Fleischsalat-Test: Testsieger sind Lidl, Rewe und Weight Watchers

Stiftung Warentest prüfte 24 Fleischsalate von Aldi, Alnatura, Du darfst, Edeka, Homann, Hopf, Mövenpick, Nadler, Netto, Penny, Rewe und Weight Watchers.

Der durchschnittliche deutsche Bürger fällt nicht gerne vom Fleisch, voller Fleischeslust nimmt er sich deshalb überdurchschnittlich gerne Fleischsalat und Wurstsalat zur Brust – Fleischsalat ist in Deutschland vor Kartoffelsalat der beliebteste Feinkostsalat: Stiftung Warentest frönte der deutschen Fleischeslust und prüfte 24 Fleischsalate und fettreduzierte Geflügelfleischsalate aus Discountern und Supermärkten, darunter drei Bio-Fleischsalate. Sie finden den Testbericht in der Oktober-Ausgabe der Verbraucher-Zeitschrift „test“ seit dem 28. September 2012 am Kiosk. Testsieger bei den klassischen Fleischsalaten wurde mit Test-Qualitätsurteil gut („2,1“) der „Delikatess Fleischsalat“ von Rewe. Bei den fettreduzierten Fleischsalaten hatten die Geflügelfleischsalate von Lidl und Weight Watchers den Flügel vorn („2,2“). Insgesamt reichten die Test-Qualitätsurteile von „gut“ bis „mangelhaft“.

Fünf Warentester fingerten mit fleischigen Fingern im Fleischsalat herum

Fünf Experten für fleischliche Gelüste fingerten mit ihren fleischigen Fingern im Fleischsalat herum und beurteilten die fleischige Konsistenz der Brühwurst, prüften den Geruch von Gurke und Mayonnaise, den Geschmack der würzenden Zutaten und das Mundgefühl des Feinkostsalates: Nicht jeder Fleischrest darf unter der Verkehrsbezeichnung „Fleischsalat“ oder „Delikatess-Fleischsalat“ verwurstet werden. Hier gelten nach der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission die Leitsätze für Feinkostsalate, sowie die Leitsätze für Fleisch und Fleischerzeugnisse. Unter Brühwurst versteht man hier zum „Brühen, Backen, Braten oder auf andere Weise hitzebehandelte Wurstwaren“; als „Fleischsalatgrundlage“ gelten hier zum Beispiel „fettgewebereiches Schweinefleisch“, „sehnenreiches Rindfleisch“, „Bindegewebe“ und „Fettgewebe“. Die Warentester fanden keine Hinweise darauf, dass minderwertiges Billig-Fleisch eingesetzt wurde. Die sensorische Beurteilung ging mit 40 Prozent in das Test-Qualitätsurteil ein – geschnüffelt und gerochen wurde nach der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU).

ja!, ja!, ja! – der „ja! Delikatess Fleischsalat“ von Rewe ist Testsieger

Die Handelsmarken der Discounter und Supermärkte kosten gegenüber der klassischen Fleischsalat-Markenware oft weit weniger als die Hälfte, trotzdem liegen diese Fleischsalate qualitativ weit vorne. Mit Test-Qualitätsurteil gut („2,1“) wurde der „ja! Delikatess Fleischsalat“ von Rewe Testsieger – 100 Gramm beste Fleischsalat-Qualität kosten hier nur 26 Euro-Cent. Sogar nur 22 Euro-Cent kostet der gute „Wonnemeyer Delikatess Fleischsalat“ von Aldi (Süd). Weitere acht Fleischsalate erhielten ein gutes Qualitätsurteil für die leidenschaftlichste Fleischeslust: Eine Kaloriensünde wert sind der „Vitakrone Delikatess Fleischsalat“ von Lidl, „Ofterdinger Delikatess Fleischsalat“ von Aldi (Nord), „Delikatess Fleischsalat“ von Nadler, „Primakost Delikatess Fleischsalat“ von Penny, „Fleisch Salat“ von Schloss Küche und Mövenpick, der „Bio Fleischsalat“ von Rewe und „Feiner Fleischsalat“ von Homann.

