Wie funktioniert Whey Protein

Das Whey-Protein – Hilfe beim Abnehmen und für den Muskelaufbau? Die aus Molke gewonnenen Whey-Proteine haben von allen Nahrungsproteinen die höchste biologische Wertigkeit. Antworten auf die häufigsten Fragen über Whey.

Whey ist ein Eiweißpulver, das aus dem Abfallprodukt bei der Käseproduktion – der Molke – hergestellt wird. Doch was steckt eigentlich hinter dem wertvollen Milchprotein, dessen Nutzen bei Sportlern und allgemein in der Ernährung in den letzten 20 Jahren so sehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist? Finden Sie hier Antworten auf die häufigsten Fragen über das Whey-Protein.

Was genau steckt hinter dem Whey-Protein?

Das Whey-Protein ist ein hochwertiges Milchprotein, sozusagen das beste aus der Milch. Milch hat zwei wesentliche Proteinbestandteile: die Caseinate und das Molkenprotein. Bei der Herstellung von Käse erfolgt eine Trennung der flüssigen Molke vom Casein. Aus der Molke wird das Whey-Protein extrahiert und anschließend konzentriert. Whey besteht allerdings nicht nur aus Milchprotein, sondern beinhaltet auch Laktose (Milchzucker), Mineralien und Fett. Da Protein allerdings der bekannteste Bestandteil des Wheys ist, spricht man allgemein vom Whey-Protein.

Gibt es verschiedene Whey-Proteine?

Nicht alle Whey-Proteine sind gleich. Unterschiedliche Faktoren, wie etwa die Herkunft der Milch, die Art der Produktion und die Käsesorte, nehmen Einfluss auf die Zusammensetzung der Proteine. Es werden je nach Herstellungsverfahren drei Arten von Whey-Proteinen unterschieden:

  • Das Whey-Konzentrat: Moderne Whey-Konzentrate haben einen Protein-Anteil von 70 bis 80 Prozent. Der Laktose-Anteil wird durch eine Ultra-Filtrationstechnik reduziert und der Protein- und Fettanteil gesteigert.
  • Das Whey-Isolat: Hierbei handelt es sich um die reinste Form von Molkenproteinen. Zur Gewinnung des Protein-Isolats werden zwei unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Im ersten Verfahren bleiben durch Mikrofiltration (Cross Flow Microfiltration – CFM) etwa 90 Prozent der Eiweiß-Bestandteile erhalten, während bei der zweiten Methode durch Ionenaustausch sogar über 95 Prozent Proteinanteil verbleiben. Allerdings gehen hier vereinzelte Proteinarten verloren.
  • Das Whey-Hydrolysat: Als Ausgangsmittel wird hierbei nicht Molke, sondern entweder Whey-Isolat oder Konzentrat verwendet. Mittels Enzymaufspaltung in kleinere Segmente (Peptide) entsteht ein Whey-Protein, das vom Körper besonders gut verarbeitet wird, noch besser als freie Aminosäuren. Die durch Hydrolyse entstandenen Whey-Proteine sind für gewöhnlich verträglicher und haben keine Einbußen bei der Qualität. Allerdings ist der Geschmack etwas bitter.

Heutzutage sind oftmals Kombinationen aus den verschiedenen Whey-Proteinarten zu bekommen. Dazu zählen beispielsweise Optimum Gold Standard Whey oder ESN Designer Whey.

Was ist alles in Whey-Proteinen enthalten?

Whey setzt sich aus verschiedenen Proteinbestandteilen zusammen. Moderne Technik erlaubt es inzwischen, die einzelnen Komponenten herauszufiltern und sie als Einzelbestandteile zu verwenden. Folgende Inhaltsstoffe kommen vor:

  • Beta-Laktoglubin (50 bis 55 Prozent): bindet fettlösliche Vitamine, die vom Körper dann besser aufgenommen werden können
  • Alpha-Laktalbumin (20 bis 25 Prozent): kann Kalzium binden
  • Immunglobulin (10 bis 15 Prozent): wirkt unterstützend auf die Immunabwehr
  • Bovin Serum Albumin (5 bis 10 Prozent): hat Fett bindende Eigenschaften
  • Glycomakropeptide: nützlich für die Zahngesundheit
  • weitere Peptide wie Laktoferrin, Lysozyme, Laktoperoxidase

Welchen Nutzen haben Whey-Proteine für Sportler?

Whey beinhaltet alle wichtigen Aminosäuren und zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an BCAA aus (den essenziellen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin). Sportler benötigen aufgrund ihrer Körperaktivitäten besonders viel BCAA, da ein Mangel dessen zu vorzeitigen Ermüdungserscheinungen führt. Als Proteinshake ist Whey besonders effektiv nach dem Sport, da das zerstörte Muskeleiweiß wieder aufgebaut wird. Der Körper nimmt das Whey-Protein äußerst schnell auf, wodurch eine unmittelbare Wirkung gewährleistet ist.

Ist das Whey-Protein sinnvoll bei einer Diät?

Als Teil einer ausgewogenen Diät ist das Whey-Protein durchaus geeignet. Das Protein hat einen besonders geringen Fettgehalt und ist in der Lage, dem Körper bei der Fettverbrennung zu helfen. Vornehmlich bei einer etwas einseitigen Diät kann Whey helfen, dem Abbau von Muskelgewebe vorzubeugen und beim Abnehmen die nötige Proteinzufuhr zu gewährleisten. Der Körper nimmt das Whey-Protein sehr schnell auf, was allerdings zu einem geringeren Sättigungsgefühl führt. Mehrkomponenten-Proteine, in denen Whey enthalten ist, sind hierbei sinnvoller. Durch sie werden eine nachhaltige Sättigung und eine langfristige Versorgung mit Aminosäuren garantiert.

Sind Whey-Proteine für Vegetarier, Kinder, Schwangere und Betroffene einer Laktose-Intoleranz geeignet?

Da Whey-Proteine ihre Herkunft aus der Milch haben, sind sie selbstverständlich für Vegetarier geeignet. Für Veganer, die auf Milchprodukte verzichten, demnach nicht. Ist keine Allergie bekannt, ist Whey auch für Kinder und in der Schwangerschaft verwendbar. Das enthaltene Alpha-Laktalbumin ist zu einem großen Teil auch in der natürlichen Muttermilch enthalten und wird zudem in Fertignahrung für Babys verwendet. Bei einer Laktoseintoleranz werden in den meisten Fällen die Whey-Isolate gut vertragen, da der Laktose-Anteil unter einem Prozent liegt. Wichtig ist, nur auf reines Isolat zurückzugreifen, da Protein-Kombinationen häufig Konzentrate enthalten, die aufgrund des höheren Anteils an Laktose zu einer Unverträglichkeit führen können.

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