10 goldene Gefrier-Regeln – wie friert man lebensmittel richtig ein?

Der Kälteschlaf von Lebensmitteln ist eine einfache und schnelle Art, Lebensmittel und gekochte Speisen für Monate haltbar zu machen.

Lebensmittel können im Gefrierschrank für drei bis zwölf Monate aufbewahrt werden, ohne dass sie an Qualität einbüßen. Allerdings gibt es einige Regeln zu beachten, damit man auch wirklich von dieser Art der Vorratshaltung profitieren kann.

Qualität bewahren im Kälteschlaf

Damit die unterschiedlichen Lebensmittel ihre Qualität während des Kälteschlafs behalten und nach dem „Erwachen“ optimal weiterverarbeitet werden können, bedarf es einiger Vorkehrungen. Beispiel: Klein geschnittenes Fleisch (z.B. Gehacktes, Geschnetzeltes), aber auch Gemüse, Früchte und Beeren zuerst auf einem Blech flach auslegen und vorgefrieren, dann in Gefriergefäße verpacken und sofort wieder in den Tiefkühler legen. Die Lebensmittel lassen sich so in größeren Einheiten einfrieren und können portionenweise entnommen werden. Außerdem muss auf diese Weise vorgefrorenes Fleisch vor dem Anbraten nur an- und nicht aufgetaut werden.

Die Portionen sollten so bemessen sein, dass sie in einem Mal verbraucht werden können.

Größere Fleischstücke oder vorbereitetes Gebäck (z.B. Blätterteiggebäck) mit Zwischenlage (z.B. Backpapier, Alufolie) einfrieren, damit die Stücke einzeln entnommen werden können.

Gut verpackt und bei richtiger Temperatur

1. Je tiefer die Temperatur, desto länger die Lagerzeit. Die ideale Lagertemperatur liegt bei minus 18 Grad. Tiefere Temperaturen sind jedoch für Haushalte unwirtschaftlich.

Es ist aber sehr wichtig, dass die Temperatur von -18 ºC möglichst nicht überschritten wird, sonst kann sich die Lagerzeit erheblich verkürzen! Beispiel: Pommes frites sind bei minus 12 Grad statt 24 Monate nur noch neun Monate haltbar.

2. Je frischer die Lebensmittel in die Gefriertruhe kommen und je tiefer die Einfriertemperatur ist, desto länger behalten sie ihre Qualität.

Gemüse immer blanchieren

3. Gemüse vor dem Einfrieren blanchieren, das minimiert die Enzymaktivität und damit den Vitaminverlust.

4. Auf einwandfreie Verpackung achten! Sonst kann das Gefriergut austrocknen (Gefrierbrand) oder fremden Geschmack annehmen. Möglichst wenig Luft in der Verpackung lassen, aber Behälter nicht randvoll füllen, denn Flüssigkeiten dehnen sich beim Gefrieren aus.

5. Packungsinhalt und Packungsdatum auf dem Behälter vermerken, sonst fehlt bald der Überblick.

Tiefkühlkost vom eigenen Herd

6. Eine Vorratsliste erleichtert den Überblick. Spätestens jedes halbe Jahr den Inhalt kontrollieren und »Altbestände« bald auf den Speiseplan setzen.

7. Möglichst schnell einfrieren! Das erreicht man durch möglichst flache Packungen (die tauen auch wieder schneller auf) und möglichst tiefe Temperaturen. Beim Einfrieren kleinerer Mengen genügen die üblichen minus 18 °C, vor dem Einfrieren größerer Mengen sollte vorher die Temperatur weiter abgesenkt werden (die meisten Gefrierschränke haben dafür einen eigenen »Superfrost«-Schalter, der acht Stunden vorher aktiviert werden sollte).

Das frische Gefriergut sollte möglichst nicht mit dem bereits Eingefrorenen in Kontakt kommen.

8. Beim Einfrieren vorgekochter Speisen sollte beachtet werden, dass nicht zu stark gewürzt wird (weil sich das Aroma verändern kann). Soßen sollte man besser mit Mehl als mit Stärke binden (weil Stärke an Bindekraft verliert).

Gefriergut schonend auftauen

9. Die geringsten Qualitätsverluste treten bei Fisch und Fleisch auf, wenn sie schonend (langsam im Kühlschrank) aufgetaut werden. Besonders empfindliches Tiefgefrorenes (Fisch, Fleisch, Geflügel, rohes Ei) langsam im Kühlschrank auftauen und danach gründlich durcherhitzen, weil Salmonellen und andere Erreger den Kälteschlaf überleben und nach dem Auftauen wieder aktiv werden können.

Bereits zubereitete Speisen, Gemüse und dünne Fleischstücke können auch ohne vorheriges Auftauen direkt erhitzt werden. Gemüse kann oft gefroren in kochendes Wasser gegeben werden, ansonsten genügt kurzes Abtauen. Sehr rasch geht das in der Mikrowelle. Viele Geräte haben ein Auftauprogramm. Obst und Gemüse sollten schnell aufgetaut werden, damit die Vitamine erhalten bleiben. Kräuter werden gar nicht aufgetaut, sondern gefroren ins Essen gegeben.

Wann schadet Wiedereinfrieren?

10. Das Wiedereinfrieren aufgetauter Lebensmittel ist möglich, solange ihre Beschaffenheit einwandfrei ist (keine Veränderungen in Aussehen, Geruch und Geschmack).

Allerdings macht das Wiedereinfrieren empfindliche Zellstrukturen von Lebensmittel nicht besser, daher sollten die wieder eingefrorenen Lebensmittel oder Gerichte markiert und bald verzehrt werden.

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