Lidl und Weight Watchers haben die besten fettreduzierten Fleischsalate

Stiftung Warentest frönte auch der fettreduzierten Fleischeslust und prüfte vier fettreduzierte Fleischsalate: Die klassischen Fleischsalate sind klassische Kalorienbomben für unseren Kopfdarm und Rumpfdarm, die kalorische Sprengkraft besteht durchschnittlich aus etwa 33 Prozent Fett – die fettreduzierten Fleischsalat-Varianten haben dagegen im Durchschnitt nur 15 Prozent Fett. Testsieger mit gutem Test-Qualitätsurteil („2,2“) wurden der „Linessa Light Geflügel Fleischsalat“ von Lidl für 45 Euro-Cent und der „Delikatess Fleischsalat“ von Weight Watchers für 99 Euro-Cent Cent pro 100 Gramm. Trotz guter Testnote bekam Weight Watchers von den Warentestern das Fett weg, da sich unter der Verkehrsbezeichnung „Delikatess Fleischsalat“ ein Geflügelfleischsalat verbarg. Mit Test-Qualitätsurteil „befriedigend“ bekam auch „Feinster Fleisch Salat“ von Du darfst sein Fett weg, der fettreduzierte Fleischsalat überschritt deutlich die angegebene Fettmenge – wegen Geschmacksverirrungen wurde der Fleischsalat von Gloria sogar nur mit „mangelhaft“ bewertet.

Weitere befriedigende Fleischsalate

Leichte Geschmacksverirrungen oder andere kleinere Mängel wiesen auch die neun mit Test-Qualitätsurteil „befriedigend“ bewerteten klassischen Fleischsalate auf: In Reihenfolge der Hersteller und Testnote waren dies die Fleischsalate von Hopf und Real, „Delikatess Bio-Fleischsalat“ von Popp, „Fleisch Salat Bio“ von Alnatura, „Gut & Günstig Delikatess Fleischsalat“ von Edeka, „Feiner Fleischsalat“ von Kühlmann, „Feinster Fleischsalat“ von Popp, „Fleischsalat Klassiker“ von Pfennigs und der Fleischsalat von Dr. Doerr. Deutliche sensorische Probleme fanden die Warentester bei „Fürstenkrone Feiner Fleischsalat“ von Netto – Test-Qualitätsurteil „ausreichend“.

Kaum Keime – keine Salmonellen, aber Hefen und Zusatzstoffe

Für Geschmacksverirrungen und Geschmacksverwirrungen sorgen auch Zusatzstoffe wie der Geschmacksverstärker Glutamat. Die Aminosäure Glutamat wurde in einem Fleischsalat festgestellt, drei weitere Hersteller nehmen als Alternative Glutaminsäure, acht Fleischsalate wiesen weitere zugesetzte Aromen auf. In puncto Fleischeslust ohne Zusatzstoff-Frust wiesen die „guten“ Fleischsalate von Aldi (Süd) und Aldi (Nord) die wenigsten Zusatzstoffe auf. Ohne Zusatzstoffe kommt allerdings kein industriell hergestellter Fleischsalat aus. Sie sorgen zum Beispiel für das angenehme Mundgefühl und die gute mikrobiologische Qualität: Nur in zwei Fleischsalaten stellten die Warentester zu viele Hefen fest, dagegen wurden keine Escherichia coli-Bakterien oder Salmonellen entdeckt. Dies weist auf gute hygienische Bedingungen bei den Herstellern hin. Immerhin meldete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für das Jahr 2011 in der Lebensmittelgruppe „Mayonnaisen, emulgierte Soßen, kalte Fertigsoßen und Feinkostsalate“ zwei lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche – das Eigelb der Majonäse sorgt ab und an für Salmonellen-Probleme.

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