Lakritz – mehr als nur eine Leckerei

Gesundheitliche Aspekte der Süßholzwurzel

Was für die einen Schokolade ist, ist für die anderen Lakritz – in jedem Fall eine leckere Gaumenfreude, die auch noch verschiedene Wirkungen auf die Gesundheit hat.

Für die Herstellung von Lakritz wird die in den Steppen des Mittelmeergebietes vorkommende Wurzel der Süßholzpflanze verwendet. Seinen süßen Geschmack verdankt Süßholz dem enthaltenen Glycyrrhizin, welches etwa 50 mal süßer ist als Zucker.

Die Wurzeln der Süßholzpflanze gelten als Heilmittel

Schon seit Jahrtausenden behandeln chinesische Ärzte verschiedene Beschwerden wie Verstopfung, Magengeschwüre, Übelkeit und Erbrechen mit der Süßholzwurzel. Zudem wirkt Süßholz schleimlösend bei Atemwegserkrankungen, es hemmt weiterhin die Bakterienbildung und wirkt der Belagbildung im Mund entgegen. Es hat entzündungshemmende Eigenschaften, die auch unserem Immunsystem zugute kommen. Inzwischen konnten viele der Süßholzwurzel zugeschriebenen Heilwirkungen wissenschaftlich belegt werden. Hinzu kommen neue Erkenntnisse, welche die Immunwirksamkeit der Wurzel belegen.

Lakritz stärkt das Immunsystem

In verschiedenen Untersuchungen der letzten Jahren wurde von einer immunstärkenden Wirkung der Süßholzwurzel berichtet. So besitzt die Pflanze scheinbar entzündungshemmende und anti-allergische Eigenschaften. Weiterhin fand man heraus, dass die Inhaltsstoffe der Staude in den Entzündungsstoffwechsel eingreifen und die Bildung von bestimmten immunrelevanten Zytokinen vorantreiben. Die daraus resultierenden entzündungshemmenden Eigenschaften werden hauptsächlich auf den Gehalt an Flavonoiden zurückgeführt.

In einer anderen Studie wurde die Wirkung von Glycyrrhizin und Glycyrrhizinsäure auf das Immunsystem von Mäusen untersucht. Dabei fand man heraus, dass diese Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel zu einer Erhöhung der Leukozytenzahl beitragen und so die Widerstandsfähigkeit des Immunsystems wieder herstellen können. Außerdem ist Glycyrrhizin darüber hinaus in der Lage, in den Fresszellen (den Makrophagen) die Produktion des vor Allergien schützenden Botenstoffes Interleukin-12 zu erhöhen. Auch dieser Effekt ist zu den immunmodulierenden Eigenschaften der Süßholzwurzel zu zählen.

Zu viel Lakritz birgt Risiken

Im Gegensatz zu den bereits beschriebenen gesundheitlichen Vorteilen sind aber auch Nachteile durch den Verzehr von Süßholz-Produkten bekannt. Die Pflanze hält im Körper nachweislich Natrium zurück und baut Kalium ab. Dieser Umstand führt dazu, dass Bluthochdruck entstehen kann, der wiederum weit reichende Auswirkungen auf den gesamten menschlichen Organismus haben kann. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) warnte allerdings schon vor über zehn Jahren vor zu hohem Lakritz-Verzehr, da es sonst zu Bluthochdruck und Vergiftungserscheinungen kommen kann.

Für und Wider des Lakritz-Verzehrs

Für die bei der Herstellung von Lakritz verwendete Süßholzwurzel wurden sowohl gesundheitswirksame als auch gesundheitsschädigende Eigenschaften nachgewiesen. Beim individuellen Genuss von Lakritz ist also jeweils Pro und Kontra abzuwägen. In Einzelfällen können die Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel allerdings deutlich heilsam wirken und werden bereits in verschiedenen Medikamenten genutzt.

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