Wie alt ist eigentlich „Alt“?

Etwa 87 Millionen Menschen leben in Europa, die älter als 65 Jahre sind. Sie alle wollen eins: fit bleiben bis ins hohe Alter.

Der Spruch ist hinreichend bekannt: „Man ist so alt wie man sich fühlt“. Das Alter wird zwar in Lebensjahren gemessen, oft aber sagt es wenig über das physische und psychische Befinden des Betreffenden aus. Nach Lebensjahren gilt im europäischen Durchschnitt jemand ab 63,9 Jahren als „alt“. Das ist natürlich eine relative Angabe, denn wie jemand altert, darüber entscheidet im hohen Maße wie er lebt. Auch die Verhaltensweisen in späteren Jahren haben wesentlichen Einfluss auf Gesundheit, Lebensqualität und Lebenserwartung und damit auf den Alterungsprozess. Dass der Durchschnittsmensch im Alter nicht mehr die Power und Ausdauer hat wie auf der Höhe der Lebenszeit – zwischen 30 und 35 Jahren, ist eine Tatsache. Ältere Menschen können jedoch viel für körperliche und natürlich auch geistige Fitness tun. Und die Mehrzahl heute tut es auch, was eine höhere Lebenserwartung bei guter Gesundheit mit sich bringt.

Bewegung ist das A und O für angestrebte Lebensqualität

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigsten Todesursachen in Europa. Jährlich sterben zwei Millionen Menschen daran. Die beste Methode, dem vorzubeugen, ist, für ausreichende Bewegung zu sorgen. Regelmäßige Bewegung aktiviert das Herz, senkt den Cholesterinspiegel und verhindert schädliche Fettablagerungen im Körper. Sei es durch Radfahren, zügiges Gehen, Gartenarbeit oder Schwimmen. Im Alter schwinden auch Knochensubstanz und Muskulatur. Fazit: die Knochen brechen leichter. Ab 65 sollten die Knochen regelmäßig mit Belastungsübungen gestärkt werden. Auch hierfür eignen sich zügiges Gehen oder Gartenarbeit. Die Zeit mit Nichtstun totschlagen, das sollte es nicht sein. Deshalb sollte nicht länger als zwei Stunden am Stück im Sitzen oder Liegen ausgeruht werden. Lieber zwischendurch mal aufstehen und umhergehen.

Neben ausreichend Bewegung gehört eine ausgewogene und gesunde Ernährung zum Wohlbefinden. Erfahrungsgemäß legen darauf ältere Menschen ohnehin mehr wert als jüngere. Eine gesunde Ernährung schließt Alkohol nicht unbedingt aus. Man weiß um das Gläschen Rotwein am Abend, das sich positiv auf das Allgemeinbefinden auswirkt. Dass der Umgang mit Alkohol in Maßen geschehen sollte, versteht sich von selbst. Wie überhaupt „das rechte Maß“ in allen Dingen und natürlich auch dem des Wohlbefindens wichtig ist.

Geistige Gesundheit kann wie körperliche trainiert werden

„Wer rastet, der rostet“ – das gilt auch für den Geist. Der Geist will angeregt und gefordert werden, und sei es lediglich durch Lesen oder Kreuzworträtsel. Auch für die geistige Gesundheit ist Bewegung gut. Sie regt die Durchblutung des Gehirns an und fördert die Bildung neuer Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Eine Studie der Universität Pittsburgh in den USA ergab, dass ältere Menschen geistig länger beweglich bleiben, wenn sie zehn, fünfzehn Kilometer pro Woche gehen. Und eine schwedische Forschergruppe hat herausgefunden, dass in den mittleren Jahren eine halbe Stunde Gehen zweimal die Woche das Alzheimer-Risiko im Alter deutlich verringert. Auch für die geistige Fitness ist richtige Ernährung das A und O. Wenig Fett, dafür mehr Obst und Gemüse hält den Geist frisch. Mit dem Verzicht auf Zigaretten, ausreichendem Schlaf und mäßigem Alkoholkonsum lässt sich nachweislich der geistige Verfall verhindern.

Tipps für gesundes Altern:

  • die Muskeln regelmäßig trainieren durch Radfahren, zügiges Gehen oder Gartenarbeit. 150 Minuten pro Woche ist ein guter Richtwert.
  • viel Obst, Gemüse und Salat essen. Zucker und Fett eher wenig.
  • Mit dem Rauchen aufhören, Alkohol nur in Maßen genießen.
  • am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Der Geist wird es danken.
  • eine positive Einstellung zum Älterwerden und zum Leben überhaupt.
  • für ausreichend Schlaf sorgen. Schlaf ist gut für das Herz, vertreibt Depressionen und reduziert Entzündungen.
  • regelmäßig einen Check-up beim Arzt machen lassen.

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