EPIC – Obst und Gemüse helfen gegen Herzinfarkt & Schlaganfall 

EPIC-Herz-Studie: Die Ernährung mit Obst und Gemüse reduziert die Todesfälle durch Herzerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall um bis zu 22 Prozent.

Passend zum Start der 76. Internationalen Grünen Woche in Berlin vom 21. bis 30. Januar 2011 gibt es grünes statistisches Licht für die farbenfrohe Ernährungsdiät mit Obst und Gemüse von den europäischen Obererbsenzählern: Allerdings sollte die „5-am-Tag“-Kampagne eventuell auf „8-am-Tag“ ausgeweitet werden, dies zeigen die Ergebnisse der am 18. Januar 2011 im European Heart Journal veröffentlichten EPIC-Herz-Studie (EPIC: European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition). Danach reduzieren 8 Portionen Obst und Gemüse am Tag mit 80 Gramm Gewicht pro Portion die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um durchschnittlich bis zu 22 Prozent (siehe Grafiken der Ergebnisse).

SU.FOL.OM3 gegen EPIC – Nahrungsergänzungsmittel gegen Obst und Gemüse

Schlucken arme orthomolekulare Vitaminpillenschlucker gerade schwer an der SU.FOL.OM3-Studie mit Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren, können sich nach Obst und Gemüse verzehrende Verzehrer und Vegetarier nun ruhig mal vor Glück verschlucken: Hinsichtlich der Reduzierung von Krebserkrankungen fiel die EPIC-Studie des Jahres 2010 recht mager aus, nur gerade mal etwa 3 Prozent kann man das Krebsrisiko reduzieren, wenn man täglich 200 Gramm an Obst oder Gemüse verzehrt – nun zeigt die EPIC-Herz-Studie, dass die schützende Wirkung gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen statistisch eindrucksvoll untermauert werden kann, dass Nahrungsergänzungsmittel eine gesunde vitaminreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse nicht ersetzen können: Die Nahrungsergänzung mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure (B9) zeigte in der SU.FOL.OM3-Studie keine präventive Wirkung bei Patienten nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall.

EPIC-Herz-Studie: 313.074 Frauen und Männer aus acht europäischen Ländern

Die Ernährungsepidemiologin Dr. Francesca L. Crowe vom Nuffield Department der klinischen Medizin in Oxford und ihre Kollegen werteten die Daten der EPIC-Herz-Studie auf der Basis von 313.074 Frauen und Männern aus acht europäischen Ländern aus (Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Niederlande, Spanien, Schweden und Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland): Innerhalb einer Beobachtungszeit von 8,4 Jahren verstarben 1.636 Personen der EPIC-Herz-Studie an verschiedenen Herzkrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Für die Daten der EPIC-Herz-Studie wurden mittelalte Europäer zwischen 45 und 85 Jahren ausgewählt – bei Beobachtungsbeginn lag das Durchschnittsalter der Frauen und Männer um 54 Jahre.

Je mehr Obst und Gemüse, desto weniger Todesfälle an Herzinfarkt oder Schlaganfall

Die Ernährungsforscher teilten die tägliche Verzehrsmenge der Frauen und Männer in 80 Gramm schwere Obst- und Gemüsehäppchen auf, Basis der Modellrechnung bildet der tägliche Verzehr von 240 Gramm Obst und Gemüse (100 Prozent gleich 3 Portionen, siehe Grafik der Ergebnisse) – nur die Schweden gehörten mit täglich 2,9 bis 3,5 Obst- und Gemüsemahlzeiten zu den Gemüsemuffeln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt dagegen 400 bis 500 Gramm Obst und Gemüse pro Tag, und dies nach der EPIC-Herz-Studie zu Recht. Mit steigenden Obst- und Gemüseverzehr sinkt nämlich die Anzahl der Todesfälle an Herzkrankungen: drei bis vier Obst- und Gemüsemahlzeiten pro Tag reduzieren die Sterblichkeit an Herzkrankheiten bereits um 10 Prozent, fünf bis sieben Obst- und Gemüsemahlzeiten pro Tag um 21 Prozent, sowie mehr als acht farbenfrohe Mahlzeiten pro Tag (640 Gramm) um 22 Prozent. Prost Mahlzeit!

Literatur: Die Originalpublikation finden Sie im European Heart Journal (doi:10.1093/eurheartj/ehq465), als kostenlosen Open-Access-Artikel können Sie sich die Publikation als pdf-Dokument herunter laden. Crowe FL et al. (2010): „Fruit and vegetable intake and mortality from ischaemic heart disease: results from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Heart study“.

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