspieler oft an Meniskusverletzungen und Kreuzbandrissen leiden, ist nichts Neues. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) weist jedoch darauf hin, dass bestimmte Belastungen von fußballspielenden Kindern und Jugendlichen zu bisher wenig bekannten Spätfolgen führen können.

Typische Verletzungen bei Fußballspielern

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass jede Sportart ihre ganz eigenen Verletzungen und typischen Belastungen aufweist. Bei Fußballspielern sind dies akute Beschwerden in den Sprung- und Kniegelenken sowie Verletzungen im Leistenbereich. Spätfolgen ergeben sich meist aus der Häufigkeit von Verletzungen. So klagen Fußballer insbesondere über Arthrose in den Kniegelenken als Folge von Kreuzband- oder Meniskusverletzungen. Fortgeschrittene Arthrosen, welche zum Verlust des Knorpels auf der Gelenkoberfläche führen, machen einen Teil- oder Totalersatz eines Gelenkes erforderlich. Gerade ehemalige professionelle Fußballspieler leiden häufiger unter Arthrosen in der Hüfte. So haben bereits mehrere Nationalmannschaftsspieler der Weltmeistermannschaft von 1974 einen Hüftgelenkersatz, wie zum Beispiel Georg „Katsche“ Schwarzenbeck.

Entstehung von Verletzungen beim Fußball

Fraglich ist, welche Ursachen genau Hüftgelenksarthrosen bei Fußballern haben und wie sie verhindert werden können. Bereits bei jugendlichen aktiven Spielern fallen häufig Bewegungseinschränkungen der Hüftgelenke auf, jedoch ohne Schmerzen zu verursachen. Vermutet wird, dass die fußballspezifischen Belastungen (kurze Sprints, abrupte Stopps, schnelle Richtungsänderungen und Schussbelastung) bei Kindern und Jugendlichen mit noch offenen Wachstumsfugen dazu führen, dass Druck- und Zugbelastungen auf die Wachstumsfugen ausgeübt werden. Diese können leichte Fehlformen mit sich bringen, welche wiederum Voraussetzung für das Auftreten einer Hüftgelenksarthrose sind. In Röntgenaufnahmen können derartige Veränderungen dargestellt werden.

Umgang mit und Vermeidung von Verletzungen bei Fußballern

Treten Schmerzen in Verbindung mit einer Bewegunseinschränkung auf, können operative Maßnahmen zum Gelenkerhalt notwendig sein (Gelenkspiegelung = Arthroskopie des Hüftgelenkes). Es sollte rechtzeitig reagiert werden, um das Fortschreiten degenerativer Veränderungen zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Bei beginnenden Symptomen (Bewegungseinschränkung und Leistenschmerz) hat sich eine intensive Dehnungsgymnastik bewährt. Eine wesentliche Voraussetzung zur Vermeidung der Spätfolgen am Hüftgelenk besteht in einer regelgerechten Behandlung nach Auftreten von Verletzungen. Ist eine Verletzung nicht vollständig ausgeheilt, besteht ein erhöhtes Risiko, eine erneute Verletzung zu erleiden. Je mehr Verletzungen ein Spieler erleidet, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, auch schon in jungen Jahren an einer Hüftgelenksarthrose zu erkranken.

Fußballer mit Hüft-Operationen

Zahlreiche bekannte aktive und ehemalige Profi-Fußballspieler haben bereits eine Hüft-OP hinter sich, zum Beispiel: Änis Ben-Hatira, Lennart Hartmann, Alexander Frei, Heinz Barmettler oder auch Dieter Prestin.

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