Plötzlicher Kindstod – Mögliche Ursachen, Risiken und Reduzierung dieser Risiken

Den plötzlichen Kindstod kann man leider nicht in allen Fällen verhindern, allerdings gibt es neben bekannten Ursachen auch Risiken, die man beeinflussen kann.

Vom „Plötzlichen Kindstod“ spricht man, wenn ein Säugling völlig unerwartet stirbt, ohne das eine vorangegangen Krankheit bekannt ist. Zusätzlich kann in diesen Fällen auch eine Autopsie die Ursache für den Tod nicht klären. In der westlichen Welt ist der „plötzliche Kindstod“, auch Krippentod oder SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) genannt, mit die häufigste Ursache für den Tod eines Säuglings nach den ersten vier bis sechs Lebenswochen. Vor allem in den ersten vier Lebensmonaten tritt dies auf, vorrangig wenn das Kind schläft und in der kälteren Jahreszeit des Jahres.

Krankheitsbilder als mögliche Ursachen

Trotz vieler Theorien und langen Forschungen bezüglich dieser Art der Säuglingssterblichkeit ist eine generelle Ursache noch immer unbekannt. Allerdings wird heute allgemein angenommen, dass es keinen Einzelauslöser gibt, sondern es eine Mischung mehrere Faktoren ist der zum Tode führt. Hierbei gibt es einige, für Eltern so gut wie nicht erkennbare Vorerkrankungen die als Auslöser dienen können. Forschungen haben dabei folgende drei Hauptkrankheiten ermittelt.

  • Besonders Säuglinge, die mit einer Stoffwechselstörung geboren wurden, bei der ein bestimmtes Enzym fehlt sind unter Umständen anfälliger für den Krippentod. Hierbei werden Fettsäuren nicht richtig verarbeitet und eine Ansammlung dieser führen dann zu einer Störung in der Atmungs- und Herzfunktion.
  • Säuglinge besitzen im Normalfall eine Art Schutzmechanismus, durch den sie eine zu hohe Kohlendioxid Konzentration oder eine fehlende Luftzufuhr spüren können. Für das Aufwachen in solchen Momenten, wie auch für die Atmung ist der Hirnstamm verantwortlich. Ist dieser nicht komplett ausgereift oder geschädigt funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr.
  • Auch ein geschädigtes Immunsystem, das vermehrt weiße Blutkörperchen und Proteine produziert kann den plötzlichen Säuglingstod begünstigen. In diesem Fall können vor allem die Proteine den Herzschlag und die Atmung während des Schlafes negativ verändern.

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren

Weitere Risikofaktoren, die in weltweiten Studien als zusätzliche Auslöser erkannt wurden sind zum Teil nicht vermeidbar, ein anderer Teil jedoch kann von außen zumindest beeinflusst werden. Als nicht beeinflussbare Faktoren werden dabei zum Beispiel folgende Risiken angesehen:

  • Das Kind hat Geschwister, die am plötzlichen Kindstod verstorben sind
  • Auch Frühgeborene oder Säuglinge mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht sind in der Risikogruppe anzufinden.
  • Im Schnitt sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen, allerdings konnte hier noch keine Ursache eruiert werden.

Beeinflussbare Risikofaktoren

Gemäß den Forschungsergebnissen aus den letzten zwanzig Jahren gibt es auch Faktoren, die man beeinflussen kann um so das Risiko zu minimieren. Hierzu zählen unter anderem:

  • Während der Schwangerschaft wurden von der Mutter Drogen eingenommen oder große Mengen Zigaretten konsumiert. In diesem Fall steigt das Risiko für den plötzlichen Kindstod an. Eine Reduzierung des Konsums, besser noch ein völliger Verzicht wäre hier von Vorteil.
  • Wird die Schwangerschaftsvorsorge nicht oder erst zu einem späten Zeitpunkt in Anspruch genommen, so können unter Umständen wichtige medikamentöse Behandlungen verzögert werden, um beim Kind eine möglichen Krankheiten zu verhindern.
  • Eine der wichtigsten Aussagen vieler Mediziner zu diesem Thema ist, den Säugling für das Nickerchen oder den Schlaf richtig zu lagern. Dabei wird empfohlen, das Kind nicht auf den Bauch zu legen, sondern möglichst auf den Rücken. Dies ist die empfohlene Schlafposition, aber auch die seitliche Lage wird als alternative Schlafposition positiv bewertet. Umfragen und dazu passende Forschungen haben ergeben, dass die Häufigkeit des Todes seit Eltern dieser Empfehlung folgen um ungefähr 50 Prozent zurückgegangen ist.
  • Auch nach der Schwangerschaft wird empfohlen das Rauchen in der Nähe des Säuglings zu vermeiden, da der Zigarettenrauch den Schlaf negativ beeinflussen kann und die Atmung in diesem Falle aussetzen kann.

Mögliche Strategien zur Vermeidung

Von Medizinern werden Eltern folgende Strategien empfohlen, um das Risiko für den plötzlichen Kindstod so weit als möglich zu reduzieren:

  • Rücken- oder Seitenlage beim Schlaf
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft
  • Die Untersuchungen des Säuglings und die notwendigen Impfungen sollen möglichst regelmäßig durchgeführt werden
  • Das Bettzeug sollte aus eine festen Matratze bestehen und schwere Decken sollten gemieden werden
  • Auch die Bauchlage ist gesund, besonders zur Entwicklung der Armmuskeln, allerdings nicht für die Schlafzeit, sondern in der Wachphase des Säuglings.

Fazit

Leider kann man den plötzlichen Kindstod auch nach heutigem Kenntnisstand nicht völlig verhindern, da die Ursache noch immer nicht geklärt ist. Allerdings haben die Forschungen der letzten Jahre Erkenntnisse erbracht, die Eltern die Möglichkeit geben, das Risiko zu vermindern und so den Tod des Kindes zu verhindern.

 

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